Hückeswagen Motorradfahrer stirbt bei Unfall auf B 483

Hückeswagen · In der Ortschaft Linde prallte am Sontagnachmittag ein Fahrer aus Herne gegen einen Baum und starb. In Dreibäumen war kurz zuvor ein Kradfahrer bei einem Überholmanöver frontal gegen ein Auto geprallt und schwer verletzt worden.

 Die Unfallstelle an der B 483 zwischen Rade und Hückeswagen auf Höhe der Ortschaft Linde: Hier verunglückte der 58-jährige Motorradfahrer tödlich.

Die Unfallstelle an der B 483 zwischen Rade und Hückeswagen auf Höhe der Ortschaft Linde: Hier verunglückte der 58-jährige Motorradfahrer tödlich.

Foto: Treiber

Der Herbstsonntag mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von fast 20 Grad wurde am Sonntag von mehreren teils schweren Unfällen auf Straßen im Hückeswagener Stadtgebiet überschattet. Um 13.53 Uhr erreichte die Polizei ein Notruf von der B 483 zwischen Radevormwald und Hückeswagen auf Höhe der Ortschaft Linde. Dort war ein 58-jähriger Motorradfahrer aus Herne in einer langgezogenen Rechtskurve aus bislang ungeklärten Gründen vor einen Baum geprallt. Der Mann wurde durch die enorme Wucht des Aufpralls auf den gegenüberliegenden Grünstreifen geschleudert und starb noch an der Unfallstelle. Zwei nachfolgende Motorradfahrer versuchten als Ersthelfer, den Mann noch zu reanimieren, gaben aber schnell auf, weil sie keine Chance hatten, berichtete die Polizei am Unfallort.

 Das ausgebrannte Motorrad liegt auf der L 101.

Das ausgebrannte Motorrad liegt auf der L 101.

Foto: radermacher

Fahrer wahrscheinlich zu schnell

Die Beamten äußerten die Vermutung, dass der 58-Jährige in der Rechtskurve eventuell zu schnell unterwegs war. Andere Verkehrsteilnehmer waren an dem schweren Unfall nicht beteiligt. Bei der Unfallaufnahme stellte sich heraus, dass der Mann aus Herne möglicherweise zu einer Probefahrt mit einem fremden Motorrad ins Bergische aufgebrochen war.

Die Bundesstraße 483 blieb bis in den frühen Abend komplett gesperrt, weil zusätzlich ein Sonderermittlungsteam an die Unfallstelle gerufen wurde, um den Hergang des Unglücks zu rekonstruieren. Es bildeten sich in beide Richtungen längere Staus. Die Verkehrsteilnehmer mussten in den Einfahrten der umliegenden Höfe und Hauszufahrten wenden.

Kurz vor diesem tragischen Unfall war bereits ein Alarm bei der Feuerwehr Hückeswagen eingegangen: Um 12.54 Uhr hieß es: "Motorrad brennt nach Verkehrsunfall in Dreibäumen." Vier Minuten nach dem Alarm war das erste Fahrzeug der Feuerwehr vor Ort an der Unfallstelle, berichtete Thomas Schmitz, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Hückeswagen. Zu dem Zeitpunkt sei der Rettungsdienst bereits vor Ort gewesen und habe den schwer verletzten Motorradfahrer aus Leichlingen behandelt.

Was war genau passiert? Nach bisherigen Erkenntnissen war der 54-jährige Kradfahrer auf der Landstraße von Wermelskirchen kommend in Richtung Hückeswagen unterwegs. Etwa 200 Meter hinter der Einfahrt zum Golfplatz Dreibäumen, auf Hückeswagener Stadtgebiet, setzte der Mann laut Aussagen von Zeugen vor Ort zu einem Überholvorgang an. Dabei übersah er wohl ein entgegenkommendes Auto. Beide Fahrer konnten einen Zusammenprall nicht mehr verhindern. Der Biker wurde durch die Wucht des Aufpralls auf die Straße geschleudert, das Motorrad ging sofort in Flammen auf.

In dem Auto saß eine vierköpfige Familie, die Insassen standen nach dem Unfall unter Schock und wurden durch Einsatzkräfte des Rettungsdienstes betreut. Der Motorradfahrer wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gefahren. Das Motorrad brannte komplett aus, die Feuerwehr löschte die Flammen schließlich mit einem Wasser-Schaum-Gemisch, erklärte Einsatzleiter Schmitz. Auch das Auto wurde erheblich demoliert, es musste abgeschleppt werden. Für die Unfallaufnahme blieb die Landstraße 101 in diesem Bereich über mehrere Stunden gesperrt.

Wie viele Motorradfahrer am Sonntag auf den Straßen im Bergischen unterwegs waren, wurde während der Unfallaufnahme in Dreibäumen mehr als deutlich: Innerhalb von knapp einer Stunde fuhren hunderte Motorradfahrer bis zur Vollsperrung an die Unfallstelle heran, drehten um und fuhren wieder zurück in Richtung Wermelskirchen.

Gegen 14.11 Uhr folgte der nächste Notruf der Leitstelle: Auf der Industriestraße in Hückeswagen war es zu einem weiteren Verkehrsunfall gekommen. Dabei waren nach Angaben der Polizei ein Kradfahrer und ein Auto verwickelt. Sie waren zusammengestoßen, wobei sich der Kradfahrer glücklicherweise nur leichte Verletzungen zugezogen hatte.

(RP)
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