Hückeswagen Nur an offiziellen Stellen ist Baden erlaubt

Hückeswagen · Die Talsperren im Bergischen und Oberbergischen Land bieten gerade an heißen Sommertagen ideale Abkühlung. Aber nur vier Talsperren sind Badegewässer und haben damit offizielle Badestellen. Darauf weist der Wupperverband hin.

 Blick aus der Luft auf die vier offiziellen Badestellen der Bever-Talsperre. Wer dort ins Wasser geht, tut dies jedoch auf eigene Gefahr.

Blick aus der Luft auf die vier offiziellen Badestellen der Bever-Talsperre. Wer dort ins Wasser geht, tut dies jedoch auf eigene Gefahr.

Foto: OBK (Archiv)

Strahlender Sonnenschein, gut 30 Grad in der Sonne und kaum ein laues Lüftchen - da tut Abkühlung gut. Die Talsperren des Bergischen Landes können Abhilfe schaffen, nachdem der Sommer jetzt - nach einer längeren Regen- und Kälteperiode - seinem Namen wieder alle Ehre macht. Aber nur an der Bever-, Wupper-, Brucher- und Lingese-Talsperre des Wupperverbands ist das Baden in der Region überhaupt erlaubt.

Denn sie sind als Badegewässer nach EG-Richtlinie ausgewiesen. Dort gibt es Badestellen, die durch Schilder an Land und durch Bojen im Wasser gekennzeichnet sind. "Nur an diesen gekennzeichneten Stellen ist das Baden offiziell erlaubt, erfolgt aber auf eigene Gefahr", teilt Susanne Fischer, Pressesprecherin des Wupperverbandes, mit. Eine Badeaufsicht gebe es nicht. Allerdings seien während der Badesaison vom 15. Mai bis 15. September zeitweise die DLRG-Stationen vor Ort besetzt Bever-Talsperre An der Bever-Talsperre in Hückeswagen gibt es vier offizielle Badestellen: an der "Zornigen Ameise", an den Campingplätzen I und II sowie im Bereich Käfernberg. Wupper-Talsperre An der Wupper-Talsperre wurde 2012 eine Badestelle an der Freizeitanlage Kräwinklerbrücke auf Remscheider Stadtgebiet eingerichtet. Auf Radevormwalder Seite gibt es den Freizeitpark Kräwinkel, allerdings ohne Zugang zum Wasser. Brucher-Talsperre An der Brucher-Talsperre in Marienheide befinden sich vier Badestellen - und zwar im Bereich nahe der Staumauer, der DLRG, des Campingplatzes und des Segelclubs. Lingese-Talsperre An der Lingese-Talsperre ebenfalls in Marienheide sind drei Badestellen in den Bereichen Linge, Campingplatz und DLRG ausgewiesen.

In den Trinkwassertalsperren des Wupperverbands - Große Dhünn-Talsperre, Herbringhauser Talsperre und Kerspe-Talsperre - darf dagegen nicht gebadet werden. Das gilt ebenfalls auch für die Brauchwassertalsperren ohne offizielle Badestellen. Der Wupperverband betreibt darüber hinaus weitere Talsperren, die nicht als Badegewässer gemäß EG-Richtlinie ausgewiesen sind, etwa den Stausee Beyenburg, die Ronsdorfer Talsperre und die Lenneper Panzer-Talsperre. "Sie sind Brauchwassertalsperren und dienen dem Hochwasserschutz und der Niedrigwasseraufhöhung in Trockenzeiten", erläutert Susanne Fischer.

An offiziellen Badestellen werden in der Badesaison von Mitte Mai bis Mitte September in regelmäßigen Abständen Gewässerproben entnommen: Das Gesundheitsamt untersucht das Wasser auf Sichttiefe, Wassertemperatur, Färbung und auf Bakterien (E.coli und Enterokokken), die auf Krankheitserreger hindeuten. Diese können zu Magen-Darm-Infektionen führen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden unter www.obk.de im Internet veröffentlicht und auch an den Talsperren ausgehängt.

Der Bever-Talsperre wird aktuell eine "sehr gute Wasserqualität" bescheinigt, was das Baden dort bedenkenlos macht. Die jüngste Messung stammt vom 1. August.

Außerdem werden die Badestellen vor der Badesaison von Tauchern überprüft, damit Badegäste nicht von Gegenständen unter Wasser verletzt werden. So soll für alle Gäste an den Talsperren ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet sein. "Doch Badende sollten sich immer bewusst machen, dass in Talsperren im Gegensatz zu gekachelten Schwimmbädern andere Voraussetzungen herrschen: Unebenheiten am Boden, unterschiedliche Tiefen, Wasserpflanzen, der Wechsel von warmen und kühlen Wasserbereichen", unterstreicht Susanne Fischer. Hier sei die Eigenverantwortung jedes Einzelnen gefragt.

Darüber hinaus seien einige Regeln zu beachten - etwa, dass Müll nur in die eigens aufgestellten Abfallbehälter entsorgt werden darf. "Das Mitführen von Hunden sowie das Campen, Zelten, Grillen und der Einsatz von Modellbooten- und Modellflugzeugen ist an den Badestellen ebenfalls nicht gestattet", betont Fischer.

(RP)
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