Hückeswagen Polizei blitzt auf der Bundesstraße in Marke

Hückeswagen · Es wurde geblitzt. Und zwar an mehreren Stellen im Kreis. Bei der Aktion "Netzwerk Kradfahrer" führte die Polizei zum Auftakt in die Motorradsaison Geschwindigkeitskontrollen durch. In Hückeswagen hatten sich die Beamten an der Kreisstraße 5 (Grünestraße) sowie an der Bundesstraße 483 in Marke postiert.

 Kommissar Thomas Hering vom Verkehrsdienst Wipperfürth bei der Kontrolle am Sonntag auf der B 483 in Marke. Für ihn und seine Kollegen war es ein ruhiger Tag.

Kommissar Thomas Hering vom Verkehrsdienst Wipperfürth bei der Kontrolle am Sonntag auf der B 483 in Marke. Für ihn und seine Kollegen war es ein ruhiger Tag.

Foto: hertgen

Dass das Bergische bei Motorradfahrern sehr beliebt ist, dürfte bekannt sein. Bei gutem Wetter sind die motorisierten Zweiräder gleich in größeren Gruppen unterwegs. Häufig ereignen sich dann auch Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit. Die Fahrer darauf aufmerksam zu machen, war das erklärte Ziel der Aktion. Bilanz des Tages: Drei Anzeigen wegen Überholens, eine Anzeige wegen eines nicht zugelassenen Fahrzeugs, ein Verwarngeld wegen Gurtpflicht und vier Verwarngelder wegen Geschwindigkeitsverstößen. In Marke wurde der Spitzenreiter - ein Kradfahrer mit 143 km/h - gemessen, heißt es im Abschlussbericht der Polizei.

Dabei waren gar nicht so viele Motorradfahrer aufgrund des unsicheren Wetters unterwegs. "Trotzdem haben wir die Kontrollen bei Temperaturen von vier bis 11,5 Grad und einigen Regenschauern durchgezogen", sagte der Leiter der Führungsstelle der Direktion Verkehr, Polizeihauptkommissar Frank Rösner. Die zahlreichen Verstöße trotz geringen Verkehrsaufkommens zeigten ihm aber, dass auch weitere Kontrollen notwendig sind. In Marke hatten sich die Beamten mit einem ESO-Gerät - einem Messgerät mit Lichtschrankensystem - positioniert, das in beide Richtungen blitzt. Nach gut einer Stunde im getarnten Polizeibus hatten die Kollegen neun Temposünder im Kasten - darunter acht Autofahrer, aber nur einen Motorradfahrer. "Bislang ist es ein ruhiger Sonntag in Marke", sagte Kommissar Thomas Hering vom Verkehrsdienst Wipperfürth. Der Rekordhalter kurz nach Mittag war ein auswärtiger Autofahrer, der auf der Strecke, wo Tempo 70 erlaubt ist, mit 114 km/h erwischt wurde. Lange Zeit war die Strecke für Tempo 100 freigegeben. "Doch hier sind so schwere Unfälle passiert, auch viele mit tödlichem Ausgang, so dass seit mehreren Jahren die erlaubte Maximalgeschwindigkeit auf 70 herabgesetzt wurde", sagte Hering. Die Verkehrsüberwachung sei nach wie vor wichtig.

Doch manche Verkehrsteilnehmer scheinen beratungsresistent, wie sich an einem Motorradfahrer aus Ennepetal zeigte. Er dachte fälschlicherweise, dass er geblitzt wurde und näherte sich dem Van der Polizei, um sich zu erkundigen: "Wie schnell war ich?", fragte er. Nach einem kurzen Blick auf Monitor und Dokumentation stand fest, dass der Mann gar nicht geblitzt worden war. Der Fahrer, der bei seiner Spritztour aus Hilden schon an anderer Stelle Kontrollen durchfahren hatte, gab sich erleichtert. "Gut, denn mir ist der Tacho abgeschmiert und zeigt mir die Geschwindigkeit nicht richtig an." Statt sich abschleppen zu lassen, was vernünftig gewesen wäre, gab er zu, lieber selbst nach Hause zu fahren - mit "Mut zum Risiko".

Weitere Tempokontrollen gibt es diese Woche, vor allem den Blitzmarathon am kommenden Donnerstag, 6 bis 22 Uhr. Die Polizei kontrolliert an der Rader Straße (B 483) und in Kleineichen (Bevertalstraße, K 5). Die Bußgeldstelle des Kreises postiert sich in Linde.

(sebu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort