Hückeswagen Radweg: Geld ist da – und damit neue Sorgen

Hückeswagen · Irritiert und ein wenig ratlos wirkten Bürgermeister Uwe Ufer und Bauamtsleiter Andreas Schröder gestern Nachmittag, kurz bevor Regierungspräsident Hans-Peter Lindlar den Förderbescheid für den Radweg über 3,557 Millionen Euro übergab. Hatte es doch eine halbe Stunde zuvor in der Wipperfürther "Alten Drahtzieherei" so ausgesehen, als würde der komplette, 40 Kilometer lange von Marienheide über Wipperfürth und Hückeswagen bis Bergisch Born schon Ende 2010 fertig gestellt sein. Fast beiläufig hatte der Chef der Kölner Bezirksregierung erwähnt, dass die Finanzmittel häppchenweise an die Kommunen ausgezahlt werden. Die letzten Raten gehen 2012 und 2013 heraus.

Was bedeutet das konkret für Hückeswagen? "Das ist erfreulich, aber auch schwierig", meinte Schröder. Erfreulich, dass der Bescheid endlich da ist (nach den ursprünglichen Plänen sollte das Teilstück zwischen Hückeswagen und Wipperfürth bereits im Oktober frei gegeben werden). Schwierig, weil jetzt hausintern und im Gespräch mit Wipperfürth und Marienheide geklärt werden muss, wie die Finanzierung gestemmt werden kann. Denn: "Wenn wir aufs Geld warten müssen, müssen wir unseren Anteil an den Kosten vorfinanzieren", sagte der Bauamtsleiter. Da müsse das Risiko abgeschätzt werden. Zumal die Haushaltslage schon im nächsten Jahr schwierig sein wird, ab 2011 voraussichtlich dramatisch. Ufer hielt dennoch am "Fahrplan" fest: "Wir wollen nächstes Jahr fertig sein", unterstrich er. Damit meinte er den kompletten Radweg auf Hückeswagener Gebiet – von der Stadtgrenze zu Wipperfürth zur Stadtgrenze von Remscheid bei Bergisch Born.

Wipperfürths Bürgermeister Michael von Rekowski hatte vor der Übergabe des Förderbescheids die Bedeutung des Regionale-2010-Projekts für die Kommunen und deren Bürger betont: "Der Radweg hat hoffentlich eine positive Auswirkung auf den Tourismus. Denn der ist ein wesentliches Merkmal unserer wirtschaftlichen Zukunft."

Anschließend verkündete Volker Barthel, Leiter des Wipperfürther Bau- und Planungsamts und verantwortlicher Planer des Projekts: "Der Radweg wird kommen." Das erste Teilstück von Hückeswagen nach Wipperfürth soll im Frühjahr gebaut werden; dank eines modernen Verfahrens benötigt die Fachfirma für die knapp sechs Kilometer lange Strecke voraussichtlich nur vier Wochen. Sofort im Anschluss soll dann das zweite, doppelt so lange Teilstück bis Marienheide fertig gestellt werden.

Den zehn Kilometer langen Radweg bis Bergisch Born, dessen Bau erst für 2011 vorgesehen war, hätten Schröder und Ufer gerne schon auf nächstes Jahr vorgezogen. Ob jetzt aber etwas daraus wird, müssen die Gespräche in den nächsten Tagen zeigen.

(RP)
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