Hückeswagen Horst Schreiber ist Raiffeisen-Genosse seit 50 Jahren

Hückeswagen · Wenn von einem Genossen die Rede ist, gilt das in erster Linie für einen Sozialdemokraten. Davon ist Horst Schreiber jedoch weit entfernt. Denn schließlich saß der heute 75-Jährige bis zum 1. März 2012 insgesamt 18 Jahre lang für die CDU im Stadtrat, war die ersten acht Jahre stellvertretender Fraktionsvorsitzender und von 2002 an Fraktionschef, ehe Christian Schütte seinen Posten übernahm. Zudem war Schreiber all die Jahre Mitglied des Haupt- und Finanz- sowie des Planungsausschusses und saß fünf Jahre im Bauausschuss.

 Raiffeisenbank-Niederlassungsleiter Guido Verwied (r.) überreicht Horst Schreiber anlässlich dessen 50-jähriger Mitgliedschaft in der Volksbank Oberberg eine Urkunde.

Raiffeisenbank-Niederlassungsleiter Guido Verwied (r.) überreicht Horst Schreiber anlässlich dessen 50-jähriger Mitgliedschaft in der Volksbank Oberberg eine Urkunde.

Foto: Knura

Dennoch ist das CDU-Mitglied, das 1975 in die Partei eintrat, ein Genosse - wenn auch kein politischer. Der gebürtige Radevormwalder, der in Eckenhausen einen landwirtschaftlichen Betrieb hat, ist Mitglied der Volksbank Oberberg, die in Hückeswagen noch als Raiffeisenbank firmiert. Vor genau 50 Jahren trat der Hückeswagener in die damalige Landwirtschaftliche Waren- und Kreditgenossenschaft, die heutige Volksbank, ein. Guido Verwied, Niederlassungsleiter der Raiffeisenbank in Hückeswagen, überreichte dem Jubilar jetzt eine Ehrenurkunde und ein Präsent für seine jahrzehntelange Zugehörigkeit.

Der Landwirtschaftsmeister kann sich noch gut an den Beitritt zur Genossenschaft erinnern, damals war er 25 Jahre alt und stellvertretender Vorsitzender der Landjugend. "Geschäftsführer Hendrian war auf die Idee gekommen, dass das Milchgeld der Bauern doch besser bei einer bäuerlichen Genossenschaft bleiben sollte", erzählt Schreiber auf Anfrage der BM. Damit seien die Landwirte stärker und hätten bessere Möglichkeiten, an Kredite heranzukommen, argumentierte er.

Hendrian war Geschäftsführer der Warengenossenschaft Radevormwald, wollte diese aber auch aufs Geldgeschäft ausweiten. So bat er Schreiber, seine Idee einmal bei der Landjugend vorzustellen. Sein anschließender Vortrag muss derart mitreißend gewesen sein, dass sofort 30 Mitglieder der Landjugend und damit etwa 90 Prozent in die wenig später gegründete Landwirtschaftliche Waren- und Kreditgenossenschaft einstiegen. Dafür hatte Hendrian einen Banker eingestellt, weil er als Warenfachmann kein Kreditunternehmen führen durfte. In den ersten beiden Jahren wurden rund 200 der damals noch etwa 250 Radevormwalder Landwirte Mitglied der Genossenschaft, die später mit der in Hückeswagen fusionierte.

Die Familie Schreiber hatte in Radevormwald einen Hof nahe Isping-rade. "Den haben wir mit unserem Hückeswagener Hof in Eckenhausen 1970 zusammengelegt", berichtet Schreiber. Von dort aus werden die landwirtschaftlichen Flächen in Radevormwald und Hückeswagen seither auch bewirtschaftet.

In der Pressemitteilung der Volksbank heißt es abschließend: "Nicht nur die Dividende in Höhe von aktuell fünf Prozent, sondern auch die weiteren Vorteile der Mitgliedschaft und das über die vielen Jahre gewachsene besondere Vertrauensverhältnis zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Raiffeisenbank veranlassten Herrn Schreiber dazu, seiner Genossenschaftsbank über so lange Zeit treu zu bleiben."

(RP)
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