Hückeswagen Schritt für Schritt zu mehr Barrierefreiheit in Stadt

Hückeswagen · Vor welchen Problemen Menschen mit Handicap in der Schloss-Stadt häufig stehen, ist vielen nicht bewusst. Zuletzt ergab sich auf der Bierbörse eine unschöne Situation für Gehbehinderte, hatten sie doch keine Möglichkeit, ihre Notdurft zu verrichten.

"Der Toilettenwagen war nicht behindertengerecht, und die Behindertentoilette war von einem Motorrad und Fahrrädern zugeparkt", berichtete Karl Heinz Bobring, Vorsitzender des Vereins "Mittendrin", im Sozialausschuss. Der Arbeitskreis Inklusion will solche Missstände sammeln und auflisten, damit die Stadt Schritt für Schritt behindertenfreundlicher wird.

Bereits auf der Sitzung im Januar reichten die Mitglieder des Grünen-Ortsvereins, stellvertretend für den Arbeitskreis, erste Verbesserungsvorschläge ein. Die Stadt war daraufhin nicht untätig. So wurde beispielsweise am Jobcenter ein für Rollstuhlfahrer sichtbares Hinweisschild auf die Rampe wie auch eine Klingel am Rathaus angebracht. "Der Arbeitskreis leistet hervorragende Arbeit", lobte Ausschuss-Vorsitzender Wilfried Hager (CDU). Kleinere Maßnahmen, die nicht viel Geld kosten, könnten von der Stadt zeitnah umgesetzt werden.

Im Ausschuss reichte der Arbeitskreis eine weitere Liste ein. Darauf waren nicht nur Missstände aufgeführt, sondern auch Verbesserungsvorschläge. So könnte etwa der Behindertenparkplatz hinter dem Bürgerbüro, Alte Ladestraße, mit dem Parkplatz für die Polizei getauscht werden, um die hohe Bordsteinkante und damit eine Barriere zu umgehen. Vorgeschlagen werden zudem Handläufe im Forum an der Weststraße. Bei der Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr im März musste ein Mitglied mit Gehbehinderung im hinteren Teil des Forums und somit hinter den Rücken der Anwesenden geehrt werden.

Barrierefreie Wanderwege mit zusätzlichen Sitzbänken wünscht sich der Arbeitskreis rund um die Vorsperre. "Die Nähe zum Johannesstift und zum Stadtzentrum sind dafür schlagkräftige Argumente", heißt es in der Auflistung. Verschiedene Vorschläge betreffen auch das Bürgerbad. Dort seien weder Eingangstüren noch Duschen und Schränke behindertengerecht. Für Mobilitätseingeschränkte soll in Kürze ein Lifter angeschafft werden; Lebenshilfe, Frühschwimmer und RBS würden sich die Kosten teilen. Der Arbeitskreis bittet die Stadt aber um Unterstützung.

(heka)
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