Hückeswagen Kleineichen erhält Radweg-Anbindung

Hückeswagen · Der Bau der neuen Radweg-Auffahrt in der Siedlung Kleineichen begann am Samstag mit dem Fällen der Bäume. Die Anwohner sind geteilter Meinung über die Notwendigkeit des Projekts. Über eine Markierung wird bereits nachgedacht.

 Am Radweg zwischen den Wupperauen und der Bevertalstraße sind am Samstag einige Bäume gefällt worden. Wegen des Winterwetters konnte der Radweg ohne Schwierigkeiten gesperrt werden.

Am Radweg zwischen den Wupperauen und der Bevertalstraße sind am Samstag einige Bäume gefällt worden. Wegen des Winterwetters konnte der Radweg ohne Schwierigkeiten gesperrt werden.

Foto: Heike karsten

Dass der Frühling noch nicht Einzug gehalten hat, hatte am Samstag einen Vorteil: Der Radweg war nur schwach frequentiert, als er auf einem Teilstück von etwa 300 Metern zwischen der Bevertalstraße und den Wupperauen gesperrt werden musste. Grund war der Baubeginn eines neuen geteerten Wegs, der den Radweg direkt mit der Siedlung Kleineichen verbinden soll. Mitarbeiter der Firma Marcus Riepert aus Marienheide fällte dazu 13 Eichen und Buchen auf Höhe des Spielplatzes an der Unteren Straße.

Anwohner und Spaziergänger betrachteten das Spektakel mit gemischten Gefühlen. Schon auf der Bürgerversammlung der Kleineichener am Donnerstag (die BM berichtete) kochten bei manch einem Anwohner die Emotionen hoch, als Ratsmitglied Gerhard Welp die 38 000 Euro teure Baumaßnahme ankündigte.

Von Geld- und Steuerverschwendung war die Rede. Begründet wurde das ablehnende Verhalten damit, dass nur ein kleiner Umweg von rund 200 Metern über die Bevertalstraße in Kauf genommen werden muss, um den Radweg zu erreichen. Anwohner Oliver Petzel freut sich dennoch auf die neue Rampe. "Ich finde es schön, zumal die Leute immer bequemer werden", sagte der 36-jährige Anwohner, der die alte Bahntrasse häufig zum Radfahren nutzt. Etwas skeptischer betrachtete Anette Vogel das Projekt. "Es ist eigentlich nicht nötig", sagte die Anwohnerin.

Nur wenn der Waldweg zur Stadt für Fußgänger zu matschig ist, hätte die Abkürzung vom Radweg in die Siedlung einen Vorteil. Die Fertigstellung der Rampe wird, laut Welp, etwa sechs Wochen in Anspruch nehmen. Die Baumfällarbeiten dauerten am Samstag vom frühen Morgen bis in den Nachmittag. Mit Keil, Stahlseil und Winde wurden die Bäume nach dem Anschnitt mit der Motorsäge in Richtung Radweg gezogen.

"Es ist eine Gefahrfällung", erklärte Mitarbeiter Harald Kohlgrüber. Denn die betreffenden kopflastigen Bäume standen nicht nur am Hang und in der Nähe von Wohnhäusern, sondern auch entlang der Gasleitung. "Da darf natürlich nichts drankommen", sagte Kohlgrüber. Die Mitarbeiter arbeiteten zügig, um den Radweg schnellstmöglich wieder "besenrein" freigeben zu können.

Gerhard und Gerda Jockel beobachteten die Fällung während eines Spaziergangs. "Das ist Geldverschwendung – die paar Meter kann man doch auch gehen", sagte das Ehepaar kopfschüttelnd. Anwohner Joachim Kutzner ist sich jedoch sicher, dass der neue Weg in Zukunft nicht nur von älteren Menschen, sondern vor allem von der Jugend rege genutzt werden wird. "Wichtig ist die Barrierefreiheit", betonte der Wanderführer.

Die Wandergruppe Dhünn denke bereits über eine entsprechend angepasste Markierung des Wanderwegs nach. Für Bever-Touristen bedeutet der Weg über die Rampe und durch die Siedlung ebenfalls eine Abkürzung. Eine entsprechende Ausschilderung für Ortsfremde wäre daher sinnvoll.

(heka)
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