Hückeswagen Mit dem "Affen" durch den Wald hangeln

Hückeswagen · Bei der Ferienaktion der Bergischen Morgenpost konnten Kinder und Jugendliche unter der Anleitung von Gundel Ehlis im Hochseilgarten im Brunsbachtal in bis zu 15 Meter Höhe durch die Bäume klettern. Vom Regen ließen sie sich nicht abhalten.

 Der zehnjährige Ben ist einer der ersten, der im sich im Hochseilgarten von Plattform zu Plattform hangelt. Hier ist er bei einer der schwereren Stationen: Leicht kann sich dort das Sicherheitsseil verheddern.

Der zehnjährige Ben ist einer der ersten, der im sich im Hochseilgarten von Plattform zu Plattform hangelt. Hier ist er bei einer der schwereren Stationen: Leicht kann sich dort das Sicherheitsseil verheddern.

Foto: Moll

Es regnet, aber im Hochseilgarten im Brunsbachtal unter den vielen Bäumen ist es fast trocken. "Den Kindern macht es nichts aus, wenn es zwischendurch mal tropft", sagt Gundel Ehlis vom GHW-Klettergarten. 25 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 16 Jahren kamen gestern zur Ferienaktion der Bergischen Morgenpost und hangelten sich durch die Kletterlandschaft in bis zu 15 Meter Höhe.

In die Bäume geht es aber nicht ohne den "Affen": Die Seilrolle, mit der sich der Kletterer an den Seilen im Klettergarten befestigt, wird so genannt. Weil sie ein bisschen so aussieht wie ein Affe. Bevor es losgehen kann, müssen die Teilnehmer aber erst einmal Sicherheitsgurte anlegen und Helme aufsetzen. Dann gibt es eine Einführung. Sonja Schneider vom Hochseilgarten-Team erklärt: "Ihr macht Euch mit dem Baumkarabiner am Seil am Baum fest und dann mit dem Affen am Seil. Erst dann dürft Ihr den Baumkarabiner wieder lösen. Ihr müsst nämlich immer mindestens einmal gesichert sein."

Der zehnjährige Ben ist der Erste, der sich von der Baumplattform auf die schmale Holzstange traut. Sicher balanciert er über diese bis zur nächsten Plattform. Erst dann darf der nächste loslaufen. "Kinder trauen sich beim Klettern viel mehr zu als Erwachsene. Sie denken nicht nach, sondern probieren einfach aus", sagt Ehlis. Aber auch für den Fall, dass mal etwas schiefgehen könnte, wird geprobt: "Bei der zweiten Station lernen die Kinder, wie man richtig in seinen Gurt fällt", sagt Ehlis. "Wir machen das erst dann, weil die Jüngeren zu ungeduldig sind. Da müssen wir schnell anfangen. Langes Erklären bringt nichts." Und der Gurt hält: Zwei Autos oder einen Elefanten würde er aushalten, erklärt es Ehlis den Kindern.

Der siebenjährige Matthias ist besonders mutig: Auf den beweglichen Brettern hangelt er sich in der Höhe bis zur nächsten Plattform. "Das war echt schwierig", sagt er. "Es ist fast so ein Gefühl, als wäre man im Weltall." Mit seinen sieben Jahren ist er schon sehr klettererfahren. "Ich war schon zwölf Mal hier", erzählt er. Mutter Heidi Hasselmann ist selbst auch schon einmal im Hochseilgarten gewesen, nun schaut sie ihrem Sohn zu. "Ich glaube, ich habe viel mehr Angst als er", sagt sie. Ängstliche Eltern gebe es oft im Klettergarten. "Wir schicken sie dann zum Kaffeetrinken", sagt Ehlis.

Die etwas Größeren dürfen sich im höher gelegenen Klettergarten ausprobieren. Dort laufen sie in einer Höhe von bis zu 15 Metern. Die elfjährige Leonie Alicia war schon im vorigen Jahr bei der Ferienaktion im Hochseilgarten dabei. Damals traute sie sich aber noch nicht in die Höhen, in denen die Großen klettern. Nun aber schon. "Die Tour ist viel schwerer", stellt sie fest. "Die Abstände von Plattform zu Plattform sind auch viel größer." Fast problemlos hangelt sie sich durch die Landschaft in den Bäumen. Nur an einem Punkt kommt sie ins Stocken. Rückwärts muss sie durch Seile klettern.

Am meisten gefällt ihr das Springen von Plattform zu Plattform - gesichert und unter den wachsamen Augen ihres Vaters. Guido Lange will aber nicht nur zugucken, demnächst will er selber in die Bäume. "Hier kann man auch mit seinen Arbeitskollegen hin", sagt er. "Klettern ist im Trend", betont Ehlis. "Und gesund. Alle Muskeln werden angesprochen, besonders die am Rücken. "

(eler)
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