Hückeswagen Regelmäßige Säuberung zeigt Wirkung

Hückeswagen · 57 freiwillige Helfer aus verschiedenen Vereinen und Gruppen befreiten am Samstag die Ufer und den Grund der Bever-Talsperre von den Hinterlassenschaften der Badegäste - unter ihnen auch drei Asylbewerber aus Syrien und Albanien.

 Waren am 13. Tag der sauberen Bever mit dabei und sammelten den Dreck anderer Leute auf: Die DLRG-Aktiven Angelo vom Brocke, Jacqueline Martiny, Eva Mertmann nd Conrad Thielitz.

Waren am 13. Tag der sauberen Bever mit dabei und sammelten den Dreck anderer Leute auf: Die DLRG-Aktiven Angelo vom Brocke, Jacqueline Martiny, Eva Mertmann nd Conrad Thielitz.

Foto: Jürgen Moll

Im Traktorhänger von Martin Gruhn landeten zwischen Müllbergen auch ein kaputtes Schlauchboot, ein Dreibeingrill, Schuhe, Badekleidung und eine pinkfarbene, noch luftgefüllte Luftmatratze. Alles Hinterlassenschaften, die die Badegäste nach ihrem Aufenthalt aus unbekannten Gründen am Ufer der Bever-Talsperre zurückgelassen haben. Geschätzte vier Kubikmeter Müll fuhr der Mitarbeiter des Wupperverbands mit dem Traktor am frühen Nachmittag zum Bauhof in Herweg, wo er ordnungsgemäß entsorgt wurde. Darunter auch Metall-Schrott und "Glas ohne Ende", wie DLRG-Koordinator André Grutz den Helfern am Ende der fast vierstündigen Müllsammelaktion mitteilte.

Um 11 Uhr morgens versammelten sich die Helfer an der DLRG-Wachstation am Staudamm bei trockenem Wetter, darunter hauptsächlich Mitglieder der an der Talsperre ansässigen Vereine wie die Segelclubs, der Angelsportverein, der Tauchclub, der Wupperverband als Betreiber sowie die vier DLRG-Wachgruppen.

Klaus und André Düring, die sich als Paten der Flüchtlinge engagieren, brachten drei Asylbewerber zum "Tag der sauberen Bever" mit. Warum nicht mehr gekommen waren, begründete André Düring damit, dass viele durch das derzeit zelebrierte Opferfest - das höchste islamische Fest - anderweitig beschäftigt seien. "Viele haben auch einfach nicht verstanden, worum es ging oder lagen noch im Bett", fügte sein Vater, Klaus Düring, offen hinzu. Das ausländische Trio genoss erst einmal eine Fahrt im DLRG-Boot zum Einsatzort am Stooter Arm. "So kann man das Nützliche mit dem Schönen verbinden", freute sich André Düring über den kurzen Ausflug auf dem Wasser.

Drei Mitglieder der Tauchbasis "Nautico" leerten die über den Sommer angelegten Unterwasser-Depots und beförderten mehrere Jutesäcke und Körbe Abfall an die Oberfläche und in ein Ruderboot. Besonders unschön: Die vielen Verpackungsreste des McDonalds-Schnellrestaurants, die besonders in Straßennähe gefunden wurden. Selbst Pfandflaschen und ganze Kästen hinterließen die Badegäste. "Das Pfand ist scheinbar noch nicht teuer genug", schlussfolgerte Ulrich Paar, Einsatzleiter der DLRG Radevormwald, aus den Funden. Bei der koordinierten Aktion arbeiteten die Helfer Hand in Hand. "Die DLRG-Gruppen sind eine Wachgemeinschaft und die Zusammenarbeit, auch mit den ansässigen Vereinen, funktioniert hier sehr gut", lobte Ulrich Paar das harmonische Miteinander.

Die Gesamtmenge des Abfalls hielt sich gegenüber der Vorjahre in Grenzen. "Ich hätte mit mehr gerechnet nach dieser Saison, die wettermäßig ja gar nicht so schlecht war", sagte Koordinator André Grutz. Besonders das regelmäßige Aufsammeln von Glasflaschen und Scherben zeige Wirkung: "Die Anzahl der Schnittverletzungen hat rapide abgenommen. Somit ist die Aktion eine präventive Maßnahme, auf die wir auch ein wenig stolz sind", fügte das DLRG-Mitglied hinzu und bedankte sich bei allen Beteiligten "im Namen der Talsperre". Denn letztendlich leisteten die freiwilligen Helfer mit ihrem Einsatz der Natur und der Allgemeinheit einen Dienst, um die Schönheit dieses Kleinods und Freizeitparadieses zu erhalten.

(heka)
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