Hückeswagen Peppinghaus stellt Meister-Maschine vor

Hückeswagen · Hans Georg Peppinghaus war in den 1970er-Jahren mehrfacher Deutscher Meister im Moto-Cross-Gespannfahren. Morgen, Sonntag, präsentiert er seine Siegermaschine von damals beim Tag der Offenen Tür des 3-Städte-Depots.

 Hans Georg Peppinghaus (l.) weiß immer noch, wie es geht. Seine Siegermaschine, die von Albert Nunn "gesteuert" wird, stellt er morgen beim Tag der offenen Tür des 3-Städte-Depots vor.

Hans Georg Peppinghaus (l.) weiß immer noch, wie es geht. Seine Siegermaschine, die von Albert Nunn "gesteuert" wird, stellt er morgen beim Tag der offenen Tür des 3-Städte-Depots vor.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer / Archiv Peppinghaus

Hans Georg Peppinghaus sieht man den Sportler auch noch mit 73-Jahren an. Drahtig und schlank ist er, kräftig sind die Waden. Und wenn er sich in der kurzen Sporthose an den Beiwagen seines Motorrads hängt, glaubt man direkt, er könnte sofort wieder eines jener Beiwagen-Rennen fahren. In den 1970er-Jahren wurde er gemeinsam mit seinem Fahrer Herbert Simon mehrfach Deutscher Meister (s. Info-Kasten).

Dabei war die Zusammenarbeit mit Simon eher ein Zufall, wie sich der gebürtige Hückeswagener erinnert: "Ich war eigentlich Solofahrer im Moto-Cross. Simon habe ich in Ratingen kennengelernt." Damals ging es um die Deutsche Meisterschaft. Und als sich Simons Beifahrer verletzte und der Titel somit auf der Kippe stand, hatte Simon Peppinghaus gefragt, ob er nicht einspringen könnte: "Das hat dann auf Anhieb so gut geklappt, dass wir direkt gesiegt haben", sagt der Hückeswagener.

 Die Autogrammkarte zeigt das Gespann Peppinghaus mit Fahrer Herbert Simon aus der Saison 1971/1972.

Die Autogrammkarte zeigt das Gespann Peppinghaus mit Fahrer Herbert Simon aus der Saison 1971/1972.

Foto: Archiv Peppinghaus

In der Folge ließ Simon seinen neuen Beifahrer nicht mehr vom Wagen: "Dreimal in der Woche - immer Sonntag, Mittwoch und Sonntag - sind wir dann gefahren, sogar in Amerika sind wir gewesen", erinnert sich Peppinghaus. "Wir wurden dreimal Deutscher Meister und einmal, 1977 mit Reinhard Böhler am Lenker, wurde ich sogar Vize-Europameister", zählt der 73-Jährige auf.

Dabei hat der pensionierte Maschinenschlosser, der bei der Firma Klingelnberg gearbeitet hat, sich über einen mehr als kulanten Arbeitgeber freuen können: "Dieter Klingelnberg hat mir immer wieder für die Rennen freigegeben", äußert sich Peppinghaus noch heute lobend über seinen ehemaligen Chef. Als es ihn dann zur Pharaonen-Rallye von Kairo bis zum Assuan-Staudamm zog, hatte der Firmenchef den Trip in den Nahen Osten sogar gesponsert. "Das waren Tagesetappen von 300 bis 500 Kilometer. Klingelnberg hat mir damals einen Teil der Kosten erstattet. Da war man immer sehr großzügig." In der Maschine seien sogar originale Klingelnberg-Zahnräder im Getriebe verbaut, berichtet der 73-Jährige.

Peppinghaus hat seine Siegermaschine aus den 70ern wieder in der Garage stehen. Damit wird er morgen, Sonntag, auch zum Tag der Offenen Tür des 3-Städte-Depots in den ehemaligen Bêché-Hallen, Peterstraße 75, kommen: "Dort können Interessierte auf einem kleinen Parcours mitfahren - und sich natürlich die alte Hedlund-Maschine ansehen", verspricht er. Der Vorsitzende des Vereins, Albrecht Nunn, hatte Peppinghaus eingeladen, und der hat gerne zugesagt. Neben der Hedlund werden auch noch andere alte Motorräder aus dem Besitz von Peppinghaus an der Peterstraße zu sehen sein.

Dabei wird der 73-Jährige Interessierten wohl auch die Geschichte erzählen, wie er das schwedische Motorrad wiedergefunden hat: "Ich habe es vor 20 Jahren einem Fan abgekauft, der an der Nordsee lebte", erzählt Peppinghaus. Die Maschine des schwedischen Herstellers hatte ihr damaliger Besitzer Herbert Simon nach dem letzten Rennen der Saison 1972 verkauft. "Der Käufer war ein anderer, als der spätere Besitzer. Und der hatte das Motorrad samt Beiwagen nur Simon und mir verkaufen wollen. Sonst hätte es keiner bekommen", sagt Peppinghaus.

Er hat es dann liebevoll wieder in seinen Originalzustand versetzt: "Das Motorrad war in die Jahre gekommen, aber es war noch alles im Originalzustand. Und der Motor ist unverwüstlich - den hat ein Entwickler bei Husqvarna als Hobby gebaut", erzählt Peppinghaus. Und dann deutet er auf die Aufkleber der Firmen Castrol, Texaco und Hedlund: "Die habe ich alle genauso wieder aufgeklebt, wie sie vor über 40 Jahren angebracht waren", sagt er.

(büba)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort