Hückeswagen Guskis Friedensstele für Etapler Platz

Hückeswagen · Wenn der Etapler Platz in einigen Monaten neugestaltet sein wird, soll er noch ein ganz besonderes Denkmal enthalten: eine Friedensstele des Hückeswagener Künstlers Bernhard Guski. Die Politik berät darüber in dieser Woche im Rat.

 So in etwa soll einmal die Friedensstele aussehen, die nach Beendigung der Umbauarbeiten auf dem Etapler Platz stehen soll. Das Original ist mit vier Metern etwa zehnmal so groß wie dieses Model, zudem soll noch ein weißer Stab für die Antarktis hinzugefügt werden.

So in etwa soll einmal die Friedensstele aussehen, die nach Beendigung der Umbauarbeiten auf dem Etapler Platz stehen soll. Das Original ist mit vier Metern etwa zehnmal so groß wie dieses Model, zudem soll noch ein weißer Stab für die Antarktis hinzugefügt werden.

Foto: Stadt

Gut 103 Jahre ist es her, dass sich im deutschen Kaiserreich Tausende vor allem junger Männer auf einen "Ausflug nach Paris" freuten. Der Erste Weltkrieg war ausgebrochen, und die deutschen Soldaten glaubten, in wenigen Wochen den verhassten Erzfeind Frankreich besiegt zu haben. Doch es sollte ganz anders, vor allem schrecklicher, grausamer und menschenverachtender kommen als alles bisher Dagewesene. Am Ende von vier Jahren Krieg standen Millionen von Toten, verwüstete Landschaften, auseinandergerissene Familien und Hass unter den Völkern. Zudem war der Nährboden für den Nationalsozialismus und einen noch weitaus verheerenderen Weltkrieg bereitet.

Von solchen Auswüchsen ist heutzutage nichts mehr zu spüren. Und damit das auch so bleibt, wollen Bernhard Guski und die Stadt Hückeswagen einen kleinen Beitrag zu Frieden und Völkerverständigung leisten: Nach dem Umbau des Etapler Platzes soll am Fußweg zwischen dem Rewe-Markt und der Bäckerei von Polheim eine vier Meter hohe Friedensstele errichtet werden, die der Künstler aus Voßhagen erstellen will. Ein 40 Zentimeter hohes Modell stand bereits geraume Zeit im Büro von Bürgermeister Dietmar Persian. Dessen fünf unterschiedlich farbige Streben verweisen, ähnlich der Olympischen Ringe, auf die fünf Kontinente Amerika, Asien, Afrika, Australien und Europa. "Die Friedensstele soll aber noch um einen weißen Stab erweitert werden, der die Antarktis symbolisiert", berichtet Persian auf Anfrage unserer Redaktion. Schließlich gebe es Meinungen, wonach auch das Ewige Eis als Kontinent anzusehen sei.

Gekrönt wird die Guski-Stele von einer Friedenstaube. "Die wird Richtung Etaples ausgerichtet", sagt der Bürgermeister. "Das ist - auf dem Platz der Städtefreundschaft - auch ein besonders starkes Symbol für die Völkerverständigung."

Guski habe schon lange die Idee, die Themen Frieden und Völkerverständigung durch ein Denkmal in der Stadt präsent zu machen, erzählt Persian. Vor einem Jahr sei er an ihn herangetreten mit der Überlegung, wo die Friedensstele aufgestellt werden könnte. "Der Etapler Platz war für mich nicht die erste Stelle für den Standort", sagt der Bürgermeister. Bei einem Rundgang aber hätte ihm der Künstler zu verstehen gegeben, dass gerade der Etapler Platz der richtige dafür sei: "Dort spielt sich das Alltagsleben ab, und das Thema Frieden gehört mitten unter die Leute." Zudem handele es sich eben um einen symbolträchtigen Ort.

Die Politiker im Stadtrat müssen aber nicht nur über die Aufstellung der Stele abstimmen, sondern im Fall der Befürwortung auch über die außerplanmäßige Bereitstellung von 14.000 Euro aus dem Haushalt für sämtliche Kosten - die umfassen das Kunstwerk, das Fundament, den Granitsockel, in dem die Stele verankert wird, und die Arbeiten. Das sei jedoch nur ein formaler Akt, betonte Persian. Denn 10.000 Euro sind bereits durch eine zugesicherte Spende der Volksbank Oberberg abgedeckt, die in Hückeswagen als Raiffeisenbank firmiert und deren Geschäftsstellen nahe des möglichen Denkmals liegen. "Mit weiteren Sponsoren sind wir im Gespräch", versichert Persian, so dass die Stadt letztlich vielleicht nichts zahlen muss.

Stimmt der Rat der Aufstellung der Friedensstele zu, soll sie im Herbst, nach Beendigung der Umbauarbeiten, in Rahmen eines Festes für den neuen Etapler Platz eingeweiht werden. Persian: "Sie wäre das i-Tüpfelchen für den Platz."

(büba)
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