Hückeswagen Mit eisernem Willen zum Ironman

Hückeswagen · Neben Peter Sehnke absolvierte mit Sven Schäfer noch ein weiterer Hückeswagener den Ironman-Wettbewerb in Roth erfolgreich. Der 43-Jährige unterbot dabei trotz Schmerzen seine angepeilte Zeit von zwölf Stunden bei Weitem.

 Sven Schäfer lief beim Ironman in Roth Hand in Hand mit seiner Frau Belinda ins Ziel.

Sven Schäfer lief beim Ironman in Roth Hand in Hand mit seiner Frau Belinda ins Ziel.

Foto: Schäfer

Lange hatte sich der Hückeswagener Sven Schäfer mit regelmäßigem Training und eiserner Disziplin auf diesen Tag vorbereitet: Am Sonntag startete er beim Ironman-Wettbewerb der "Challenge Roth" und unterbot dabei sogar seine angepeilte Gesamtzeit von zwölf Stunden um ganze 44 Minuten. "Ich war selbst erstaunt über diese Zeit", sagt der 43-Jährige jetzt im Gespräch mit unserer Redaktion. Denn der Wettkampf war trotz guter Wetterbedingungen nicht optimal für den Hückeswagener verlaufen.

Rund 6000 Teilnehmer gingen an den Start. "Ich hatte zuvor eine kurze Nacht mit wenig Schlaf", berichtet der ATV-Triathlet. Schon um 3.45 Uhr ging der Wecker, um 7.35 Uhr startete seine Gruppe zur 3,8 Kilometer langen Schwimmstrecke im Main-Donau-Kanal. Kurz vor dem Start bemerkte der Hückeswagener, dass er seine Schwimmbrille nicht eingepackt hatte. "Meine Frau ist dann mit dem Fahrrad zurückgefahren, um sie zu holen", berichtet Schäfer. Bis Belinda Schäfer ihren Mann dann jedoch in der Wettkampfzone wiederfand, verging eine gute Stunde. "Ich habe meine Startgruppe verpasst. Aber das war kein Problem, da die Gruppen in Fünf-Minuten-Abständen starteten und der Chip die Zeit erst dann erfasst, wenn man über die Startlinie geht", erläutert Schäfer. Nach einer Stunde und fünf Minuten verließ der ATV-Triathlet das Wasser in Richtung Wechselzone.

 Monatelang hatte der Hückeswagener Sven Schäfer auf den Ironman in Roth hintrainiert. Am Sonntag bewältigte er die Tortur aus Schwimmen, Radfahren und Marathon in 11:16 Stunden. Nun will sich der 43-Jährige "kleineren" Wettkämpfen widmen.

Monatelang hatte der Hückeswagener Sven Schäfer auf den Ironman in Roth hintrainiert. Am Sonntag bewältigte er die Tortur aus Schwimmen, Radfahren und Marathon in 11:16 Stunden. Nun will sich der 43-Jährige "kleineren" Wettkämpfen widmen.

Foto: Belinda Schäfer

Nach dem Umziehen ging es mit dem Fahrrad auf die 180 Kilometer lange, in zwei Runden aufgeteilte Radstrecke, die Sven Schäfer in fünf Stunden und 38 Minuten zurücklegte. "Die erste Runde bin ich zu schnell angegangen und hatte schon in der zweiten Runde platte Beine", sagt er rückblickend. Daraufhin habe er sich bemüht, seine Kraft durch mehr Ruhe und Lockerheit besser einzuteilen. "Die Strecke und die Mitfahrer verleiten zum Schnellfahren."

Probleme traten dann auf der 42,196 Kilometer langen Marathon-Strecke auf. "Ich bekam Seitenstiche und Rippenschmerzen. Wahrscheinlich wurde ich beim Schwimmen in die Rippen getreten, was ich aber durch den Adrenalinschub gar nicht mitbekommen habe." Als die Schmerzen zu heftig wurden, wechselte der Triathlet zum Gehen über. "Man fängt dann an, an sich selbst zu zweifeln. Aber ich wollte das durchziehen, egal in welcher Zeit", sagt Schäfer.

Unterstützung erhielt er von seiner Ehefrau, seinen Eltern, Geschwistern und zehn Vereinskollegen des ATV, die ihn vom Streckenrand aus kräftig anfeuerten. Die letzten Meter lief der Hückeswagener mit seiner Frau an der Seite nach elf Stunden und 16 Minuten ins Ziel.

Es war sein zweiter Zieleinlauf nach 16 Jahren Ironman-Pause. Schon 2000 hatte der damals 28-Jährige an der Langdistanz in Roth teilgenommen. Eine Wiederholung ist nach dieser Anstrengung erst einmal nicht geplant. Trotz der sportlichen Höchstleistung stieg Schäfer bereits drei Tage später wieder auf sein Hightech-Rad und absolvierte eine 90-Kilometer-Runde auf der Radstrecke in Roth. "So ganz verausgabt hatte ich mich dann wohl doch nicht", sagt er lachend.

Trainiert wird mit der ATV-Triathlonabteilung auch weiterhin. Ins Auge gefasst hat der Hobby-Sportler die Mitteldistanz beim Allgäu-Triathlon in Immenstadt 2017. "Das ist die Hälfte der Wettkampfstrecke des Ironman", erzählt Schäfer. "Das reicht."

(heka)
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