Hückeswagen Islandtafel wird weiter unterstützt

Hückeswagen · Die Verantwortlichen der Islandtafel und die von ihr betreuten Bedürftige können aufatmen: Die Versorgung mit Lebens-mittel durch den Rewe-Markt ist weiter gesichert. Auch hat sich die Initiative Foodsharing bereiterklärt, auszuhelfen.

 Aus diesen Lebensmitteln können sich die Helfer der Islandtafel bedienen. Was übrig bleibt, nimmt die Initiative Foodsharing mit.

Aus diesen Lebensmitteln können sich die Helfer der Islandtafel bedienen. Was übrig bleibt, nimmt die Initiative Foodsharing mit.

Foto: U. Filter

Udo Filter leitet seit November den Rewe-Markt am Etapler Platz und ist seit fast 30 Jahren im Unternehmen aktiv. Es ist ihm ein Graus, wenn Lebensmittel weggeworfen werden müssen. Vor allem, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist oder Obst und Gemüse leichte Dellen haben oder nicht ganz so schön gewachsen sind, wie es der Kunden gerne hätte. Daher freut es ihm, mit der Islandtafel und der im Februar 2017 in Hückeswagen gegründeten Initiative Foodsharing zusammenarbeiten zu können - die Tafel holt zweimal in der Woche, die "Lebensmittelretter" täglich ausrangierte Lebensmittel ab. Filter stellt klar: "Wir möchten so wenig wie möglich wegwerfen."

Nachdem die Islandtafel vor zwei Wochen gegenüber unserer Redaktion geklagt hatte, dass sie ihren Gästen bis zu 80 Prozent weniger Lebensmittel mit auf den Heimweg geben kann und dafür den Supermarkt und die Initiative Foodsharing mitverantwortlich gemacht hatte, lud der Filialleiter alle Beteiligten zu sich in den Markt, um ein klärendes Gesprächs zu fuhren. Das hat offenbar gefruchtet, wie Filter betont: "Das war ein sachliches Gespräch, in dem auch klar wurde, dass die Foodsharer den Gästen der Tafel nichts wegnehmen." Zudem habe sich die Initiative bereiterklärt, mit der Islandtafel zusammenarbeiten zu wollen - das hatte deren Sprecherin Nicole Waier-Berger bereits im Februar bestätigt.

Filter erläuterten in dem Gespräch den Verantwortlichen der Tafel auch die Gründe, warum weniger Lebensmittel für sie zur Verfügung standen. Der Hauptgrund ist, dass der Rewe-Markt nach dem Umbau und vor allem seit dem Wegfall der Baustelle wieder deutlich mehr Lebensmittel verkauft. Während der Bauarbeiten im Bereich des Etapler Platzes blieben viele Sachen in den Regalen liegen, weil entsprechend weniger Kunden das Geschäft besuchten. "Jetzt verkaufen wir rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr", berichtet Bezirksleiter Dawid Martynus.

Dafür hat auch die Tiefgarage gesorgt. Martynus: "Bei Festen auf dem Etapler Platz fehlten bislang die Parkmöglichkeiten direkt vor dem Markt." Auch im Winter habe es Problem gegeben. Jetzt aber könnten die Kunden selbst bei Festen und schlechtem Wetter problemlos nahe am Markt parken - eben in der Tiefgarage unter dem Rewe. "Wir sind froh, dass die Kunden den neuen Markt so gut angenommen haben", betont der Bezirksleiter.

Die freiwilligen Helfer der Islandtafel kommen immer dienstags- und donnerstagsmorgens in den Markt, um die ausrangierten Lebensmittel abzuholen, darunter hauptsächlich Obst und Gemüse sowie Milchprodukte. Backwaren dagegen nimmt sie nicht mit, weil sie die von der Bäckerei von Polheim erhält. Udo Filter hat ihnen vorgeschlagen, doch montags, mittwochs und freitags zu kommen. "Dann bekommen sie deutlich frischere und deutlich mehr Sachen", betont er. Denn gerade übers Wochenende seien die Lebensmittel nicht mehr so frisch. Doch aus organisatorischen Gründen müsse die Islandtafel - wenigstens vorerst - bei Dienstag und Donnerstag bleiben. Sie darf sich um 8 Uhr aber zuerst die Sachen aus den Spenden des Rewe-Markts aussuchen, die Initiative Foodsharing kommt gegen 9 Uhr und nimmt den Rest mit.

Der Marktleiter hat sich derweil vorgenommen, die Islandtafel noch stärker zu unterstützen. Neben den Lebensmittelspenden plant er Benefizaktionen wie eine Tombola oder ein Grillfest für die Islandtafel. Deren Erlöse sollen ihr dann zugutekommen.

Auf jeden Fall will Filter die Menge der weggeworfenen Lebensmittel reduzieren. Deswegen legt er der Islandtafel nun auch Grundnahrungsmittel wie Mehl, Zucker und Salz heraus, wenn etwa deren Verpackungen leicht beschädigt sind. "Das kann sie ganz gut gebrauchen", sagt der Marktleiter. "Ich wusste gar nicht, dass dort auch gekocht wird."

(büba)
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