Hückeswagen Radium hofft auf den neuen Eigentümer

Hückeswagen · Der Mutterkonzern Osram hat jetzt mitgeteilt, dass die traditionelle Lichtsparte unter dem Namen "Ledvance" an ein chinesisches Konsortium verkauft wird. Der Betriebsrat bei Radium in Wipperfürth bewertet den Verkauf positiv.

Die Wipperfürther Firma Radium, Arbeitgeber vieler Hückeswagener, bekommt einen neuen Eigentümer. Wie der Mutterkonzern Osram bekanntgab, wird die traditionelle Lichtsparte unter dem Namen "Ledvance" an ein chinesisches Konsortium verkauft. Der Kaufpreis liegt laut Osram bei mehr als 400 Millionen Euro, der Verkauf soll im Lauf des Geschäftsjahres 2017 abgeschlossen sein.

Der neue Eigentümer setzt sich aus mehreren Partnern zusammen: einem strategischen Investor, der IDG Capital Partners, einem Finanzinvestor, die Yiwo State-Owned Assets Operation Center, und dem Lichtunternehmen MLS, einem der führenden Hersteller von LED-basierten Produkten für Verbraucher in China. Von dieser neuen Partnerschaft würden beide Seiten profitieren, teilte Osram mit. Ledvance - und damit auch Radium - erhalte einen besseren Zugang zum chinesischen Markt, MLS profitiere von der jahrzehntelangen Erfahrung der neuen Tochter im traditionellen Lichtgeschäft.

Dietmar Dauder, Betriebsratsvorsitzender bei Radium, hält den neuen Eigentümer für sehr seriös. "Es gab mehrere Bewerber, und da waren auch Heuschrecken drunter." Wichtig sei, dass die bisherigen Betriebsvereinbarungen und Sozialpläne bis Ende 2018 unverändert gelten würden, sagte Dauder. Was nach 2018 geschieht, bleibt freilich ungewiss.

Dauder sieht gute Chancen für Radium und den Standort Wipperfürth. "Wir haben einen guten Ruf im Gesamtunternehmen und ein Spezial-Know-how." So sorgt Radium zum Beispiel in Fußballstadien und auf Flughäfen für Licht. "Hier gibt es zwar schon LED-Alternativen, aber die sind derzeit noch viel zu teuer", erklärt Dauder. Doch man wisse bei Radium, dass die derzeitigen Produkte irgendwann aussterben würden.

Vom neuen, finanzkräftigen Eigentümer erhofft sich Dauder auch Investitionen am Standort Wipperfürth. Ledvance beschäftigt etwa 8800 Mitarbeiter. Bei Radium arbeiten nach Angaben des Betriebsrates derzeit noch 280 Mitarbeiter, weitere 30 verbleiben bei Osram. Diese Mitarbeiter sind für individuelle, auf den Kunden zugeschnittene LED-basierte Produkte zuständig.

Lob für den Verkauf kommt auch von Gewerkschaftsseite. "Die Transaktion ist eine gute Nachricht für die Mitarbeiter von Ledvance", sagt Michael Knuth, Sprecher der IG Metall in Bayern - in München hat das Unternehmen seinen Hauptsitz. Knuth sitzt als Gewerkschaftsvertreter auch im Aufsichtsrat der Osram Licht AG als deren stellvertretender Vorsitzender.

Der weltweite Hauptsitz von Ledvance soll in München bleiben, damit unterliegt das Unternehmen künftig den deutschen Mitbestimmungsregeln. Im Zug der Aufspaltung gab es auch einen Wechsel in der Firmenleitung (siehe Infokasten).

(RP)
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