Hückeswagen Neue Versorgungsleitungen fürs Island

Hückeswagen · Anwohner, Besucher und Händler müssen sich ab April auf Beeinträchtigungen an Island- und Waidmarktstraße einstellen. Die BEW erneuert Versorgungsleitungen und verlegt auch Leerrohre für einen künftigen Breitbandanschluss.

 Wenn die BEW ab April neue Versorgungsleitungen verlegt, wird das Pflaster auf der Islandstraße und auf der Waidmarktstraße aufgebrochen - sowohl auf der Fahrbahn, als auch an den jeweiligen Seitenflächen.

Wenn die BEW ab April neue Versorgungsleitungen verlegt, wird das Pflaster auf der Islandstraße und auf der Waidmarktstraße aufgebrochen - sowohl auf der Fahrbahn, als auch an den jeweiligen Seitenflächen.

Foto: joachim rüttgen

Von April bis September wird der Innenstadtbereich rund um Island- und Waidmarktstraße zur Baustelle. Die Bergische Energie- und Wasser-GmbH (BEW) erneuert die Versorgungsleitungen für Strom, Gas und Wasser. Zusätzlich werden Leerrohre für einen künftigen Breitbandanschluss in die Erde verlegt. Christoph Czersinsky, Mathias Wiemer und Volker Blechmann von der BEW sowie Andreas Schröder, Bauamtsleiter der Stadt, stellten gestern die Pläne vor.

"Um die Anwohner und die Geschäftsinhaber so wenig wie möglich zu belasten, haben wir das Vorgehen in vier separate Abschnitte unterteilt", sagte Schröder. In allen Bauabschnitten werde die BEW zunächst die Versorgungsleitungen im Fahrbahnbereich verlegen. Für Fußgänger gebe es keine Beeinträchtigungen. Die Zufahrten für Anwohner und Lieferanten ist geregelt.

Jeder Bauabschnitt wird einzeln abgearbeitet und die Fahrbahn zunächst mit einer provisorischen, dünnen Asphaltdecke geschlossen. In einem zweiten Schritt werden die Hausanschlüsse gelegt, für die die BEW in jedes Haus gehen muss. Das erfolgt in einem rollierenden System: immer zwei bis drei Häuser in einem Arbeitsschritt und mit der identischen Verkehrsregelung wie bei der Verlegung der Leitungen. "In unsere Planungen haben wir Anlieger und die Werbegemeinschaft mit einbezogen", sagte Czersinsky. Bauabschnitt 1 Goethestraße bis Marktberg. Der Verkehr kann ungehindert passieren. Bauabschnitt 2 Von Marktberg bis Kreuzung Waidmarktstraße: Hier ist eine Vollsperrung notwendig. Der Anlieferverkehr erfolgt über den Parkplatz Goethestraße. Parkbuchten werden für Lieferanten freigehalten. Der Verkehr wird über die Gasse zwischen Stilmix und Kriegel zur Waidmarktstraße oder über die obere Islandstraße umgeleitet. Bauabschnitt 3 Für die Arbeiten in der Waidmarktstraße wird die Straße gesperrt, dafür ist die Islandstraße befahrbar. Bauabschnitt 4 Letzter Abschnitt ist die obere Islandstraße, die ebenfalls gesperrt wird. Der Verkehr kann die Islandstraße hoch- und über die Waidmarktstraße abfließen.

"Die BEW stellt hohe Anforderungen an die Infrastruktur. Die Leitungen müssen ausgetauscht werden, da es undichte Stellen und Kabelfehler gibt", erklärte Czersinsky. Der BEW gehe es um die Versorgungssicherheit, und die Schäden seien so groß, dass man kein Risiko eingehen wolle. Dass die Baumaßnahme zeitgleich mit dem Umbau des Etapler Platzes zusammenfällt, sei Zufall, weil die BEW die Pläne für die Versorgungsleitungen schon länger verfolge und das Budget bereits 2015 freigemacht wurde.

Dirk Sessinghaus, Vorsitzender des Einzelhandelverbandes und betroffener Händler an der Islandstraße, bezeichnet die Planung als "wahnsinnig ungünstig". Für die Einzelhändler sei das ein "Super-Gau". Er befürchtet, dass Kunden wegbleiben werden. Vor allem zur "Mittsommernacht" am 18. Juni müsse die Innenstadt frei zugänglich sein, denn da gebe es erfahrungsgemäß einen großen Besucherzuspruch, zumal in diesem Jahr auch das Auto aus der Weihnachtsverlosung verlost werde.

Schröder versicherte, dass die Veranstaltungen durch die Maßnahme nicht gefährdet sein dürfen. "Die Händler sind betroffen, sie werden das spüren, aber das Vorgehen ist erforderlich. Außerdem ist es erfreulich, wenn sich die öffentliche Hand ihrer Aufgabe bewusst ist und Geld in die Hand nimmt", sagte er.

Die BEW hat die Anwohner mit Handzetteln informiert. "Uns ist der Austausch wichtig. Wo es geht, helfen wir auch gerne weiter", sagte Czersinsky. Die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser bleibe zu jeder Zeit gewährleistet, lediglich beim Anschluss der Häuser an die neuen Leitungen werde es stundenweise zu Ausfällen kommen, die rechtzeitig angekündigt würden.

Die Kanalisation ist nicht betroffen. "Wir werden nur die Schachtdeckel auswechseln und die neuen mit dem Stadtwappen einsetzen", kündigte Schröder an. Die Müllabfuhr regele das Bauunternehmen. Hier gebe es Absprachen, dass die Mitarbeiter die Tonnen der Anwohner abholten und wieder zurückbrächten.

(RP)
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