Hückeswagen Projekt soll Bewohnern beim Energiesparen helfen

Hückeswagen · Die Verbraucherzentrale und erstmalig der Kreis Rhein-Berg unterstützen Energieversorger beim Thema Thermografie.

 Energiemanager Simon Möser erklärt das Thermografiegerät, mit dem er Oliver Rakow (BEW) und Florian Bublies (Verbraucherzentrale) anpeilt.

Energiemanager Simon Möser erklärt das Thermografiegerät, mit dem er Oliver Rakow (BEW) und Florian Bublies (Verbraucherzentrale) anpeilt.

Foto: möser

Der Winter im Bergischen Land ist kalt. Noch kälter ist er in alten Häusern und Wohnungen: Diese verlieren häufig durch Fenster, Türen und schlechte Dämmung Wärme. So entsteht ein Energieverlust, der für die Bewohner teuer werden kann. Eine mögliche Lösung dieser Problematik ist Thermografie. Mit Hilfe von Infrarotaufnahmen lassen sich solche Energie-Schwachstellen aufspüren.

Hintergrund der Aktion, an der sich auch interessierte Hückeswagener beteiligen können, ist die Tatsache, dass 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in der Region im Bereich Wärme verursacht werden. "Die Thermografie ist deshalb ein wichtiger Aspekt bei energetischen Sanierungen", sagt Oliver Rakow, Vertriebsleiter der Bergische Energie- und Wasser-GmbH (BEW), die auch Hückeswagen mit Gas, Strom und Wasser beliefert. "Gleichzeitig ist es ein wichtiger Schritt zur Energiewende."

Neu ist dabei die Vielzahl an Projektpartnern: Die Organisation liegt in den Händen des Rheinisch-Bergischen Kreises, der Verbraucherzentrale NRW und der Energieversorger BEW, Agger-Energie sowie Bergische Licht-, Kraft- und Wasserwerke (Belkaw). Unterstützung kommt außerdem vom Bergischen Energiekompetenzzentrum und von der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land.

"Die Energieeffizienz von Gebäuden ist wichtig für die Energiewende", betont Rakow. "Energetische Sanierungen sind ein Beitrag zum Klimaschutz." Aus diesem Grund versucht die BEW, nachhaltige Lösungen für die Region anzubieten.

Bis März 2018 verkauft die BEW in Wermelskirchen, Hückeswagen, Kürten und Wipperfürth Thermografie-Pakete. Über den Energieversorger wird ein Thermograf beauftragt, der in einer kalten Nacht Außenaufnahmen des Gebäudes anfertigt. Die Teilnehmer erhalten mindestens sechs Wärmebildern ihrer Immobilie, die sie bei einem Energieberater auswerten lassen können. BEW-Gaskunden zahlen 99 Euro, BEW-Stromkunden 109 Euro, Nichtkunden 129 Euro. Die Bilder-Auswertung kostet zusätzlich 60 Euro. Anhand der Wärmebilder werden den Kunden die größten Wärme-Schwachstellen gezeigt. Häufig sind es undichte Fenster und Türen oder mangelnde Dämmung von Rollladenkästen und Wintergärten.

"Der Verlust von Wärme ist etwas Abstraktes", sagt Kerstin Lehrhoff von der Belkaw. "Durch die Bilder wird es für die Kunden jedoch anschaulich." Auf Grundlage der Bilder werden Sanierungspläne erstellt. "So werden Ressourcen geschont, und man leistet einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz", sagt Rüdiger Härtel von Agger-Energie. Von den sinkenden Energiekosten profitiert auch das regionale Handwerk. "Es ist wichtig, dass bei den Sanierungen hohe Qualität herrscht", unterstreicht Marcus Otto, Vorsitzender der Kreishandwerkerschaft.

(mba)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort