Hückeswagen Polizei zeigt Präsenz mit Kontrollen

Hückeswagen · Überall stand Polizei: Der integrative Fahndungs- und Kontrolltag gestern sollte dazu dienen, Autofahrern, vor allem aber Einbrechern deutlich zu machen, dass die Polizei ein Auge auf sie hat. In Hückeswagen kontrollierte sie in Herweg.

 Polizeibeamte bei der Kontrolle in Herweg.

Polizeibeamte bei der Kontrolle in Herweg.

Foto: Jürgen Moll

Ein tödlich verunglückter Motorradfahrer in Reichshof, mehrere Schwerverletzte bei fünf weiteren Unfällen im gesamten Kreisgebiet, darunter drei schwerverletzte Erwachsene und eine lebensgefährlich verletzte Sechsjährige in Hückeswagen - die Einsatzbilanz der Polizei am vergangenen Wochenende liest sich wie ein Horrorbuch. Die Polizisten waren im Dauerstress. Und gestern ging es gleich weiter, denn im gesamten Oberbergischen waren die Beamten der Verkehrsdienste, Wachen und der Bereitschaftspolizei im Einsatz, um potenzielle Einbrecher aufzustöbern oder zumindest zu verscheuchen sowie um Autofahrer aus dem Verkehr zu ziehen, die zu schnell oder mit dem Handy am Ohr unterwegs waren.

"Der Oberbergische Kreis ist prädestiniert für schwere Unfälle mit schlimmen Folgen", betonte Polizei-Sprecherin Monika Treutler im Gespräch mit unserer Redaktion. Dabei verwies sie auf das vergangene sonnige und sommerlich-warme Wochenende, an dem viel los war auf den Straßen und den mitunter tragischen Folgen. "Die Hauptursache bislang war die überhöhte Geschwindigkeit", sagte sie. Daran hat sich auch nichts geändert, allerdings komme inzwischen noch etwas hinzu, was die Unfallzahlen ansteigen lässt: die verbotene Nutzung des Handys am Steuer. Entsprechend legten die Polizisten gestern beim Fahndungs- und Kontrolltag ein Augenmerk auf solche auffälligen Fahrer.

Ebenso achteten sie auf verdächtige Autos oder Fahrer. "Wir haben bei den Einbrüchen zwar rückläufige Zahlen", sagte die Polizei-Sprecherin. "Aber wir rechnen jetzt wieder mit einem Anstieg." Schließlich stünde die dunkle Jahreszeit bevor. Durch die Sonderkontrollen erhofft sich die Kreispolizeibehörde weitere Erkenntnisse zu Fahrzeugen und Tätern. So baten die Beamten nicht nur um die Papiere, sondern auch darum, einen Blick ins Auto und den Kofferraum werfen zu können. Im Blick hatten sie dabei in erster Linie mögliches Einbrecherwerkzeug und Diebesgut.

In Herweg, an der ehemaligen Gaststätte "Overland", hatten sich gestern Mittag drei Polizisten aufgebaut. Sie waren mit ihren neongelben Warnwesten schon von weitem gut sichtbar, entsprechend fuhren während der rund zweistündigen Kontrolle sämtliche Verkehrsteilnehmer auffällig langsam - niemand wagte es, in der Tempo-70-Zone schneller als erlaubt zu fahren. Dennoch winkten sie immer wieder Autos heraus. Zunächst einen weißen Kastenwagen mit GL-Kennzeichen, wenig später einen grünen Sprinter aus Wuppertal. Beide Fahrer waren sichtlich irritiert, dass sie herausgewunken worden waren. Doch nach einem kurzen Blick auf die Papiere und ins Fahrzeuginnere ließen die Polizisten sie ihre Fahrt unbehelligt fortsetzen.

Wegen der Autobahn gibt's im Kreissüden mehr Einbrüche, weil die Täter von der A 4 schnell in die Wohngebiete "einfliegen" und ebenso schnell flüchten können. "Hier im Kreisnorden, in den ländlichen Gebieten, fallen auswärtige Kennzeichen oder Fremde auf", sagte ein Polizist, der in Herweg kontrollierte. In den vergangenen Jahren hätten Bürger verstärkt verdächtige Personen und Fahrzeuge über den Polizeiruf 110 gemeldet. Das liege, meinte der Beamte, zum einen an der verstärkten Prävention und den Berichten in den Medien, zum anderen aber auch an der umgehenden Kommunikation in den sozialen Medien.

Im Kreisnorden, zu dem Radevormwald und Hückeswagen zählen, gebe es hingegen mehr Unfälle, hat der Polizist festgestellt. Kein Wunder: Beide Kommunen sind vor allem die "Einflugschneisen" für Motorradfahrer in den landschaftlich reizvollen und kurvenreichen Oberbergischen Kreis.

(Büba)
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