Hückeswagen Neubaupläne für den Bolzplatz abgespeckt

Hückeswagen · Auf dem Bolzplatz in Wiehagen soll gebaut werden - aber nicht mehr so massiv wie geplant. Im Ausschuss wurden drei neue Varianten vorgestellt.

 Auf dem Bolzplatz sollen weniger Häuser entstehen als zunächst geplant.

Auf dem Bolzplatz sollen weniger Häuser entstehen als zunächst geplant.

Foto: Moll

Noch 2015 hatte es aus dem Rathaus geheißen, der Bolzplatz in Wiehagen solle auch in Zukunft Freifläche bleiben. In diesem Jahr kamen dann überraschend Pläne für eine sehr verdichtete Bebauung dort auf den Tisch. Nach heftigen Protesten von Anwohnern vor allem aus der Ewald-Gnau-Straße und vom Tulpenweg haben sich die Vorstellungen erneut geändert: Der Bolzplatz soll zwar immer noch bebaut werden, dies jedoch nicht annähernd so massiv, wie im Sommer geplant. Im Planungsausschuss präsentierte Stadtplaner Matthias Müller am Donnerstagabend drei neue Varianten.

Sie unterscheiden sich vor allem bei der Anzahl der neuen Wohnhäuser (je nach Variante sind es zwischen drei und fünf Gebäude) und bei der Erschließung, die allerdings bei allen drei Entwürfen ausschließlich von der August-Lütgenau-Straße aus erfolgen soll. Zur Ewald-Gnau-Straße hin will die Stadt Poller in die Fahrbahn setzen, so dass die schmale Anliegerstraße auch in Zukunft nicht stärker vom Verkehr belastet wird als bisher. Gemeinsam ist den drei Varianten auch, dass nur noch 23 bis 25 Wohnungen mit 60 bis 80 Quadratmetern in den neuen Häusern entstehen sollen. Das ist in etwa die Hälfte dessen, was ursprünglich geplant war.

Neben den Neubauten bleibt ein Bereich des Bolzplatzes als Freifläche erhalten, die auch zukünftig als Sportplatz genutzt werden kann. Diesen Teil des Geländes will die Stadt in ihrem Eigentum behalten, ebenso das angrenzende Grundstück an der Ewald-Gnau-Straße, auf dem das heute als Flüchtlingsunterkunft genutzte frühere Stadtarchiv steht. Das eigentliche Baugrundstück soll an einen Investor verkauft werden, der dann die Neubauten errichtet und die Wohnungen darin vermietet. Wer dieser Investor sein wird, ist noch nicht endgültig entschieden. Vorgespräche hat es bereits mit der GBS gegeben.

Im Fachausschuss fiel am Donnerstag noch keine Entscheidung für eine der drei Varianten. Einig waren sich die Politiker aller Parteien aber darin, schon bald die Öffentlichkeit, vor allem die Anwohner, zur Diskussion über die drei Entwürfe einzuladen. Bürgermeister Dietmar Persian will dafür einen Termin im Januar vorschlagen, um dann zügig mit der Realisierung der Neubaupläne voranzukommen. Er rechne mit großem Interesse, sagte Persian, denn auf dem Hückeswagener Wohnungsmarkt fehlten vor allem kleinere Mietwohnungen. Entstehen soll aber kein öffentlich geförderter sozialer, sondern ein frei finanzierter Wohnungsbau. Interessenten werden also keinen Wohnberechtigungsschein benötigen, um einziehen zu können.

Dass die Stadt keine Alternative zur Bebauung des Bolzplatzes im Stadtgebiet sieht, hatte zuvor Bauamtsleiter Andreas Schröder unterstrichen. Andere geeignete Grundstücke ähnlicher Größenordnung, die im Eigentum der Stadt sind, gebe es in Hückeswagen nicht. Baulücken seien auch kaum mehr vorhanden. "Uns fällt nichts mehr ein, was mögliche alternative Standorte angeht", unterstrich Schröder.

Für den Bereich Bolzplatz muss nun ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. Im Ausschuss wurde deutlich, dass eine klare politische Mehrheit dem und damit der Bebauung im unteren Bereich von Wiehagen zustimmen wird.

(bn)
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