Hückeswagen Islandtafel verlängert ihre Interimslösung

Hückeswagen · Der Vorstand wird auch 2018 seine Arbeit ohne Vorsitzenden fortführen. Dafür sprachen sich die Mitglieder bei der Hauptversammlung aus. Die Suche nach einer Führungsperson geht jedoch weiter.

 Sie bilden den Vorstand der Islandtafel, die weiterhin einen Vorsitzenden sucht: Friedel Walder (oben), Manuela Grösch und Christa Schmitz (2. Reihe, v. l.), Hanni Weiß, Karl-Peter Turck (vorne, l.) und Holger Heiden.

Sie bilden den Vorstand der Islandtafel, die weiterhin einen Vorsitzenden sucht: Friedel Walder (oben), Manuela Grösch und Christa Schmitz (2. Reihe, v. l.), Hanni Weiß, Karl-Peter Turck (vorne, l.) und Holger Heiden.

Foto: Segovia-Buendia

Nach dem endgültigen Rücktritt von Dieter Rauer im Januar 2017 (siehe Info-Kasten) hatte sich der verbliebene Vorstand ein Jahr eingeräumt, um einen Nachfolger zu finden. "Wenn wir bis 2018 keinen neuen Vorsitzenden finden, ist das eine klare Aussage für uns, die Sache zu beenden", sagte damals Holger Heiden, Vorstandsmitglied der Tafel und Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Kreuzkirche. Diese Aussage musste er am Freitag revidieren: "Wir wollen die Interimslösung aufrechterhalten, aber es soll keine Dauereinrichtung werden", betonte der Pastor. Für diese Entscheidung erhielt der Vorstand, dessen Vertreter allesamt in ihren Ämtern bestätigt wurden, Rückendeckung von den Mitgliedern.

Die Vorstandsarbeit hatten sich die gewählten Vertreter bereits im vorigen Jahr gleichmäßig aufgeteilt. "Das hat gut geklappt", gab Heiden zu, räumte jedoch auch ein: "Bislang hatten wir aber auch keine Stresssituation, in der eine schnelle Entscheidung getroffen werden musste." Dafür bedürfe es einen ordentlichen Vorsitzenden. Die bisherigen Optionen möglicher Kandidaten hätten sich allesamt zerschlagen. Der jetzige Vorstand "ist ein Provisorium, an das wir uns nicht gewöhnen sollten, nur weil es bislang gut lief", betonte Holger Heiden.

In der Tat blickte der Vorstand am Freitagabend bei der Jahreshauptversammlung auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück: Finanziell steht der christliche Verein gut dar - für 2018 stehen einige Anschaffungen an, wie etwa eine neue Spüle für die Suppenküche. Außerdem legte der Vorstand den Mitgliedern eine überarbeitete Satzung vor, die den Verein zukunftsfähiger gestalten soll. Hauptsächlich ging es bei der Überarbeitung um Formulierungen, erklärte der neue Beisitzer Karl-Peter Turck: "Böse gesagt war die Islandtafel hauptsächlich ein Missionierungsverein, jetzt wird die Tafel stärker in den Vordergrund gestellt."

Christa Schmitz, zweite Vorsitzende, bestätigte die weitere Zusammenarbeit mit dem Rewe-Markt und der Foodsharing-Initiative. Wie berichtet waren die Lebensmittelspenden bei der Tafel in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen, was der Verein unter anderem auf die in Hückeswagen neugegründete Initiative Foodsharing zurückführte. Diese will aber mit der Tafel zusammenarbeiten. "Die Organisationen vor Ort, die Menschen helfen, vernetzten sich. Das ist ein gutes Zeichen", bemerkte Heiden. Durch die Berichterstattung der BM, sagte Schmitz, sei auch die Lenneper Fleischwarenfirma Steinhaus auf den gemeinnützigen Verein aufmerksam geworden und möchte die Tafel nun mit Spenden unterstützen.

Christa Schmitz und Manuela Grösch wurden von der Versammlung in ihren jeweiligen Ämtern als stellvertretende Vorsitzende und Schriftführerin bestätigt. Hanni Weiß wurde - nachdem sie im vergangenen Jahr den Kassierer-Posten von Friedel Walder kommissarisch übernommen hatte - nun offiziell in das Gremium gewählt. Walder bleibt dem Vorstand als Beisitzer erhalten. Und Karl-Peter Turck, bislang beratendes Mitglied, wurde zum Beisitzer gewählt.

(sebu)
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