Hückeswagen Neuer Lehrer für die Trompetentöne

Hückeswagen · Seit dreieinhalb Jahren bietet die Musikschule Hückeswagen das Unterrichtsfach "Trompete" an. Als neuer Lehrer wurde nun der Profimusiker Oscar Kliewe gewonnen. Sein Schwerpunkt ist Jazz, er bietet aber alle Stilrichtungen an.

Hückeswagen: Neuer Lehrer für die Trompetentöne
Foto: Heike Karsten

Es ist gerade mal die zweite Unterrichtsstunde in der Musikschule, die Johannes Mörike mit seinem neuen Instrument besucht. Der Siebenjährige hat sich für die Trompete entschieden und von der Musikschule als Leihinstrument ein kleineres Kornett erhalten. Bisher ist der Musikschüler begeistert. Seinen neuen Lehrer, Oscar Kliewe, findet er "lustig". Dazu kommt die lockere Einstellung des neuen Trompeterlehrers: "Alle zwei Tage üben reicht, damit habe ich gute Erfahrungen gemacht", versichert Oscar Kliewe. Immerhin sei für das Spiel auf diesem Instrument ganzer Körpereinsatz und Muskelspannung gefragt. "Es ist ein intensives Instrument. Wir formen den Ton mit dem Körper", fügt der Profimusiker hinzu.

Hückeswagen: Neuer Lehrer für die Trompetentöne
Foto: Heike Karsten

Der 38-Jährige ist der dritte Trompetenlehrer an der Musikschule und tritt damit die Nachfolge von Inga Mintchev und Gerhard Klein an. Musikschulleiter Eckhard Richelshagen kennt ihn bereits von verschiedenen Jazz-Sessions. "Als ein neuer Trompeterlehrer gesucht wurde, bot es sich an, ihn ins Boot zu holen", sagt Richelshagen.

Viele Stationen hat Kliewe bereits in seiner beruflichen Karriere durchlaufen. Mit sechs Jahren fing er an, Trompete zu spielen. Von 2002 bis 2008 absolvierte er zunächst das Bachelor-, später dann das Master-Studium in Trompete, Schlagzeug und Gitarre an der Hogeschool voor de Kunsten im holländischen Arnheim. Seitdem hat er an mehreren Schulen Instrumentalunterricht gegeben, in mehreren Formationen mitgewirkt und auch selbst bis vor zwei Jahren in den Niederlanden ein Blasorchester geleitet. "Ich habe mich gleich in das Instrument verliebt. Die Trompete ist eine enorme Bereicherung in der Musikwelt", betont der 38-Jährige.

Der Spaß an der Musik steht für den neuen Musiklehrer Oscar Kliewe im Vordergrund. Daher gibt er auch keine Empfehlung ab, ab welchem Alter man mit dem Erlernen des Instruments beginnen sollte. Für junge Schüler gibt es kleinere Instrumente wie das Kornett. Die Spielweise, Ansprache, Griffweise und Tonhöhe sind identisch mit der Trompete.

Geübt werden zunächst einzelne Töne und kleine Melodien. Später werden bekannte Lieder, teilweise auch aus der Popmusik und mit Playback-Begleitung gespielt. "Ziel ist es, schnell ans Spielen zu kommen. Das entspricht der heutigen Didaktik", sagt der Musiker aus Engelskirchen-Ründeroth.

Eine Altersobergrenze gibt es nicht. Selbst einem 82-jährigen Musikschüler hat der 38-Jährige schon die Trompetentöne beigebracht. "Warum nicht? Man ist nie zu alt, und Musik bereichert das Leben", betont Kliewe.

In der Stilrichtung ist der Musikschullehrer offen. "Ein Schwerpunkt ist Jazz, aber ich spiele auch in verschiedenen Bläser-Sektionen im Rock-Pop-Bereich bis hin zum Latin", sagt er. Seine dreifach vergoldete Trompete aus dem Hause van Laar ist eigens nach Kliewes Bedürfnissen gebaut und weist schon einige kleine Beulen auf. "Es ist halt ein Gebrauchsgegenstand", nimmt es der 38-Jährige locker.

Für Anfänger Johannes Mörike ist es zunächst einmal wichtig, dem Instrument die ersten sauberen Töne zu entlocken. Die Lautstärke einer Trompete beim häuslichen Üben macht der Familie nichts aus. "Eine Blockflöte kann auch laut und schrill sein", versichert Mutter Katharina Mörike und winkt lachend ab.

(heka)
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