Schiffs-Logbuch Jan Günther sucht freiwillige Helfer in Hongkong

Hückeswagen · Der 22-jährige Jan Günther war im vergangenen Jahr nach dem Abitur am Berufskolleg Hückeswagen für ein halbes Jahr an Bord des Schiffes "Logos Hope" gegangen und hatte dort diverse Hilfseinsätze unterstützt.

Die grüne Seite Hongkongs
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Foto: dpa, Falk Zielke

Der 22-jährige Jan Günther war im vergangenen Jahr nach dem Abitur am Berufskolleg Hückeswagen für ein halbes Jahr an Bord des Schiffes "Logos Hope" gegangen und hatte dort diverse Hilfseinsätze unterstützt.

Vor einigen Wochen kehrte er zurück und bleibt weitere zwei Jahre. Darüber berichtet er im Logbuch der Bergischen Morgenpost.

"Knapp drei Wochen bleiben mir und meinen beiden Kollegen noch, bis die ,Logos Hope' in Hongkong eintrifft. Drei Wochen, in denen noch eine ganze Menge geschehen muss. Da der Großteil unserer 400-köpfigen Besatzung an Bord kein Chinesisch spricht, sind wir stark auf freiwillige Unterstützung von Einheimischen angewiesen. Deshalb ist es meine Aufgabe, zirka 100 freiwillige Helfer zu finden, die sich und ihre Zeit zur Verfügung stellen, um an Bord unsere Veranstaltungen zu übersetzen, Besucher auf Chinesisch eine Tour zu geben und in unserem Buchladen ganz praktisch mit anzupacken.

100 Leute zu finden, sie zu motivieren, sich bei uns zu bewerben und mit ihnen ein Einstellungsgespräch durchzuführen, ist ganz schön herausfordernd. Dass ich zuvor, während meiner Ausbildung, für einige Monate die Gelegenheit hatte, in der Personalabteilung meines Ausbildungsbetriebs zu arbeiten, hat mir besonders am Anfang sehr geholfen. Trotzdem ist es nicht einfach, Leute zu motivieren, sich zu bewerben. Zumal die Menschen in Hongkong ohnehin schon unheimlich beschäftigt sind. Bereits Teenager haben in der Regel mit Ganztagsschule und anschließendem Klavier- oder Sportstunden sowie Hausaufgaben einen extrem gefüllten Terminplan. Dazu kommt, dass nur die besten 18 Prozent aller Schulabgänger in Hongkong die Genehmigung bekommen, an einer Universität zu studieren, was zu einem enorm hohen Leistungsdruck in den Schulen führt. Die Idee, freiwillig Zeit für einen guten Zweck zu geben, rückt dadurch erstmal in weite Ferne. Was es für uns nicht gerade einfach macht, Unterstützung zu finden, da wir insbesondere versuchen, Jugendliche und junge Erwachsene zu erreichen.

Wir sehen das allerdings als Herausforderung und Chance zugleich. Wir glauben, dass wir als Schiff mit einer Besatzung von 400 Freiwilligen, die ohne Entlohnung für einen guten Zweck und die Möglichkeit, Menschen von neuer Hoffnung durch Jesus Christus zu erzählen arbeitet, ein gutes Zeugnis sein können. Wir hoffen, dass das für diejenigen, die uns ein wenig ihrer Zeit zur Verfügung stellen, eine lebensbereichernde Erfahrung sein wird. Und dass sie eines Tages selber den Schritt wagen, sich für gute Zwecke und für Gott einzusetzen. Auch wenn es dafür keine sichtbare Entlohnung auf dem Bankkonto gibt.

Jetzt aber hoffen wir erst einmal, dass wir zu den 60 Bewerbern, die wir bereits haben, noch 40 weitere Freiwillige finden. So wäre dann für das Eintreffen der ,Logos Hope' Ende dieses Monats alles startklar."

(RP)
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