Hückeswagen Händler hoffen auf steigende Umsätze

Hückeswagen · Der "Hüttenzauber" am vergangenen Wochenende war für die Hückeswagener Einzelhändler so etwas wie der verspätete Startschuss ins Weihnachtsgeschäft. Noch halten sich die Umsätze in Grenzen. Nach oben ist noch viel Luft.

Das Weihnachtsgeschäft in der Schloss-Stadt ist noch nicht so richtig in Schwung gekommen. Der Weihnachtsmarkt "Hüttenzauber" am vergangenen Wochenende war zwar der etwas verspätete Startschuss ins vorweihnachtliche Geschäft, "nach oben ist aber noch richtig viel Luft", sagt Dirk Sessinghaus, Vorsitzender des örtlichen Einzelhandelsverbandes. Die Umsätze von Freitag bis Sonntag seien gut gewesen, von daher spreche er schon von einem erfolgreichen Wochenende.

Vor allem viele auswärtige Kunden hätten trotz Konkurrenz durch andere Weihnachtsmärkte in der bergischen Umgebung den Weg nach Hückeswagen gefunden. Als Textilist weiß Sessinghaus, dass seine Branche unbedingt den Winter braucht, der die Umsätze ankurbeln könnte. "Wir benötigen kaltes Wetter, die Geschenkephase begünstigt zwar das Geschäft, wer sich aber spät entscheidet, überhaupt etwas zu schenken, wählt oft lieber Elektronik oder Parfüm", sagt Sessinghaus. Er hoffe, dass das bislang eher maue Geschäft an Fahrt gewinne, denn das Lager sei noch gut gefüllt. Ende des Monats komme schon die erste Frühjahrs- und Sommermode.

"Ich hoffe, dass uns die Verbraucher jetzt nicht hängen lassen, denn die Konkurrenz durch das Internet bleibt groß", sagt der Einzelhändler von der Islandstraße. Wer Beratung und Service schätzt, sollte das örtliche Angebot nutzen - und sich sonst nicht wundern, wenn in ein paar Jahren alteingesessene Geschäfte nicht mehr vorhanden seien.

Der auch für Hückeswagen zuständige Handelsverband Nordrhein Westfalen-Rheinland spricht von einem zufriedenstellenden Wochenende für die Händler im Verbreitungsgebiet. Die vielerorts stattfindenden Weihnachtsmärkte hätten für eine deutliche Belebung der Einkaufsmeilen im Vergleich zum Wochengeschäft gesorgt, berichtet die stellvertretende Geschäftsführerin Ruth Deus. Dies habe eine repäsentative Umfrage bei Betrieben verschiedener Branchen und Handelsformen im gesamten Verbandsgebiet ergeben. Ergebnis: Klassische Winterkleidung geht kaum über die Ladentheke, einzig Mützen und Schals erwiesen sich als Kassenschlager.

Einen enormen Ansturm bestätigt Ute Seemann, Sprecherin der Werbegemeinschaft in Hückeswagen. Zuweilen habe es auf der Islandstraße am Wochenende kein Durchkommen mehr gegeben, so eng drängten sich die Besucher an den Ständen und Geschäften vorbei. Aber auch sie bestätigt, dass das Weihnachtsgeschäft in Hückeswagen nur schleppend angelaufen sei. "Die Leute sind viel später unterwegs, als in den Jahren zuvor, das verlagert sich", sagt Ute Seemann. Das vergangene Wochenende habe aber einen sehr, sehr guten Umsatz gebracht. "Wir stellen fest, dass die Kunden endlich Lust am Kaufen haben, jetzt kommt keiner mehr an Weihnachten vorbei", schmunzelt sie. Auch der Losverkauf sei schleppend angelaufen. "Und da die Apotheken ihren Ausgabemodus bei den Zählscheinen geändert haben, liegen wir da auch noch etwas zurück", sagt Ute Seemann.

Jetzt hoffe sie, dass die Händler in den noch folgenden zweieinhalb Wochen bis zum Fest aufholen können. Da müsse es jetzt noch mal "so richtig krachen". Die schwierige Parksituation am Etapler Platz würden die Kunden eher gelassen nehmen und auf dem Klingelnberg-Parkplatz ausweichen.

"Vor allem die Kinder werden zu Weihnachten schick gemacht", sagt Ute Seemann vom Kindermodengeschäft Bubble's. Aber auch Schlafanzüge und schöne Kombinationen für die Erwachsenen liefen gut.

Sie habe den Eindruck, dass die Stimmung im Handel trotz des mauen Auftakts positiv ist. "Sie steigt von Tag zu Tag - und mithin auch die Hoffnung auf einen erfolgreichen Endspurt im Weihnachtsgeschäft", sagt die Sprecherin der Werbegemeinschaft.

(RP)
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