Hückeswagen Politik kritisiert ungepflegtes Stadtbild

Hückeswagen · Im Bauausschuss regte sich Kritik, die Stadt sei an vielen Stellen nicht gepflegt. Die Verantwortlichen im Schloss wissen um die Problematik. Die Bauhof-Mitarbeiter sind ausgelastet. Die Alternative, die Arbeiten fremdzuvergeben, kostet Geld.

 Verblühte Akeleien im Rondell unterhalb des Schlosses - wie hier sieht der gesamte Schlosshagen derzeit ungepflegt aus. Überall liegt auch Müll herum. Doch die Bauhof-Mitarbeiter können nicht zu mehr Pflegearbeiten eingesetzt werden.

Verblühte Akeleien im Rondell unterhalb des Schlosses - wie hier sieht der gesamte Schlosshagen derzeit ungepflegt aus. Überall liegt auch Müll herum. Doch die Bauhof-Mitarbeiter können nicht zu mehr Pflegearbeiten eingesetzt werden.

Foto: Büba

Die Hückeswagener sollten die geschaffenen Rückzugsräume für sich erobern - so lautete der Wunsch des damaligen Bürgermeisters Uwe Ufer, als er im September 2011 den größtenteils mit Mitteln der "Regionale 2010" neu gestalteten Schlosshagen seiner Bestimmung übergab. Es war ein frommer Wunsch. Zwar präsentiert sich der Schlosshagen bei weitem nicht mehr so verwildert wie vor seiner Neugestaltung. Aber schön ist etwas anderes. Und einladend ist der "Waldpark im Stil der 1920er Jahre", wie er im Zuge der "Regionale 2010" genannt wurde, momentan schonmal gar nicht.

SPD-Ratsmitglied Hans-Jürgen Neuenfeldt kritisierte am Montagabend im Bauausschuss, dass der Schlosshagen zugewachsen sei. Ähnliches hat er auch an anderen Stellen in der Stadt ausgemacht. So etwa am Radweg im Bereich von Kleineichen. Robert Brüning (UWG) ergriff die Gelegenheit und bemängelte, dass das Gras am Sportplatz zum ATV-Triathlon am 20. August nicht geschnitten worden war und sich die Schnabelsmühle den vielen Besuchern nicht gerade von der besten Seite präsentiert hätte.

"Die Hinweise sind alle berechtigt", gab Bürgermeister Dietmar Persian zu. Er sei bereits von vielen Hückeswagenern zu diesem Thema angesprochen worden. "Man muss aber auch sagen, dass wir ein sehr fruchtbares Jahr hatten. Bei dieser Witterung ist viel gewachsen."

Die Stadt stünde vor einem Grundproblem: Der Bauhof sei an seine Grenzen angelangt. Und das habe auch nichts damit zu tun, wie mitunter behauptet werde, dass der Bauhof in Wipperfürth angesiedelt sei. "Wir müssen nun wissen, was wir wollen", unterstrich Persian. Er könne sich sehr gut vorstellen, dass die städtischen Grünflächen mehr gepflegt würden. "Aber das kostet Geld", machte der Bürgermeister deutlich. Denn das ginge nur, wenn die Aufgaben an Fremdfirmen vergeben würden. Die Kosten dafür könnten in den nächsten Haushalt einberechnet werden. "Aber das müssen dann die Bürger bezahlen", stellte Persian klar.

Er verwies noch einmal auf die Zielsetzung durch den gemeinsam mit Wipperfürth betriebenen Bauhof: So sollte Personal abgebaut werden, um Kosten zu sparen. Genau das ist inzwischen geschehen. Zudem hätten sich die Prioritäten geändert: "Die Mitarbeiter werden jetzt vermehrt in der Straßeninstandhaltung eingesetzt." Auch das senke die städtischen Kosten.

Eine Anregung aus der Politik war, für Pflegearbeiten im Stadtgebiet Flüchtlinge einzusetzen. Dazu betonte Persian, dass einige Asylbewerber bereits seit geraumer Zeit für gemeinnützige Arbeiten eingesetzt würden. "Das auszuweiten ist aber schwierig", betonte er. Denn so dürften bestimmte Arbeiten, die etwa von Handwerksbetrieben erledigt werden könnten, nicht an sie vergeben werden. "Wir haben damit schon negative Erfahrungen gemacht", sagte Persian. Damit meinte er die Ein-Euro-Jobs, die noch unter Ufers Ägide wieder eingestellt worden waren, weil das eben Aufgaben waren, die auch an Handwerker hätten vergeben werden müssen.

Robert Brüning schlug vor, bei Fachfirmen Angebote für die Grünflächen-Pflege anzufordern und diese offenzulegen. Danach könnte eine Entscheidung darüber fallen, ob die Stadt tatsächlich solche Arbeiten auslagern soll.

(RP)
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