Hückeswagen Langer Weg zum schnellen Internet

Hückeswagen · Die Gespräche laufen, aber konkrete Ergebnisse gibt es noch nicht. Wer gehofft hatte, dass Hückeswagen schnell ans schnelle Internet angeschlossen werden kann, wird enttäuscht. Ziel ist es, wie in Wipperfürth, Glasfaserkabel zu legen.

 Solche Glasfaserleitungen könnten auch bald in Hückeswagen verlegt werden. Gespräche dazu laufen. In Wipperfürth rüstet die Telekom ab Frühjahr 2016 auf.

Solche Glasfaserleitungen könnten auch bald in Hückeswagen verlegt werden. Gespräche dazu laufen. In Wipperfürth rüstet die Telekom ab Frühjahr 2016 auf.

Foto: Telekom/Wolfram Scheible

Es sind vor allem die Gewerbetreibenden, die ohne schnelles Internet kaum mehr wettbewerbsfähig sind. So sind die Firmen im Gewerbegebiet West 2 (Winterhagen-Scheideweg) von der schnellen Datenverbindung und der enorm wichtigen Breitbandversorgung abgeschnitten. "Aber nicht nur da", sagt Bürgermeister Dietmar Persian, der nicht müde wird zu betonen, dass Hückeswagen vor allem für die Industrie dringend schnelles Internet braucht. Dazu führte er in den vergangenen Wochen und Monaten intensive Gespräche, die aber noch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis oder gar Konzept geführt haben.

"Wir arbeiten daran, dass in der Schloss-Stadt Glasfaserkabel gelegt wird, aber das ist leider kein einfaches Thema", sagt Persian auf Nachfrage unserer Redaktion. Mit verschiedenen Anbietern habe es Gespräche gegeben, darunter natürlich auch die Telekom. Persian: "Wichtig ist, dass wir die Regeln des Marktes beachten müssen." Auch weitere Ausbaustrategien der Telekom in der Schloss-Stadt seien Thema der Gespräche. Zu Ergebnissen könne er aber noch nichts sagen. Persian versichert, dass er die Gespräche weiter intensivieren werde, "denn auf diesem Sektor tut sich technisch unheimlich viel, deshalb wollen wir aktiv am Ball bleiben", sagt der Bürgermeister.

Im Oktober 2014 hatte er im BM-Gespräch gefordert, dass Glasfaser bis in jedes Gebäude gelegt werden muss, damit das Gewerbe zukunftsfähig bleiben kann. Zwar hat die Deutsche Telekom im Zentrum bis zum Verteiler an der Lindenbergstraße ein Glasfaserkabel verlegt, das die entsprechende Übertragungsrate von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (50 Mbit/s) ermöglicht. Aber außerhalb der Innenstadt liegen nur Kupferkabel - und je weiter man davon entfernt liegt, desto mehr wird die Durchleitung gedämpft. Das bedeutet wiederum, dass Internetseiten länger brauchen, um sich zu öffnen.

Hückeswagens Nachbarstadt Wipperfürth ist da schon einen wesentlichen Schritt weiter: Als dritte Kommune im gesamten Oberbergischen Kreis wird die Hansestadt im nächsten Jahr von der Telekom mit Glasfaserkabel versorgt. Damit kann die Datenübertragung beim Herunterladen auf bis zu 100 Mbit/s beschleunigt werden. Das Heraufladen soll mit bis zu 40 Mbit/s erfolgen.

Bürgermeister Michael von Rekowski bezeichnet dies als wichtigen und großen Schritt. "Wir machen die Stadt mit schnellem Internet zukunftsfähig", sagt er. Die schnellere Datenverbindung sei sowohl für die Unternehmen als auch für die privaten Nutzer wichtig. In der Nachbarstadt werden ab 2016 etwa 4000 Haushalte die schnelle Datenverbindung erhalten. Los geht es im Frühjahr, spätestens abgeschlossen sein muss das Projekt im November 2017. Etwa 20 Kilometer Glasfaser werden verlegt, außerdem 25 Multifunktions-Verteilerkästen aufgestellt oder vorhandene mit der neuen Technik ausgestattet.

Glasfaser bis in die Häuser wird aber auch in Wipperfürth aus Kostengründen noch nicht verlegt. Die Telekom hat einen Etat im hohen sechsstelligen Bereich für die Aufrüstung vorgegeben. Aber nicht alle Ortschaften in Wipperfürth werden profitieren: In Randlagen und in Klingsiepen bleibt es bei den alten Leitungen.

(RP)
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