Hückeswagen Mittsommernacht dreht sich um Fußball-WM

Hückeswagen · Bis zu acht verkaufsoffene Sonntage sind jetzt möglich. Die Werbegemeinschaft hält sich aber noch bedeckt.

Wenn's nach Spiel- und Lederwarenhändler Uwe Heinhaus geht, bleibt's in Hückeswagen auch künftig bei vier verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr - zum Frühlingsfest im März, zum Altstadtfest im September, zum Martinsmarkt im November und zum Weihnachtsmarkt "Hüttenzauber" im Dezember. Doch nachdem in den vorigen zwei Jahren landesweit immer wieder verkaufsoffene Sonntag auf Intervention der Gewerkschaft Verdi abgesagt werden mussten, ist es jetzt nicht nur einfacher, solche Verkaufsaktionen zu beantragen und genehmigen zu lassen, es können auch bis zu acht im Jahr veranstaltet werden. Der Landtag beschloss in der vorigen Woche die entsprechende Änderung des Ladenöffnungsgesetzes NRW.

"Die bisherige Regelung, wonach verkaufsoffene Sonntage aus Anlass von Messen, Märkten oder ähnlichen Veranstaltungen durchgeführt werden konnten, wird abgelöst", berichtet Sonja Werner von der Pressestelle des Handelsverband NRW. Das neue Gesetz stütze Öffnungsgenehmigungen auf Sachgründe, bei denen ein öffentliches Interesse für verkaufsoffene Sonntage vorliege.

Die Werbegemeinschaft hingegen ist noch nicht sicher, wie es weitergeht. "Wir werden nach Ostern mit dem Einzelhandelsverband klären, was wir machen und nicht mehr machen müssen", sagt Heinhaus auf Anfrage unserer Redaktion. Auch werde man innerhalb der Werbegemeinschaft, der etwa 70 Hückeswagener Händler und Betriebe angehören, erst einmal beraten müssen. Für dieses Jahr sind jedenfalls die vier üblichen verkaufsoffenen Sonntag fest eingeplant - drei stehen noch bevor.

Heinhaus, der über die schnelle Entscheidung im Landtag positiv überrascht ist, betont, dass eine Erweiterung der Anzahl an solchen Veranstaltungen in Hückeswagen letztlich auch davon abhänge, wie die Mitbewerber im bergischen Umland agieren werden. Sollte etwa das Remscheider Alleecenter oder das DOC in Lennep, das noch gebaut werden muss, zusätzliche verkaufsoffene Sonntage planen, "müssen wir das im Kollegenkreis besprechen", sagt der Sprecher der Werbegemeinschaft.

Bei der laufen derweil die Vorbereitungen für den verkaufslangen Samstag, der Mittsommernacht am 16. Juni. Die sollte eigentlich unter dem Motto "Schnee" stehen, wofür Optiker und Schmuckhändler Bernd Lammert als Organisator mehrere hundert Kubikmeter Schnee aus der Skihalle Neuss in die Schloss-Stadt karren lassen wollte. Doch aus Kostengründe fällt diese Idee nun flach: "Inklusive der Transportkosten hätten wir pro Lkw 1000 Euro zahlen müssen. Die Kosten sind explodiert - das war einfach zu viel für uns."

Das Thema am 16. Juni lautet nun "Fußball-WM" - dann ist das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland gerade mal zwei Tage her. An diesem Abend dreht sich in der Innenstadt somit alles rund ums Leder und den WM-Pokal (FOTO: DDP/ARCHIV). Laut Lammert wird etwa Kunstrasen verlegt und Torwandschießen angeboten. Auch sollen Fernsehgeräte aufgestellt werden, auf denen das aktuelle Geschehen der WM zu sehen ist. Deutschland spielt am 16. Juni jedoch nicht - die DFB-Elf bestreitet ihr erstes Vorrundenspiel gegen Mexiko erst tags drauf, am Sonntag, 17. Juni, 17 Uhr.

(büba)
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