Hückeswagen Mängel bei Stadt online melden

Hückeswagen · Bei der Stadtverwaltung werden immer wieder Dienste ins Internet verlegt. Einer ist der Mängelmelder. Der werde zwar genutzt, berichtet Thorsten Kemper vom Ratsbüro. Bislang aber noch eher verhalten.

 „Wir leben in einer digitalen Welt und wollen dem auch als Stadtverwaltung Rechnung tragen“, sagt Thorsten Kemper von der Stadtverwaltung.

„Wir leben in einer digitalen Welt und wollen dem auch als Stadtverwaltung Rechnung tragen“, sagt Thorsten Kemper von der Stadtverwaltung.

Foto: Moll Jürgen

Die digitale Welt macht auch nicht vor Stadtverwaltungen halt. Gehört eine aussagekräftige und gut durchstrukturierte Internetpräsenz heute schon zum Standard einer jeden noch so kleinen Kommune, sind es letztlich die Details, die mittlerweile zur Besonderheit werden. Das Stichwort heiße "E-Government", wie Thorsten Kemper, Mitarbeiter im Ratsbüro, erklärt: "Das ist ein zusätzlicher Weg für unsere Bürger, um mit der Gemeinde, und damit auch mit der Stadtverwaltung, in Kontakt zu kommen." Mehr und mehr Dienste sollen so künftig online von Zuhause aus in Anspruch genommen werden können; der Gang ins Rathaus oder Bürgerbüro kann somit entfallen.

Seit März gibt es die ersten Möglichkeiten auf der Internetseite der Schloss-Stadt. Der jüngste Spross im "E-Government" ist der Mängelmelder, mit dem die Nachbarstadt Wermelskirchen bereits gute Erfahrungen gesammelt hat.

Schon seit dem Frühjahr konnten die Hückeswagener sich allerdings online Auskünfte aus dem Melderegister geben oder eine Meldebescheinigung ausstellen lassen. Da der elektronische Weg ins Rathaus noch vor Ostern eingerichtet wurde, gab es auch die Möglichkeit, etwa Osterfeuer online anzumelden, wie Kemper sagt. "Sehr beliebt ist es derzeit bei den Hückeswagenern, ihre Standanmeldungen fürs Altstadtfest online abzugeben. Sowohl Privatpersonen und Vereine nutzen das, aber auch wenn jemand einen gewerblichen Stand zum Würstchenverkauf anmelden will. Da kommt praktisch jeden Tag was rein. Das ist ein echter Renner", hat Kemper festgestellt.

Der Mängelmelder hingegen werde zwar auch genutzt, noch aber eher verhalten. "Immer wieder gibt es da was im Postfach, aber es sind pro Monat derzeit nur um die zwei bis vier Meldungen", sagt Kemper. Positiv betrachtet bedeute dies, dass es in der Schloss-Stadt nur wenige Mängel gebe, fügt er schmunzelnd an.

Das Prinzip ist einfach: "Jeder Bürger kann sich beteiligen - man braucht nur eine gültige Internetadresse und natürlich einen Internetzugang", betont Kemper. Dann kann man alles, was einem beispielsweise beim Bummel durch die Altstadt oder beim Spaziergang an den Wupperauen auffällt, den zuständigen Mitarbeitern in der Stadtverwaltung mitteilen. "Wer eine Handykamera nutzt, kann auch das dazu passende Foto mitschicken, um den Mangel zu illustrieren. Und um damit auch die Bearbeitung zu vereinfachen", sagt Kemper.

Um einen Mangel online mitzuteilen muss man sich, zumindest theoretisch, nicht einmal persönlich zu erkennen geben: In der Eingabemaske müsse zwar der Name angegeben werden, aber das könne natürlich auch das berühmte Lieschen Müller sein. "Wir brauchen aber eine gültige Mailadresse, denn jede Meldung bekommt ein Feedback aus der Stadtverwaltung", unterstreicht Kemper. In der Regel klappe das innerhalb von drei bis fünf Arbeitstagen. Was aber nicht bedeute, betont der städtische Mitarbeiter, dass der Mangel dann auch direkt behoben sei: "Wenn jemand Schlaglöcher auf Straßen meldet, dann dauert das natürlich, bis wir die ausgebessert haben", sagt Kemper. Aber eine Rückmeldung gebe es immer. Darin stehe zumindest, dass die Stadtverwaltung den Mangel zur Kenntnis genommen habe und sich um dessen Behebung kümmern würde.

Das "E-Government" solle künftig noch weiter ausgebaut werden, sagt Kemper: "Wir leben in einer digitalen Welt und wollen dem auch als Stadtverwaltung Rechnung tragen." So werde derzeit daran gearbeitet, im Kontext des Landesangebots "Service Konto NRW" die Möglichkeit der digitalen Authentifizierung auch in Hückeswagen anzubieten. Dann soll man sich für verschiedene Angebote in verschiedenen Kommunen einmalig registrieren können und somit digital in der Stadtverwaltung vernetzt sein. "Auch bei Dienstleistungen, für die bislang eine Unterschrift nötig war", sagt Kemper.

(wow)
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