Hückeswagen Mit Biologie-Leidenschaft zum Sieger

Hückeswagen · Stefan Kemmerich, Schüler des Wipperfürther St.-Angela-Gymnasiums, gewann jetzt beim Bundeswettbewerb "Jugend forscht" im Bereich Biologie - dabei ist er erst 14 Jahre alt. Der Neuntklässler erforscht die winzigen Bärtierchen.

 Stefan Kemmerich (l.) mit Prof. Dr. Karl J. J. Mayrhofer (r.), Direktor des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien des Forschungszentrums Jülich, und Moderator Ranga Yogeshwar bei der Ehrung.

Stefan Kemmerich (l.) mit Prof. Dr. Karl J. J. Mayrhofer (r.), Direktor des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien des Forschungszentrums Jülich, und Moderator Ranga Yogeshwar bei der Ehrung.

Foto: Stiftung Jugend forscht

Die Sieger des 52. Bundesfinales von "Jugend forscht" wurden jetzt in Erlangen von Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung "Jugend forscht", gekürt. Ausgezeichnet wurden Deutschlands beste Jungforscher und deren Spitzenleistungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Darunter war auch Stefan Kemmerich, der die neunte Klasse des St.-Angela-Gymnasiums in Wipperfürth besucht, an dem auch viele Hückeswagener Schüler unterrichtet werden. Der Lindlarer überzeugte die Jury mit seiner Studie über Bärtierchen im Bereich Biologie.

Seine Forschung unternahm Stefan Kemmerich im Rahmen der Jugend-forscht-AG am St.-Angela-Gymnasium, die von Chemie- und Physiklehrer Dr. Alois Dederichs und der Hückeswagenerin Chemikerin Dr. Silke Wolff betreut wird. Die AG-Leiter sind sehr stolz auf die Leistung ihres Schülers. "Stefan hat wirklich in der Champions League gespielt", sagt Dederichs. Seine Beharrlichkeit, die Neugier und der Mut, das Projekt der Jury zu präsentieren, seien beeindruckend.

Die Forschungsthemen suchen sich die Schüler selbst aus. Stefan Kemmerich: "Ich bin ganz zufällig auf die Bärtierchen gestoßen und habe gemerkt, dass in der zoologischen Forschung nur wenig darüber bekannt ist." In seinem Elternhaus in Lindlar hat der 14-Jährige ein Labor eingerichtet, um das Verhalten der winzigen Tierchen mit Hilfe des Mikroskops zu erforschen. Die schriftliche Auswertung seiner Studie schickte er zum Wettbewerb ein. Später musste er vor einer Jury sein Projekt präsentieren. "Es ging darum zu demonstrieren, welche Methoden ich angewandt habe und zu welchen Ergebnissen ich dabei gekommen bin", erzählt der Schüler.

Chemie und Biologie sind die Lieblingsfächer des Schülers, der später studieren und in die Forschung gehen möchte. "Überlebenskünstler im Moos" lautete der Titel seines Projekts - oder fachmännisch "Ökologische Untersuchungen an limnoterrestrischen Tardigraden". Stefan Kemmerich siegte bereits 2016 beim Landeswettbewerb "Schüler experimentieren". Bei "Jugend forscht" gilt das Mindestalter von 15 Jahren. Die Qualität seiner Arbeit war jedoch so hoch, dass die Jury sie beim Regionalwettbewerb hochgestuft und damit seine Teilnahme ermöglicht hatte.

Der 14-Jährige kann stolz auf diese Auszeichnung sein, gehört er doch nun zu den besten Nachwuchsforschern Deutschlands. Abgeschlossen sei das Bärtierchen-Projekt allerdings noch bei weitem nicht: "Die Jury hat interessante Anregungen gegeben. Ich werde die Forschung noch unter anderen Bedingungen weiterführen", kündigt der erfolgreiche Jungforscher an.

(heka)
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