Hückeswagen Hückeswagener Handel hofft auf Winter

Hückeswagen · Die hiesigen Einzelhändler blicken optimistisch auf das anstehende Weihnachtsgeschäft. Nur die Mode- und Schuhgeschäfte bräuchten noch winterliche Unterstützung - das kam bei einer Umfrage unserer Redaktion heraus.

Hückeswagen: Hückeswagener Handel hofft auf Winter
Foto: Moll Jürgen

Geht es nach dem Einzelhandelsverband, soll 2016 das beste Weihnachtsgeschäft seit Jahren werden. "Laut dieser Prognose, scheint es für den Einzelhandel dieses Jahr grandios zu werden, denn im Dezember soll so viel gekauft werden wie noch nie", sagt Modehändler Dirk Sessinghaus. Schon in den Tagen vor dem ersten Advent bereiteten sich viele Haushalte vor: Weihnachtlicher Dekorschmuck und winterliche Accessoires wurden teils tüten- und kistenweise eingepackt.

"Ich gehe davon aus, dass auch bei uns viel los sein wird, weil allgemein eine gute Kaufstimmung zu spüren ist", bestätigte Uwe Heinhaus vom gleichnamigen Spiel- und Lederwarengeschäft an der Bahnhofstraße. Seine erst kürzlich organisierte Spielemesse im Kolpinghaus habe viele Spielefans in sein Geschäft gelockt, die nun die neusten Trends als Weihnachtsgeschenke mit nach Hause nehmen wollen. Längst lande Spielzeug nicht nur für Kinder unterm Tannenbaum. "Es kommen auch immer mehr junge Erwachsene, die ihr Handy gut und schön finden, aber wieder Lust auf klassische Gesellschaftsspiele mit Freunde und Familie bekommen haben", hat er festgestellt.

Vor allem diese internet-affine Altersgruppe schaue sich natürlich auch gerne im Onlinehandel um. "Online nimmt uns Einzelhändler viel weg, aber als ,letzter Dinosaurier' im Bereich Spielefachgeschäft legen wir hohen Wert auf Beratung und raten auch mal von einem Kauf ab", sagt Heinhaus. Im Internet finde man nur Bilder, könne vielleicht noch eine Beschreibung lesen, aber keine Fragen stellen und das Spiel nicht haptisch ausprobieren. Wer also unterm Baum kein Fiasko erleben wolle, sei bei ihm besser aufgehoben, meinte Heinhaus.

Auf Kundenservice setzt auch Bernd Lammert: "Service ist die einzige Stärke, die der Einzelhandel gegenüber dem Onlinehandel noch zu bieten hat." Als Uhren-, Optik- und Schmuckhändler sieht er sich selbst als "Last-Minute-Option" im Weihnachtsgeschäft. "Für uns kommen die Stoßzeiten immer zum Ende der Weihnachtszeit, wenn Männer für ihre Damen noch das eine oder andere besondere Geschenk suchen." Uhren und Schmuck seien nach wie vor beliebte Präsente bei der Bescherung. Auch Lammert kalkuliert daher - vor allem zum Ende hin - mit einem zuversichtlich-optimistischen Weihnachtsgeschäft.

Wesentlich zurückhaltender zeigen sich Modehändler Dirk Sessinghaus und Schuhhändlerin Heike Albus: "Mode ist auf dem Gabentisch nicht mehr so gefragt, wie früher", bedauert Sessinghaus. Auch Schuhe seien kein klassisches Weihnachtsgeschenk, äußert Albus. Gegenüber dem Onlinehandel und dem im Sommer eröffneten Schuh-Discounter Deichmann in ihrer unmittelbaren Nähe gibt sie sich selbstbewusst: "Man ergänzt sich. Wir fangen da an, wo Deichmann mit seinem Sortiment aufhört."

Damit sich das Weihnachtsgeschäft für Albus und Sessinghaus lohnt, müsste es jetzt aber richtig kalt werden. Dann würden auch warme Pullis und gefütterte Stiefel wieder nachgefragt.

(sebu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort