Hückeswagen Hückeswagen ist im 90-Millionen-Lottofieber
Hückeswagen · Vor der Ziehung heute Abend haben die Mitarbeiter der drei Lotto-Annahmestellen in der Schloss-Stadt viel zu tun. Bei so hohen Gewinnen machen selbst viele Neu-Lottospieler ihre Kreuzchen.
Die Lottoziehung gehört in Deutschland in vielen Haushalten zum festen Ritual am Mittwoch und Samstag - und seit sechs Jahren bei manchem auch am Freitag. Gerade der Jackpot reizt viele, regelmäßig ihre Glückszahlen auf dem Spielschein anzukreuzen. Besonders stark aber ist der Zulauf hingegen, wenn der Jackpot einen besonders hohen Gewinn verheißt. Wie heute Abend beim Eurolotto (s. Info-Kasten), denn immerhin warten 90 Millionen Euro im ersten und 15 Millionen im zweiten Rang auf die Tipper. Auch in Hückeswagen ist der Ansturm auf die drei Lotto-Annahmestellen besonders groß.
Heike Inuk, die in Wiehagen ihre Postfiliale mit Lotto-Annahmestelle betreibt, merkt die höhere Beteiligung deutlich: "Jetzt, gegen Mittag, komme ich mal ein wenig zum Verschnaufen. Heute Morgen war schon sehr viele los." Bemerkenswert sei, dass bei entsprechend gut gefülltem Jackpot viele Neu-Lottospieler dazu kämen. "Dann ist es immer ganz nett zu beobachten, dass die alten Hasen den Neulingen beim Ausfüllen der Scheine helfen", sagt Heike Wnuk. Sie selbst spiele auch, aber natürlich in einer der beiden anderen Annahmestellen. "Gewonnen habe ich bislang nur kleine Beträge", erzählt sie schmunzelnd.
Ihr nächster Kunde ist Lothar Rudolph. Auch er will gewinnen. "Ich spiele selten. Aber wenn genug zu gewinnen ist, dann schon", sagt der Hückeswagener. So füllt er vier oder fünf Mal pro Jahr einen Schein aus.
Markus Beeh, Inhaber der Annahmestelle am Etapler Platz, spielt ebenfalls: "Wir müssen das aber in einer der beiden anderen Stellen machen, im eigenen Geschäft darf man das nicht." Der Boom sei durch die umfassende Werbekampagne von West Lotto in dieser Woche besonders groß. Und auch am Etapler Platz sind viele Neu-Lottospieler dabei. "Das sagen die Leute dann auch, und manchmal muss ich natürlich erklären, wie man richtig spielt", sagt Beeh.
Axel Platte muss er das Spiel hingegen nicht erläutern. Der Hückeswagener ist mit seinem Hund gekommen und hat seinen Schein ausgefüllt. "Ich spiele seit etwa zwei Jahren regelmäßig", sagt Platte. Dabei vertraue er auf die Zahlen seiner verstorbenen Schwiegermutter: "Die habe ich übernommen. Das ist nämlich auch eine schöne Art, ihr Andenken zu bewahren", sagt Platte. Gegen den großen Jackpot hätte er natürlich nichts, wie er lachend sagt: "Bislang hat es aber meist nur für den Einsatz gereicht. Es gleicht sich mehr oder weniger aus."
Bei Christiane Cannoletta Im Island geht es hingegen am Donnerstagnachmittag noch ruhig zu: "Der große Andrang ist bei mir meistens freitags - und natürlich vor allem bei einem so gut gefüllten Jackpot wie in dieser Woche", sagt sie. Auch sie bemerke, dass viele Leute mitspielen würden, die nur sehr selten oder auch noch nie gespielt hätten: "Der große Gewinn lockt viele Neuspieler an." Sie selbst spiele nicht, ihr Mann hingegen schon: "Einer reicht in der Familie - ich verkaufe lieber die Scheine", sagt Christiane Cannoletta.
Sie gehe davon aus, dass der Jackpot diese Woche fällig ist: "Der wird sich nicht halten." Sie habe vor allem viel Spaß daran, wenn Neu-Spieler zu ihr kämen: "Die Leute kommen rein und sagen: Wollen wir doch mal sehen, ob wir nicht den Jackpot knacken", sagt Cannoletta. Mit viel Glück könnte es heute Abend soweit sein.