Städtepartnerschaft Der Monat Juni In Etaples Im Herbst startet Bau der Uferpromenade

Hückeswagen · Einmal im Monat beleuchtet unserer Redaktion das Geschehen in Hückeswagens Partnerstadt Etaples und der Region. Dieses Mal: In 2018 soll dort ein attraktives Großprojekt beendet sein, das das Departement mit drei Millionen Euro finanziert.

 So soll ab kommendem Jahr die Uferpromenade von Hückeswagens Partnerstadt aussehen. Auch, um Touristen in der Stadt zu halten.

So soll ab kommendem Jahr die Uferpromenade von Hückeswagens Partnerstadt aussehen. Auch, um Touristen in der Stadt zu halten.

Foto: agence u-p

Etaples Inzwischen hat die Sommersaison in Hückeswagens Partnerstadt begonnen. Bevor die vielen Reisenden hier ihren Weg über die Brücke der Canche in Richtung des benachbarten Badeorts Le Touquet nehmen, machen einige halt am Hafen, atmen zum ersten Mal Seeluft und schauen sich um.

Städtepartnerschaft Der Monat Juni In Etaples: Im Herbst startet Bau der Uferpromenade
Foto: agence u-p

"Der Hafen ist das Schaufenster der Stadt", meint Bürgermeister Philipp Fait. Er kann sich auf künftige Touristensaisons freuen, denn der Kai am rechten Ufer des Flusses, wo sich eine kleine Flotte von Segel- und Motorjachten mit der hohen Tide hebt und senkt, wird künftig deutlich attraktiver. Bislang kann der Besucher morgens entlang der Stände mit Fischen und Muscheln aus dem Tagesfang spazieren, die beiden Restaurants aufsuchen oder im "Comptoir de la Mer" unter maritimer Dekoration, nautischer Mode und Boots- und Anglerbedarf wählen. Diese Erkundung am Fluss reicht jedoch nur wenige hundert Meter weit, dann versperren Betriebsgelände und Hafenanlagen die weitere Passage in Richtung Meer.

Das soll sich ändern. "Wir wollen nicht, dass sich unsere Gäste hier nur einmal schnell umsehen und dann weiter an die Strände nach Le Touquet oder ins benachbarte Berck fahren", waren sich Stadt und Departement einig. Die Canche mit ihren weiten Salzwiesen und der breiten Mündung inmitten der Marschen habe viel mehr zu bieten. Für dieses Erlebnis ist das Departement bereit, fast drei Millionen Euro für ein Projekt auszugeben.

Nahezu fünf Jahre dauerten die Vorarbeiten zu einem Entwurf, den ein Pariser Unternehmen vorlegte. Es hat bereits verödete Kaianlagen in den Hafenstädten Rijeka oder Helsinki für Flaneure attraktiv gemacht. Auch im benachbarten Boulogne sind ähnliche Pläne umgesetzt worden. Nun bot sich Etaples an. Als der Plan für einen monumentalen Pfad am Fluss ausgearbeitet vorlag, wurden in der Stadt Bürger, Flussanrainer und Umweltverbände befragt - die Priorität war, nur möglichst geringe Eingriffe in die Naturräume am Fluss vorzunehmen.

Im Spätherbst ist Baubeginn, in der zweiten Jahreshälfte 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein: Eine lange Promenade entlang des Canche-Ufers wird entstehen, die den bereits vorhandenen Weg am Kai um fast einen Kilometer verlängert. Da hier jedoch das Betriebsgelände der Werft "Socarenam", Winterliegeplätze und Ausbesserungsbetriebe bis ans Ufer reichen und das Weitergehen verhindern, soll sie hoch über dem Flussufer auf Betonpfeilern daran vorbeiführen: ein breiter Weg auf Holzplanken mit unverstellten Ausblicken auf den Fluss und seine Marschen zur Linken. Hier ist viel Raum zum Sitzen und Ausruhen sowie für gastronomische Angebote.

Ein Abstecher führt durch altes Werftgelände zum Kulturzentrum der Stadt, einer ehemaligen Seilerei. Bislang war das "Maréis", in dem unter anderem das Touristenbüro, ein Meeresmuseum und das Kulturzentrum der Stadt untergebracht sind, nur entlang der Küstenstraße zu erreichen. Künftig kann der Spaziergänger durch eine Art Freilichtmuseum direkt dorthin gelangen, vorbei am Krabbenkutter "Notre-Dame-de-Lourdes", der hier seinen endgültigen Liegeplatz gefunden hat und sich als maritimer Oldtimer in das neue Erlebnis-Ensemble einfügt.

Wer möchte, kann am Ende der Promenade auf einen Uferweg wechseln, der dann weiter flussabwärts bis hin zum großen Naturschutzgebiet in den Dünen und Kiefernwäldern an der Canche-Mündung führt. Doch für diesen Ausflug, der für Radfahrer bestens geeignet ist, sollte man die Reise in Etaples nun wirklich unterbrechen und hier Quartier nehmen. Darüber dürfte nicht nur Bürgermeister Fait erfreut sein.

(RP)
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