Hückeswagen Musikschule ist auf Zuschuss angewiesen

Hückeswagen · Die FaB will den Musikschul-Zuschuss der Stadt von 17 530 Euro pro Jahr auf den Prüfstand stellen. Leiter Eckhard Richelshagen freut sich zwar über die städtischen Zuwendungen, hält sie aber für zu gering.

 Seit Februar 2013 leitet Eckhard Richelshagen die Musikschule Hückeswagen. Im Großen und Ganzen ist der Wipperfürther zufrieden. Auch über den jährlichen Zuschuss der Stadt. Doch der sei im Verhältnis zu den Nachbarstädten deutlich geringer, hat er festgestellt.

Seit Februar 2013 leitet Eckhard Richelshagen die Musikschule Hückeswagen. Im Großen und Ganzen ist der Wipperfürther zufrieden. Auch über den jährlichen Zuschuss der Stadt. Doch der sei im Verhältnis zu den Nachbarstädten deutlich geringer, hat er festgestellt.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Die Stimmung an der Musikschule Hückeswagen könnte derzeit nicht besser sein. "Die Schülerzahl stabilisiert sich auf einem hohen Niveau", sagt Eckhard Richelshagen, wenn auch noch Luft nach oben vorhanden sei. Die Zeit der ständigen Umzüge dürften mit der Unterbringung im Kultur-Haus Zach vorerst beendet sein (die "lauten" Instrumente werden weiterhin in der Montanusschule unterrichtet), und jetzt hat auch noch der Aufbau des Musikschul-Orchesters "Kunterbunt" unter der Leitung von Stephanie Winter begonnen. "Wenn es ihr gelingt, die Kinder weiter zu motivieren, dann wird was daraus", ist sich der Musikschulleiter sicher.

Froh zeigt er sich im BM-Gespräch darüber, dass die Stadt trotz Haushaltssicherungskonzepts (HSK) weiter am jährlichen Zuschuss von 17 530 Euro festhält. "Ursprünglich sollte der das Gehalt des Musikschulleiters finanzieren", sagt Richelshagen, der eine Halbtagsstelle an der Musikschule hat. Doch das funktioniere schon längst nicht mehr. Die Gehälter seien gewachsen, der Zuschuss dagegen nicht.

Überhaupt sei der im Vergleich zu Nachbarstädten eher gering. Richelshagen: "Wermelskirchen ist doppelt so groß, die Musikschule dort bekommt aber etwa das Zehnfache dessen, was Hückeswagen zahlt." Und auch die Wipperfürther Musikschule erhalte etwa die 5,5-fache Summe, obwohl die Nachbarstadt nur 1,5-mal so groß sei.

Richelshagen ist zumindest froh, dass der Umzug erledigt ist. "Der hat uns schwer gebeutelt, das war ein großer Kostenfaktor", sagt er. Dazu kämen die beiden Standorte Kultur-Haus und Montanusschule, so dass manche Ausrüstung wie die Verstärker für den Bass-Unterricht doppelt vorgehalten werden müssen. "Das ist jetzt zwar nicht dramatisch", versichert der Musikschulleiter. "Ideal aber auch nicht."

Und was passiert, wenn die Stadt Hückeswagen den Zuschuss irgendwann nicht mehr zahlen sollte? "Einsparmöglichkeiten haben wir einfach nicht mehr", sagt Richelshagen. Dann müssten die Kosten auf die Musikschüler umgelegt werden. Die Hauptbetroffenen wären dabei jedoch die Eltern von Grundschülern, die aktuell fast die Hälfte der gesamten Musikschüler ausmachen.

Dann rührt der Leiter die Werbetrommel für "seine" Musikschule: Eine Stadt dürfe sich nicht gerade für junge Familien unattraktiv machen. Jede Partei versichere, etwas für Familien, Bildung und Soziales tun zu wollen - "das ist genau das, was die Musikschule macht", betont Richelshagen. Zudem sei sie einer der wichtigesten kulturellen Veranstalter in Hückeswagen; so biete sie jährlich bis zu 25 Veranstaltungen an.

"Es ist durchaus eine gute Idee, alles einmal zu überprüfen", sagt Richelshagen. Bei der Podiumsdiskussion im Kultur-Haus zur Zukunft der Stadtbibliothek habe es ihn überrascht, mit welcher Leidenschaft sich die Hückeswagener für die Kultur in ihrer Stadt einsetzen würden.

Sein Fazit: "Am Ende des Prozesses wird stehen, dass die Hückeswagener Bürger ihre kulturellen Einrichtungen noch mehr zu schätzen wissen." Und damit meint der Musikschulleiter nicht nur seine Einrichtung.

(RP)
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