Hückeswagen Hospizgruppe begleitet in 2015 35 Sterbende auf ihrem letzten Weg

Hückeswagen · Die Hospizgruppe Hückeswagen blickt auf ein bewegtes Jahr 2015 zurück. Das betonte der Vorsitzende Werner Fabig zu Beginn der Jahreshauptversammlung im Mehrzweckraum des Johannesstifts: "Es hat ziemlich viele Veränderung gegeben. Vor allem dadurch, dass Friedhilt Busche ihr Amt als Koordinatorin niedergelegt hat." Mit Miriam Führer und Petra Dahm habe die Gruppe aber ein tolles neues Team gefunden, das mit vielen und guten Ideen den Vorstand seither ordentlich auf Trab halte. Fabig: "Der frische Wind hat der Gruppe auf jeden Fall gutgetan; es ist spürbar ein Ruck durch sie gegangen."

Der Vorsitzende richtete seinen Dank aber ausdrücklich auch an die vielen Begleiterinnen, die nicht nur ihrer verantwortungsvollen und wichtigen Arbeit nachgegangen seien, sondern sich auch bei Fortbildungsseminaren in Köln und Münster neue Ideen und Impulse für eben diese Arbeit geholt hätten. Weiter berichtete Fabig vom Status quo im Verein Bergisches Hospiz, der nach langer Planungsphase und mit mittlerweile mehr als einer Million Euro an eingegangenen Spenden nun mit der Stiftung Tannenhof in intensiven Gesprächen sei: "Die Stiftung wird wohl als Träger fungieren, das Hospiz in Lüttringhausen mitbauen und dann betreiben."

Sieglinde Paffrath, eine der ehrenamtlichen Begleiterinnen, berichtete in der Folge anschaulich und bewegend aus ihrem Arbeitsalltag: "Es gibt unterschiedliche Motivationen, bei uns mitzuarbeiten." Man lerne auf jeden Fall Demut vor dem Leben und dem Sterben. Man gebe dem Sterbenden zwar viel, bekomme aber auch viel zurück.

Im vorigen Jahr wurden mit 35 Menschen etwas weniger Sterbende als 2014 auf ihrem letzten Weg begleitet. 21 davon sind verstorben, teilte Koordinatorin Miriam Führer mit. Dabei freute sie sich sehr, dass ein Wunsch des Teams zumindest zum Teil in Erfüllung gegangen sei: "Der Anteil der Sterbenden, die wir zu Hause betreuen konnten, zu denen in stationären Einrichtungen ist gewachsen. 2014 war das Verhältnis noch 1:9, im vergangen Jahr war bereits ein Drittel der Menschen noch im eigenen zu Hause gewesen." Möglich sei dies auch dadurch geworden, weil intensive Gespräche mit der Diakoniestation geführt worden seien, sagte Miriam Führer. Petra Dahm ergänzte: "Über die Sterbenden sollen natürlich die Trauernden nicht vergessen werden. So ist die Trauergruppe für viele Angehörige seit Jahren ein wichtiger Anlaufpunkt, um mit dem Verlust umgehen zu können."

Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Öffentlichkeitsarbeit, durch die die Arbeit der Hospizgruppe mit Vorträgen und anderen Terminen bei den Hückeswagenern bekannter gemacht werden konnte, betonte die Koordinatorin. In diesem Zusammenhang erwähnte sie auch, dass die bestehende Vernetzung der Hospizgruppe nach Wermelskirchen, Radevormwald und Remscheid künftig auch nach Oberberg ausgedehnt werden soll. Eine Zusammenarbeit mit dem Wipperfürther Krankenhaus ist ebenfalls geplant.

(wow)
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