Hückeswagen Hückeswagen hat eine neue Streetworkerin

Hückeswagen · Ein halbes Jahr war die Stelle des Streetworkers vakant, nun hat der Träger, der DRK-Kreisverband, eine Nachfolgerin von Heiko Lenger gefunden: Asiye Göksen (27) beginnt am Montag mit ihrer Arbeit.

 Von der Gruppenleiterin im Kindergarten zur Streetworkerin für Hückeswagen und Marienheide - Asiye Göksen nimmt am 2. Mai ihre verantwortungsvolle Arbeit auf. Gestern stellte sich die 27-Jährige im Schloss vor.

Von der Gruppenleiterin im Kindergarten zur Streetworkerin für Hückeswagen und Marienheide - Asiye Göksen nimmt am 2. Mai ihre verantwortungsvolle Arbeit auf. Gestern stellte sich die 27-Jährige im Schloss vor.

Foto: Jürgen Moll

Ein großer Schritt steht für Asiye Göksen an. Die Gummersbacherin hat die vergangenen Jahre als Erzieherin im DRK-Familienzentrum in Bergneustadt-Wiedenest gearbeitet, wo sie vier Jahre eine Gruppenleitung innehatte. Während dieser Zeit war ihr Klientel mit drei bis sechs Jahren noch sehr klein und eher handzahm. Am kommendem Montag werden die Menschen, um die sich die 27-Jährige täglich zu kümmern hat, von einem ganz anderen Kaliber sein - sie sind nicht nur deutlich älter, sondern schleppen mitunter auch gewaltige Probleme mit sich herum. Die Streetworkerin kümmert sich in Hückeswagen und Marienheide künftig unter anderem um Kinder mit Schulproblemen, drogenabhängige Jugendliche oder sogar straffällige junge Erwachsene.

Die Aufgabe traut sich die zierliche junge Frau mit dem Nasenpiercing durchaus zu. "Ich habe bereits in verschiedenen Praktika Erfahrungen mit Neun- bis 18-Jährigen gemacht", erzählte sie gestern in einem Pressegespräch. Schon da habe sie ihnen etwa geholfen, eine eigene Wohnung zu finden, oder sie habe sie beim betreuten Wohnen begleitet. Für Asiye Göksen stand ohnehin fest: "Ich wollte schon immer in die Jugendarbeit."

Dieser Wunsch erfüllt sich nun. Und das mit ein wenig Glück. Denn nachdem ihr Vorgänger Heiko Lenger im Oktober kurzfristig die Leitung der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Engelskirchen-Ründeroth, die das DRK Oberberg betreibt, übernommen hatte und als Streetworker für Hückeswagen und Marienheide ausgeschieden war, hatte der Kreisverband des Roten Kreuzes die Stelle umgehend ausgeschrieben. "In zwei Verfahren haben wir keine Bewerbungen bekommen bzw., es waren keine geeigneten Kandidaten dabei", sagte Kreisgeschäftsführer Rolf Braun. Da hatte Lenger dann bei Asiye Göksen nachgefragt, ob sie nicht seine Nachfolgerin werden wolle. Braun: "Wir kennen sie als aufgeschlossen, engagiert und hilfsbereit." Die 27-Jährige bewarb sich und erhielt den Zuschlag.

Die erste Zeit wird sich die Gummersbacherin in den beiden Städten umsehen und sich den Jugendlichen vorstellen. "Ich muss erst einmal Beziehungsaufbau betreiben und Vertrauen gewinnen", sagte sie. Auch werde sie in der ersten Woche die Jugendzentren in Hückeswagen und Marienheide aufsuchen und erste Kontakte knüpfen. Unterwegs sein wird sie im "Streetmobil" --dem weißen Ford Transit mit der Aufschrift "Streetwork Oberberg".

"Wir waren sehr traurig, als uns Heiko Lengner plötzlich verlassen hatte", sagte Bürgermeister Dietmar Persian. Schließlich habe er sehr gute Arbeit geleistet und sei Ansprechpartner vieler Jugendlicher gewesen. Er zeigte sich aber sicher, dass seine Nachfolgerin Asiye Göksen auch schnell Beziehungen zu den Jugendlichen aufbauen werde. "Wichtig ist auch eine enge Vernetzung mit dem Jugendzentrum", betonte er.

(RP)
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