Hückeswagen Kunst trifft auf Mode, Tanz und Musik

Hückeswagen · Mit einer ungewöhnlichen Veranstaltung wurde die Werksausstellung von "Nickelsen Artwork" im Kultur-Haus Zach eröffnet. Abgedrehte Darbietungen brachten Inspiration und einen Hauch Großstadtgefühl in die Schloss-Stadt.

 Außergewöhnliche Ansichten: Ein nur mit Turnschuhen und Rock bekleideter Mann auf einem Hoverboard agierte als Plakat-Werbeträger.

Außergewöhnliche Ansichten: Ein nur mit Turnschuhen und Rock bekleideter Mann auf einem Hoverboard agierte als Plakat-Werbeträger.

Foto: hertgen

Ist die Schloss-Stadt bereit für Neues und Ausgefallenes? Offensichtlich ja. Knapp 100 Besucher brachten am Samstagabend im Kultur-Haus Zach ihre Begeisterung über eine ungewöhnliche und teilweise skurrile Ausstellungseröffnung mit viel Applaus zum Ausdruck. Was sie sahen, war eine Mischung aus Pina-Bausch-Inszenierung, Haut-Couture-Schau, Hip-Hop-Performance, Kurzfilm-Vorführung und Lyrik-Lesung.

Anlass der Veranstaltungen war die Eröffnung einer Plakatausstellung unter dem Motto "Aufbruch". Die Hückeswagener Grafikdesignerin Nicole Elsenbach und die Kommunikationsberaterin Claudia Nickel aus Hannover gründeten 2014 das Unternehmen "Nickelsen Artwork". Mit ihren Arbeiten verbinden sie kunstvoll Texte und Grafik zu Papierkunst. "Wir haben uns damit einen Traum erfüllt, mit Wort und Schrift etwas zu erschaffen, woran die Menschen Freude haben", sagte Claudia Nickel. Seitdem wurden ihre Kreationen in Form von Postkarten, Kalendern, Bildern und Postern in Deutschland, Österreich und der Schweiz verkauft.

Für die erste Ausstellung haben die Frauen Hückeswagen als "Wiege ihres Unternehmens" gewählt. Gemeinsam mit Christoph Winkler vom gleichnamigen Modegeschäft wurde ein besonderes Programm auf die Beine gestellt, das für Überraschung sorgte. Walgesänge und gedämpftes Licht erzeugten zu Beginn eine mystische Stimmung. Die jungen Hip-Hop-Tänzer der Tanzschule Balsano steuerten nicht nur ihre Choreografien bei, sondern übernahmen auch den Part der Models für die Modenschau. Zum Klassikstück "Air" präsentierten sie eine Jeanskollektion im weißen Beamerlicht, das zeitgleich fliegende Möwen an die Wand projizierte. Ein nur mit Turnschuhen und Rock bekleideter Mann auf einem Hoverboard agierte als Plakat-Werbeträger mit dem "elften Gebot": Du sollst Gott nicht langweilen." Was keineswegs blasphemisch gemeint war: "Gott hat uns so vollkommen erschaffen und soviel schöpferische Kraft mitgegeben, von der wir nur so wenig nutzen", sagte Claudia Nickel.

Nicht alle Gäste konnten der ungewöhnlichen Komposition aus Gedichten, Musik, Tanz und Kunst etwas abgewinnen. "Ich bin mit anderen Erwartungen gekommen und hätte mir mehr Pep und Fröhlichkeit gewünscht", sagte Renate Radermacher. Begeistert waren dagegen Constanze Sobolewski und Daniel Ernst. "Es ist mal etwas anderes. Das Zusammenspiel zwischen Lyrik, Tanz und Fashion hat mir gefallen", sagte der 41-Jährige. "Es wird Zeit, offen für diese Dinge zu sein und nicht Dutzende Kilometer fahren zu müssen, um solche Events erleben zu können", fügte seine Partnerin hinzu. "Was Christoph Winkler macht, ist immer originell und extravagant", lobte auch Joëlle Callsen-Lemoult die außergewöhnlichen Ideen der Show.

Tatsächlich hatten Winkler, Nicole Elsenbach und Claudia Nickel viel Herzblut in die Ausstellungseröffnung gesteckt. "Mit dem Thema ,Aufbruch' wollen wir die Menschen inspirieren, einen Neuanfang zu wagen, so wie wir", sagte Claudia Nickel. Begonnen hatte alles mit dem in Herzform gebrachten Text "Selbstliebe" von Charlie Chaplin. Den Text zitierten die Künstlerinnen am Ende. Im Anschluss luden sie die Zuschauer zum Tanz in Clubatmosphäre ein. Winkler stand dabei selbst am DJ-Pult.

(heka)
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