Hückeswagen Pflanzenpark-Schließung war schwierig

Hückeswagen · Die Gefährdetenhilfe Scheideweg blickt bei Jahresversammlung auf viele Aktionen und ein ereignisreiches Jahr zurück. Bevor der Erlebnispark mit umfangreichem Freizeitangebot öffnen konnte, musste Personalsituation geklärt werden.

 Vor der Schließung des Pflanzenparks war die Blütenpracht groß: Geschäftsführer Jörg Hübner verteidigte bei der Jahresversammlung der Gefährdetenhilfe Scheideweg am Samstagnachmittag die Entscheidung. Vor allem aus betriebswirtschaftlicher Sicht sei die Schließung unumgänglich gewesen.

Vor der Schließung des Pflanzenparks war die Blütenpracht groß: Geschäftsführer Jörg Hübner verteidigte bei der Jahresversammlung der Gefährdetenhilfe Scheideweg am Samstagnachmittag die Entscheidung. Vor allem aus betriebswirtschaftlicher Sicht sei die Schließung unumgänglich gewesen.

Foto: jürgen moll (archiv)

Auf ein ereignisreiches Jahr blickte die Gefährdetenhilfe Scheideweg zurück. Das wurde bei der Jahresversammlung im Gemeindehaus Unterscheideweg deutlich. Und der Verein hatte sich Zeit genommen, die Versammlung mit einem gemütlichen Kaffeenachmittag verbunden, und so genügend Zeit für den gemeinsamen Austausch eingeplant. Die Vorfreude auf einen schönen Nachmittag mit guten Gesprächen brachte auch der Vorsitzende Peter C. Knüppel in seiner kurzen weltlichen und geistlichen Begrüßung auf den Punkt, ehe Frank Hildebrandt im ersten Teil des Geschäftsberichts kurz die Highlights aus den Wohngemeinschaften vorstellte. "Ein großes Event gab es gleich im Januar - den Männertag in Lörrach. Es war trotz Blitzeis ein toller, wenn auch anstrengender Tag für unsere Männer", sagte Hildebrandt.

Im Juni fand der Umzug des Arbeitstrainings von der Bockhackerstraße nach Unterscheideweg statt: "Dort gibt es jetzt eine neue Werkstatt." Ebenfalls neu sei der im Keller des Wohngemeinschaftshauses eingerichtete Fitnessraum. "Den hatten wir ja schon länger geplant, und es war jetzt an der Zeit, das umzusetzen", sagte Hildebrandt. "Sport und körperlicher Ausgleich sind tolle Ergänzungen zu Arbeit und Ausbildung. Der Raum wird auch gerne genutzt." Insgesamt habe es im vergangenen Jahr 48 Bewerbungen für WG-Plätze gegeben, hauptsächlich von Männern zwischen 16 und 45. "Wir haben zehn freie Plätze zur Verfügung - das zeigt natürlich, dass der Bedarf größer als das Angebot ist", sagte Hildebrandt.

Über die "Basisarbeit" der Gefährdetenhilfe, die Kontaktgruppen in den Gefängnissen, berichtete Wolfgang Hlusiak. "Wir haben regelmäßig 19 Gruppen in 14 Anstalten. Es sind 270 Mitarbeiter aktiv dabei, die 400 Gespräche im Monat geführt haben. Aus diesen Gruppen ist alles andere bei der Gefährdetenhilfe erwachsen." Hlusiak hob dabei die Adventsfeiern hervor, bei denen 350 Inhaftierte kleine Geschenkpäckchen überreicht bekamen. Der Dienst erfreue sich zudem großer Beliebtheit: "Wir hatten 75 Schnupperanmeldungen, 30 sind zu neuen Mitarbeitern geworden", sagte Hlusiak. Neben den 34 Gottesdiensten in den Strafanstalten hob er den Auftritt des amerikanischen Vokalensembles "Undivided Vocal Band" hervor, das in Lüttringhausen einen Auftritt hatte.

Ein wichtiges Thema sprach Geschäftsführer Jörg Hübner an: die Schließung des Pflanzenbereichs im Pflanzenpark im vergangenen Jahr. "Wir waren ja hauptsächlich dafür bekannt. Vor vier Jahren haben wir dann angefangen, die anderen Integrationsbetriebe - Gartenbau, Café und Geschenkboutique - verstärkt hervorzuheben", sagte Hübner. Zudem ergänzte er, dass bei Eröffnung des Pflanzenparks vor knapp 30 Jahren noch keine Mitbewerber wie OBI oder Pflanzen Kremer dabei gewesen seien. So sei die Schließung vor allem aus betriebswirtschaftlicher Hinsicht unumgänglich gewesen. Dennoch freute sich Hübner, dass alle drei Mitarbeiter des Pflanzenbereichs in anderen Beschäftigungsverhältnissen untergekommen sind. "Die Personalsituation war ein sensibler Bereich, den wir gut gelöst haben", sagte er. Anstelle des Pflanzenparks sei der Erlebnispark mit einem umfangreichen Freizeitangebot getreten, im Glaspavillon sei als Einzelhändler die Bergische Bogen-Butze untergekommen - und zudem gebe es nach wie vor den Bereich des Garten- und Landschaftsbaus.

Weiter wurde von der Auslandsmission berichtet, die Mitglieder der Gefährdetenhilfe 2016 in die Mongolei, nach Burjatien, Kenia und Ungarn geführt hatte. Vor allem die Reise nach Ungarn sei zufriedenstellend gewesen, teilte Bernd Sieper mit. "Es war eine tolle Zeit mit Teilnehmern zwischen 17 und 84 Jahren."

(wow)
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