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Hückeswagen "Mittendrin" fordert Behindertenbeirat

Hückeswagen · Der Verein für Menschen mit Behinderung in Hückeswagen will nicht als ständig nörgelnde Vereinigung auftreten, sondern erreichen, dass Behinderten-Anliegen als Selbstverständlichkeit in alle Planungen mit einbezogen werden.

 Die Mitglieder des Vereins "Mittendrin" schauen gerne ganz genau hin und suchen nach Barrieren - wie hier im März 2014 im Behinderten-WC (v.l.): Christine Bütow, Karl-Heinz Bobring und Hans-Peter Buttchereit.

Die Mitglieder des Vereins "Mittendrin" schauen gerne ganz genau hin und suchen nach Barrieren - wie hier im März 2014 im Behinderten-WC (v.l.): Christine Bütow, Karl-Heinz Bobring und Hans-Peter Buttchereit.

Foto: nico hertgen (archiv)

Nach Angaben des 2013 gegründeten Vereins "Mittendrin - Menschen mit Behinderung in Hückeswagen" sind vor Ort etwa 1200 Menschen nicht mehr in der Lage, ihre täglichen Abläufe ohne Hilfe zu meistern. Die Einschränkungen beziehen sich auf die gesamte Spannweite körperlicher und geistiger Behinderung.

"Mittendrin" sieht sich in Hückeswagen als humanitärer Anwalt und listet seit Beginn unter anderem Barrieren auf, die ein selbstverständliches Miteinander zwischen Behinderten und Nichtbehinderten verhindern und die durch konkrete Vorschläge vermieden werden könnten. Bei der Mitgliederversammlung am Mittwochabend betonte der Vorsitzende Karl-Heinz Bobring: "Wir möchten nicht als Buhmänner gelten, die fortwährend nur fordern. Wir möchten aber einen Boden dafür ebnen, dass die Behinderten-Anliegen als Selbstverständlichkeit in jegliche vernünftige Korrektur und Planung mit einbezogen werden!" Dazu bedürfe es nicht nur der sachkundigen Beratung in Fachausschüssen, hieß es, sondern man bleibe bei der Forderung nach einem Behinderten-Beirat mit Mitspracherecht. Im Laufe der Versammlung, in der als neue stellvertretende Vorsitzende Marianne Fiebig gewählt wurde, setzte sich die Meinung durch, dass sich örtliche und regionale Verflechtungen ähnlich gelagerter Gruppen und Vereine positiv auf die Durchsetzungskraft auswirken könnten. So stehen der Arbeitskreis Lebendige Inklusion, der Remscheider Freundeskreis der Rollstuhlfahrer oder der Blinden- und Sehbehinderten-Verein mit gleichen Anliegen ganz auf der Seite von "Mittendrin". Während Christine Bütow die Neubausituation am Etapler Platz als behindertengerecht einordnete, prangerte Marianne Fiebig nicht nur die denkbar schlechten Verkehrsverbindungen von Hückeswagen aus an, sondern bezog sich hier auch auf Ein- und Aussteige-Erschwernisse. Als "nicht zu Ende" gedacht stellt sich nach Ansicht der Mitglieder die fehlende Rampen-Situation bei öffentlichen und kulturellen Einrichtungen dar.

"Mittendrin" kommt es darauf an, möglichst frühzeitig über Maßnahmen informiert zu werden, damit für alle Bürger - ob behindert oder nicht - sachdienliches Umsetzen folgen kann. Marianne Fiebig stellte nach ihrer Wahl das allgemeine soziale Engagement in den Mittelpunkt. Sie listete die Erfahrungen schwerbehinderter Mitbürger auf: "Es ist nicht einfach. in der Abgeschiedenheit einer Kleinstadt alt zu werden."

Fazit: Der Hückeswagener Verein "Mittendrin" hat seit 2013 vieles zugunsten der Benachteiligten erreicht. "Aber gemessen an der Gesetzesgrundlage der geltenden Behinderten-Rechts-Konvention bleibt genau soviel offen!", sagte der ehemalige Vorsitzende aus dem Gründungsjahr, Hans-Peter Buttchereit.

(rt)
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