Hückeswagen Kippt Kultur-Haus Zach?

Hückeswagen · Es geht nicht so richtig voran im Kultur-Haus Zach. Nachdem der Bauantrag nun genehmigt wurde, muss der Architekt bis Mai der Stadt einen neuen Kostenplan vorlegen. Das ganze Projekt könnte aber auch kippen.

Noch zweieinhalb Wochen bis Ostern, aber im Haus Zach rieseln immer noch zwei Weihnachtsbäume leise vor sich hin. Die Tannen sind gewissermaßen Symbole dafür, dass sich im Inneren seit längerem nichts und nur sehr wenig tut. Viel Arbeit, Zeit und Muskelkraft haben die Mitglieder des Trägervereins Kultur-Haus Zach in die Entkernung, das Abklopfen von Wänden und Entfernen von Decken gesteckt. Jetzt käme eigentlich die Zeit der Handwerker. Doch die nehmen ihre Arbeit voraussichtlich frühestens im Spätsommer auf. So jedenfalls sieht es Guido Verwied, Geschäftsführer des Trägervereins. Vielleicht müssen sie aber auch gar nicht erst bemüht werden. Denn sollte sich herausstellen, dass die Sanierung und der Umbau des Gebäudes in ein Kulturzentrum mit Lager und Proberäumen für den "Wipperwagen" und Übungsräumen für die Musikschule die 593 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II weit übersteigen werden, wird das Projekt wohl gestoppt. Das machten gestern sowohl Verwied als auch Bürgermeister Uwe Ufer auf Anfrage der BM deutlich.

Der Reihe nach: Vor einiger Zeit erhielt der Trägerverein die Baugenehmigung aus Gummersbach. "Wir wissen nun, was los und was zu tun ist", sagte Ufer. Der Brandschutz muss berücksichtigt werden, ebenso die Wärmedämmung, und dann sollen auch noch behindertengerechte Zugänge eingerichtet werden. Aufbauend auf diesem Kenntnisstand muss der Architekt eine neue Kostenplanung erstellen. Bis Ende Mai hat der Trägerverein Zeit, diese der Stadt vorzulegen. "Ich erwarte einen vernünftigen und vor allem nachvollziehbaren Kostenplan", erklärte Ufer.

Was aber passiert, wenn die Frist überschritten wird oder der Kostenrahmen nicht eingehalten werden kann? Der Bürgermeister ließ keinen Zweifel daran, dass die Stadt das Projekt Kultur-Haus Zach nötigenfalls stoppen werde. Die Mittel aus dem Konjunkturpaket II seien zwar bereits vom Bund an die Stadt überwiesen worden, "wir haben das Geld aber noch nicht weitergeleitet". Ufer betonte: "Es fließt nicht ein Cent, bevor nicht klar ist, dass das Projekt auch gestemmt werden kann."

Und was ist mit dem Gebäude? Das hat die Stadt schließlich für 60 000 Euro von der Familie Zach gekauft. "Wir haben eine Rücktrittsklausel und können das Haus zurückgeben", bestätigte der Verwaltungschef.

Ufer betonte gestern aber, dass die Verwaltung weiterhin hinter dem Kultur-Haus Zach steht. "Ich hoffe, es klappt so, wie wir uns das vorstellen", sagte er. Sollten dennoch alle Stricke reißen und das Haus Zach kein Kulturzentrum werden, "geben wir die 593 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II eben für andere Projekte aus", versicherte Ufer.

(RP)
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