Hückeswagen Mutmaßlicher Taximörder kommt vors Landgericht

Hückeswagen · Das Verbrechen geschah am 16. August 2015, kurz nach 23 Uhr mitten auf dem Wipperfürther Marktplatz. Der 22-Jährige war mit dem Taxi von Much nach Wipperfürth gefahren, wegen des Fahrpreises kam es zum Streit mit dem Fahrer. Der Fahrpreis betrug etwa 90 Euro.

Dr. Achim Hengstenberg, der Pressesprecher des Kölner Landgerichtes, gab auf Anfrage weitere Details aus der Anklageschrift bekannt.

Der Wipperfürther habe nicht so viel Bargeld bei sich gehabt und wollte mit EC-Karte bezahlen - was im Taxi aber nicht funktioniert. Anschließend habe er vergeblich versucht, bei der Sparkasse am Marktplatz Geld abzuheben. Als die beiden Männer dann wieder losfahren wollten - entweder zu einer Tankstelle, um dort Geld abzuheben, oder zur Polizei, um die Personalien des Fahrgastes feststellen zu lassen - kam es zum Gewaltausbruch.

"Plötzlich und für den Taxifahrer völlig unerwartet", so steht in der Anklageschrift, zog der 22-Jährige ein Küchenmesser mit einer 15 Zentimeter langen Klinge und stach 20 Mal auf sein wehrloses Opfer ein. Er verletzte ihn im Oberkörper, an den Armen, am Hals und im Gesicht. Der Tatverdächtige floh. Der Taxifahrer konnte noch laut um Hilfe rufen, Gäste aus dem umliegenden Kneipen leisteten Erste Hilfe. Der 63-Jährige starb kurz darauf im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen.

Weil der Angriff völlig unerwartet kam, spricht die Anklageschrift von einer "heimtückischen Tötung"- also Mord.

Der mutmaßliche Täter ist derzeit in einer psychiatrischen Klinik untergebracht, weil er aufgrund einer psychischen Vorerkrankung nur eingeschränkt schuldfähig sein soll. Ob dies auch für die Tatzeit gilt, dürfte eine der zentralen Fragen im anstehenden Prozess vor dem Kölner Landgericht werden. Ein Termin steht noch nicht fest.

(RP)
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