Hückeswagen Kontrollboot auf Bever wieder im Einsatz

Hückeswagen · Die Ordnungspartnerschaft an der Talsperre hat sich in den vergangenen zwölf Jahren bewährt. Obwohl es schon viel ruhiger geworden ist, wollen die Ordnungspartner auch 2016 Präsenz zeigen und gegebenenfalls hart durchgreifen.

 Wenn die Ordnungspartner an der Bever vom Boot aus kontrollieren (hier waren Roland Kissau/r. und Bodo Waldeck im Juli 2010 unterwegs), ist die Überraschung der Gäste groß.

Wenn die Ordnungspartner an der Bever vom Boot aus kontrollieren (hier waren Roland Kissau/r. und Bodo Waldeck im Juli 2010 unterwegs), ist die Überraschung der Gäste groß.

Foto: hans dörner (archiv)

Lagerfeuer im Wald, zugeparkte Rettungswege, Vandalismus, Sachbeschädigung - früher war das Freizeitvergnügen an der Bever-Talsperre im Sommer oft geschmälert. Die Geduld der Anwohner wurde auf eine harte Probe gestellt. Das ist längst Vergangenheit, denn seit zwölf Jahren sorgt die Ordnungspartnerschaft mit Kontrollen und Gesprächen dafür, dass sich der Zustand verbessert hat.

Trafen sich die Vertreter üblicherweise mehrmals im Jahr, um Probleme zu diskutieren, reicht es mittlerweile aus, wenn es eine Frühjahrsbesprechung zum Saisonauftakt und ein Treffen im Herbst zum Saisonausklang gibt. "Es hat sich rumgesprochen, dass hier nicht der Wilde Westen ist", sagt Roland Kissau vom Hückeswagener Ordnungsamt. Die Ordnungspartnerschaft habe sich bewährt, viele Probleme aus der Vergangenheit gebe es heute nicht mehr. Auch die Anwohner seien zufrieden. Die Einsätze der Partner sind wetterabhängig. Bei zehn Grad und Nieselregen gibt es keine Kontrollen, an besonders heißen Wochenenden werden dafür umso mehr Bußgelder erhoben.

Vor allem die Kontrolle der Motorradfahrer steht für die Polizei im Vordergrund, denn oft genug werde das Tempolimit rund um die Talsperre nicht eingehalten, sagt Frank Schultes, Leiter des Bezirksdienstes Wipperfürth und Bezirksdienstbeamter in Hückeswagen. "Steter Tropfen höhlt den Stein, deshalb werden wir unsere Kontrollen fortsetzen", kündigt er an.

Generell wollen die Ordnungspartner ihr Engagement nicht zurückfahren. "Wir bleiben dran", sagt Kissau. 2016 werde die Strategie der Ordnungspartnerschaft weiter konsequent verfolgt. Kissau rechnet bei gutem Wetter mit einem ersten arbeitsreichen Wochenende rund um den 1. Mai. Dann gibt es wieder regelmäßige Fahrten um die Talsperre, an neuralgischen Punkten wird das Parkverbot kontrolliert. "Vor allem im Bereich Oberlangenberg, Großhöhfeld und Siepersbever sind die Straßen eng und kurvenreich, außerdem achten wir darauf, dass Feuerwehr-Zufahrten frei bleiben", sagt Kissau.

Überrascht sind Besucher, wenn die Ordnungspartner mit dem Boot vorfahren, "denn damit können wir jede Stelle zielgenau erreichen", sagt Talsperrenmeister Helmut Selbach vom Wupperverband, der oft als Bootsführer fungiert. Kleinere Feuer seien gerade in der Dämmerung gut zu erkennen. Selbach hat gute Erfahrungen gemacht, wenn er mit den Besuchern ruhig ins Gespräch kommt, um sie über die Gefahren aufzuklären.

Jürgen Fries, Betriebsleiter Talsperren beim Wupperverband, der die Bever-Talsperre betreibt, weist auf die offizielle Badesaison an den bewirtschafteten Stränden hin: Vom 15. Mai bis 15. September können Besucher ungehindert an der Zornigen Ameise, in Käfernberg und an den beiden Campingplätzen I und II baden. In Käfernberg hat es laut Fries zuletzt Gespräche mit Anwohnern gegeben, die sich über Lärm beschwert hatten. Zusätzlich sei das enorme Müllaufkommen kritisiert worden. Hier soll es ein zweites Treffen geben. Fries kündigte an, dass es auch an der Wupper-Talsperre wieder Kontrollen geben wird - auch vom Boot aus. "Wir wollen vorbeugend arbeiten und warnen", sagte er. Mit Erfolg, bestätigt Anwohner Hans-Friedrich Hardt. Er wohnt auf der Höhe direkt an der Bever-Talsperre und kann sich noch sehr gut an chaotische Zustände erinnern. "Heute ist alles viel besser, deshalb plädieren wir für die Fortsetzung der Ordnungspartnerschaft", sagte er.

(RP)
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