Hückeswagen Hängepartie für die Hauptschule

Hückeswagen · Es könnte eng werden für die Montanusschule: Die genaue Zahl der zukünftigen Fünftklässler steht zwar noch nicht fest, die Mindestanzahl von 18 wird aber wohl nicht erreicht. Nun hoffen Schulleitung und Verwaltung auf eine Sonderregelung.

 Die Zukunft der Montanusschule steht derzeit auf des Messers Schneide, denn die Mindestanmeldezahl für die Eingangsklasse wurde nicht erreicht. Nun braucht es eine Sondergenehmigung der Bezirksregierung.

Die Zukunft der Montanusschule steht derzeit auf des Messers Schneide, denn die Mindestanmeldezahl für die Eingangsklasse wurde nicht erreicht. Nun braucht es eine Sondergenehmigung der Bezirksregierung.

Foto: Hans Dörner (Archiv)

Eine Fünf zu haben, hofft nun wahrlich niemand. Gerd Püschel tut's dennoch. Allerdings meint der Leiter der Hückeswagener Hauptschule nicht etwa eine Note, sondern die Stufe. Denn noch ist nicht klar, ob die Montanusschule im kommenden Jahr ein fünftes Schuljahr haben wird. 18 Kinder müssen für die Eingangsklasse angemeldet sein, 14 bis 17 sind es nach Aussage von Michael Kirch, dem zuständigen Fachbereichsleiter bei der Stadtverwaltung, bislang. Sollte die Mindestanzahl nicht erreicht werden, heißt das eigentlich, dass die Hauptschule dann in ein paar Jahren auslaufen wird. Doch Püschel und die Verwaltungsspitze hoffen auf eine Sondergenehmigung durch die Bezirksregierung. "Wir sind da vorsichtig optimistisch", sagte Kirch gestern auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Gründe dafür sind die Abstimmungsgespräche mit der Bezirksregierung Köln und der Schulaufsicht in Gummersbach sowie der Blick in die Zukunft. Kirch geht davon aus, dass die Schülerzahl für die Hauptschule in den nächsten Jahren wieder ansteigen wird, weil mit weiteren Flüchtlingskindern zu rechnen ist. Und die besuchen in erster Linie erst einmal die Hauptschule. So könnte die Montanusschule mit einer Sondergenehmigung das kommende Schuljahr überbrücken, ehe die Anmeldezahlen für das fünfte Schuljahr 2017/18 eventuell wieder über 18 steigt.

Bürgermeister Dietmar Persian ist zuversichtlich, dass die Hauptschule auch 2016/2017 eine Eingangsklasse bilden kann: "Zum einen haben sich einige Eltern noch nicht entschieden - ich gehe fest davon aus, dass die Anmeldezahl bei unserer Hauptschule noch steigen wird. Zum anderen wird die wachsende Zahl an Flüchtlingskindern dafür sorgen, dass wir auch in Zukunft einen wachsenden Bedarf für unsere Hauptschule haben werden." Vieles spreche daher im Moment dafür, dass die Schulaufsicht der Bildung einer kleinen Eingangsklasse zustimmen werde.

Zudem würden die Zahlen für das kommende Jahr zeigen, dass die Montanusschule Zukunft hat. Denn 2017 sind nach derzeitigem Stand zehn Grundschüler mehr zu erwarten, die dann auf weiterführende Schulen wechseln. Persian: "Unsere weiterführenden Schulen leisten beide hervorragende Arbeit. Ich gehe für das nächste Jahr und auch darüber hinaus von einem Bestand des weiterführenden Schulsystems in Hückeswagen aus."

Für Gerd Püschel und seine Kollegen ist die momentane Situation dennoch nicht angenehm. Das Problem sei, dass für die Bemessung nur die Eingangszahlen zugrunde gelegt werden. Der Schulleiter geht nämlich davon aus, dass in der fünfte Klasse des kommenden Schuljahrs im Laufe der Zeit durch Rückläufer von der Realschule und sogar vom Gymnasium schnell mehr als 18 Schüler unterrichtet werden. Als Beispiel nannte er die jetzige Klasse acht: "Vor drei Jahren sind wir mit 19 Schülern in einer Klasse gestartet, inzwischen haben wir 52 in zwei Klassen."

Und was passiert, wenn auch im nächsten Jahr nicht ausreichend Fünftklässler an der Montanusschule angemeldet werden? Kirch und Püschel sind sich da einig: "Mit einer weiteren Sondergenehmigung wäre dann nicht mehr zu rechnen." Und das würde dann tatsächlich das Ende der Hückeswagener Hauptschule bedeuten. Einen zweiten Versuch der Bildung einer Sekundarschule, wie es Radevormwald in dieser Woche erfolgreich vorgemacht hat, erteilt der Bürgermeister eine Absage. Hückeswagen sei allein schon von der Zahl der Schüler, die dafür in Frage kämen, nicht gut aufgestellt, sagte Persian.

(RP)
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