Hückeswagen Radweg kurbelt Geschäfte an

Hückeswagen · Politiker und Verkehrsplaner hatten keinen Zweifel: Der Radweg werde ein Erfolg und habe positive Auswirkungen auf Hückeswagen, glaubten sie. Eine BM-Umfrage nach knapp einem halben Jahr scheint das zu bestätigen.

Gerade einmal fünf Monate ist es her, dass der Radweg zwischen Hückeswagen und Wipperfürth auf der ehemaligen Bahntrasse asphaltiert wurde und seitdem offiziell genutzt werden kann. Schon vorher hatten sich jede Menge Neugierige auf der noch unfertigen Trasse getummelt — begeistert von der neuen Freizeitmöglichkeit.

Auch nach der offiziellen Freigabe der Strecke ließen die ersten Beobachtungen auf einen Erfolg schließen. Der Weg wird augenscheinlich gut frequentiert, wie am vorigen rundum sonnigen Wochenende wieder einmal zu erleben war. Das meint auch Dietmar Witte, der des Öfteren die neue Trasse als Spaziergänger erkundet. "Es sind sehr viele Radfahrer unterwegs, aber auch Skater und Fußgänger", hat der Hückeswagener festgestellt.

Doch können auch die Geschäfte in Hückeswagen davon profitieren? Eindeutig fällt die Antwort von Giorgio Gasparotto von der Eisdiele "Friuli" am Etapler Platz aus. "Es kommen mehr Leute, darunter sind viele Radfahrer", freut sich der Mitarbeiter. Auch seien vermehrt Familien unter den Gästen, was er auf den neuen Radweg zurückführt.

Einer der am meisten von der neuen Situation profitieren könnte, ist Holger Puschmann, Inhaber der "Radstation bike-tech-sports". Ende Juni war er mit seinem Fahrradgeschäft von der Islandstraße in den ehemaligen Obst- und Gemüseladen im GBS-Gebäude am Etapler Platz umgezogen. Der große Vorteil: Der Radweg verläuft nur wenige Meter am Ladenlokal vorbei.

"Hier auf dem neuen Parkplatz an der Stadtstraße parken viele Autofahrer mit GL- oder RS-Kennzeichen, die dann zu einer Radtour starten", hat Puschmann bereits beobachtet. Interessant sei auch, dass viele Hückeswagener nun wieder ihr Fahrrad auf Vordermann bringen (lassen), das offenbar mehrere Jahre im Keller gestanden habe. Vor kurzem hat Puschmann mit einem Fahrrad-Verleihservice begonnen. "Pro Tag kostet der 15 Euro. Die Räder können während der Geschäftszeiten von 10 bis 18 Uhr ausgeliehen und zurückgegeben werden", erläutert der Inhaber sein neues Geschäftsmodell.

Das erste Fazit nach fünfmonatiger Nutzung: Der Radweg hat bereits nach kurzer Zeit erste positive Auswirkungen auf die Gastronomie und Geschäfte aus dem Freizeitbereich. Einen zusätzlichen Schub könnte das Jahr 2011 bringen: Dann nämlich können die Naherholungssuchenden von Lennep nach Marienheide durchgängig den Radweg benutzen. Die Teilstücke Hückeswagen-Bergisch Born und Wipperfürth-Marienheide sollen im nächsten Jahr ebenfalls fertig gestellt sein.

(RP)
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