Hückeswagen Pläne der Stadt verblüffen die FDP

Für Irritationen hat der Vorstoß der Stadtverwaltung in Sachen Neubaugebiet bei der FDP gesorgt. Der Hintergrund: Vor gut einem Jahr hatte die FDP in einer Sitzung des Planungsausschusses den Antrag gestellt, die Verwaltung möge prüfen, inwieweit der Bolzplatz in Wiehagen als Fläche für ein Neubaugebiet geeignet sei. Die Liberalen hatten das damit begründet, dass es an stadtnah gelegenen Mietwohnungen mangele und die Ausweisung neuer Wohngebiete zwingend notwendig sei für eine weitere positive Entwicklung der Stadt.

Doch der Antrag scheiterte an der politischen Mehrheit, die damals der großen Freifläche in Wiehagen Vorrang gab vor Neubauflächen. Die Verwaltung erhielt also keinen Prüfauftrag von der Politik. Stattdessen prüfte sie nun gemeinsam mit der GBS auf eigene Faust.

Man sei es ja gewohnt, dass Anträge der FDP in den Fachausschüssen und im Rat abgeschmettert würden, kommentierte das im Planungsausschuss Gerhard Welp. Etwas "befremdlich" sei dieser Gang der Dinge aber schon. Unabhängig davon begrüßt die FDP vom Grundsatz her ein Neubaugebiet auf dem Bolzplatz, stand das doch schon vor einem Jahr auf dem liberalen Wunschzettel.

Verwunderlich sei eben nur, sagte Welp, dass sich die Sicht der Dinge zum Mangel an Mietwohnungen in Hückeswagen zumindest innerhalb des Rathauses in kurzer Zeit so grundlegend geändert habe. Tatsächlich ist es nicht einmal zwei Jahre her, dass der Bedarf an Neubaugebieten in der Stadt im Planungsausschuss ausführlich debattiert wurde.

Tenor auch der Fachleute im Hückeswagener Bauamt damals: Die Stadt schrumpfe, in einigen Jahren werde es ein deutliches Überangebot an Immobilien und entsprechend viele Leerstände von Häusern und Wohnungen in Hückeswagen geben. Zu diesem Zeitpunkt klagte auch die GBS als größter Vermieter am Ort noch über eine hohe Leerstandsquote selbst nach den Abrissen großer Wohnblöcke in Wiehagen. Das ist inzwischen längst nicht mehr der Fall.

Dabei hat sich die Zahl der Einwohner seit Jahren nicht wesentlich verändert, auch nicht durch die zugezogenen Flüchtlinge.

(bn)
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