Hückeswagen Löwen-Grundschule - Entscheidung vertagt

Hückeswagen · Für die Zukunft der Löwen-Grundschule gibt es drei Optionen: Erweiterung am Standort, Umzug in die Realschule oder Neubau im Brunsbachtal. Eine politische Mehrheit für den Umzug zeichnet sich ab, entschieden ist aber noch nichts.

 Die Löwen-Grundschule an der Kölner Straße.

Die Löwen-Grundschule an der Kölner Straße.

Foto: Stephan Büllesbach

Es wird Zeit für konkrete Beschlüsse: Die Löwen-Grundschule darf nur noch bis zum Jahr 2021 im jetzigen Gebäude an der unteren Kölner Straße bleiben, dann läuft die behördliche Genehmigung für den Schulbetrieb dort aus. Wie sieht die Zukunft der Grundschule für die Kinder aus der Innenstadt in der Zeit danach aus? Darum ging es am Donnerstagabend erneut im Schulausschuss. Am Ende stand wieder keine konkrete politische Entscheidung. Sie wurde entsprechend einer Empfehlung der Stadtverwaltung aufgeschoben auf die nächste Sitzung des Fachausschusses. Immerhin zeichnete sich bereits eine politische Mehrheitsmeinung ab.

Drei grundsätzliche Optionen gibt es, Markus Paul vom Planungsbüro Zacharias stellte sie in der Sitzung vor. Die erste besteht im umfassenden Um- und Erweiterungsbau am vorhandenen Standort. Die zweite sieht, entsprechend einem inzwischen zwei Jahre alten Ratsbeschluss, den Umzug der Grundschule ins Gebäude der Städtischen Realschule an der oberen Kölner Straße vor. Voraussetzung ist, dass zuvor die Realschule mit ins Gebäude der Hauptschule an der Weststraße umzieht - wie ebenfalls schon 2015 vom Stadtrat beschlossen. Die dritte Option ist ein Neubau für die Löwen-Grundschule im Brunsbachtal auf dem Gelände hinter dem Bürgerbad. Das Grundstück dafür ist im Besitz der stadteigenen Immobiliengesellschaft HEG, entsprechende Pläne wurde Anfang der Woche im Planungsausschuss besprochen (die BM berichtete).

Der Neubau wäre die unkomplizierteste Lösung, weil die Planung für die Grundschule damit abgekoppelt würde von den weiteren und immer noch reichlich ungewissen Planungen für die Haupt- und die Realschule. Bis zum Jahr 2021 könnten der Neubau und der Umzug auch problemlos bewältigt werden. Aber: Die einfachste Lösung ist auch die mit Abstand teuerste. Paul bezifferte die Investitionskosten für den Schulneubau auf rund 14,1 Millionen Euro. Nur rund die Hälfte würde der Umzug ins Gebäude der Realschule samt notwendiger Kernsanierung des aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts stammenden Schulgebäudes kosten. Zwischen zwölf und knapp 14 Millionen Euro lägen die Kosten für die Erweiterung und Sanierung der Schule am Standort.

Auch vor dem Hintergrund dieser Zahlen plädierten im Schulausschuss sowohl Marc von der Neyen (CDU) als auch Horst Fink und Regine Gembler (SPD) für den Umzug der Löwen-Grundschule ins heutige Realschul-Gebäude, wie er schon vor zwei Jahren vom Rat beschlossen worden war. Ein Pluspunkt dort sei auch die schon vorhandene Turnhalle, die allerdings ebenfalls sanierungsbedürftig ist. In der Neubau-Variante ist kein Turnhallen-Bau vorgesehen, an der unteren Kölner Straße wäre er schon aus Platzgründen gar nicht möglich.

Die kleineren Fraktionen legten sich im Ausschuss noch nicht fest, sie wollen erst noch in ihren Fraktionen über die unterschiedlichen Optionen für die Löwen-Grundschule beraten. Entsprechend einem Vorschlag von Bürgermeister Dietmar Persian soll ein Beschluss zur Zukunft der Schule nun in der nächsten Sitzung des Fachausschusses am 10. Oktober gefasst werden. Bleiben CDU und SPD bis dahin bei ihrer Meinung, läuft es auf den Umzug der Grundschule ins Realschul-Gebäude hinaus.

Offen ist, ob die Kernsanierung des Gebäudes im laufenden Schulbetrieb stattfinden wird. Grundsätzlich sei das möglich, aber es sei auch teurer, sagte Paul. Und natürlich würde es deutliche Störungen im Schulalltag mit sich bringen.

(bn)
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