Hückeswagen Guski lockt Kunstfreunde seit 1972

Hückeswagen · Zum "Tag der offenen Tür" hatte der Hückeswagener Maler und Bildhauer Bernhard Guski für den ersten Adventssonntag in sein Haus und Atelier nach Voßhagen eingeladen. Viele Freunde, Familienangehörige und Kunstinteressierte trafen sich zum ungezwungenen Kunstgespräch und der Besichtigung alter und neuer Werke des Künstlers.

 Bernhard Guski (l.) mit Renate Kampe und Peter Dürrscheidt an dem Kunstobjekt "Der Standhafte", gefertigt aus lackiertem Lindenholz. Das Bonner Ehepaar kommt schon seit 30 Jahren zu den Ausstellungen in Voßhagen.

Bernhard Guski (l.) mit Renate Kampe und Peter Dürrscheidt an dem Kunstobjekt "Der Standhafte", gefertigt aus lackiertem Lindenholz. Das Bonner Ehepaar kommt schon seit 30 Jahren zu den Ausstellungen in Voßhagen.

Foto: Jürgen Moll

Seit 1981 wohnt und arbeitet der gebürtige Ostpreuße Bernhard Guski in Hückeswagen. Nach einer Maschinenschlosser-Lehre sollte er, auf Wunsch des Vaters, Kaufmann oder Ingenieur werden. "Für beides hätte ich auch die nötigen Qualifikationen gehabt", versicherte der 71-Jährige. "Aber ich hatte auch die Aufnahmeprüfung für die Kölner Werkschule bestanden und habe dort, unter Professor Joseph Jackel, mit dem Studium der Metallbildhauerei begonnen." Da ihn auch die Malerei faszinierte, absolvierte er gleichzeitig ein Studium der Freien Malerei bei Professor Friedrich Vordemberge.

Sein Wissen um die möglichen Bearbeitungsmethoden verschiedener Metalle und anderer Werkstoffe konnte er nun nutzen, um die ersten Plastiken zu erstellen. "Gerade in der Anfangszeit habe ich viele Kunstschmiedearbeiten, wie Hausportale oder Kirchturmhähne, ausgeführt", erinnerte sich Guski. Mit diesen ersten Arbeiten begeisterte er eine große Anzahl von Sammlern und Kunstinteressierten für seine Interpretation der Kunst.

In der Ruhe und Abgeschiedenheit seiner Schaffensstätte in Voßhagen verarbeitet der Hückeswagener seit Jahrzehnten Eindrücke, die er vor allem auf seinen Reisen sammelt, in Aquarellen und Plastiken. "Ich setze das, was ich gesehen habe, dann im Atelier um. Unterwegs könnte ich das nicht, denn ich mag es nicht, wenn mir beim Arbeiten über die Schulter gesehen wird", erläuterte Guski seine Arbeitsweise.

Für seine Plastiken verwendet er, aufgrund seiner umfassenden Materialkenntnisse, unterschiedlichste Rohstoffe. So entstehen unter seinen Händen Figuren aus Bronze, Holz, Kupfer und Stahl. "Allerdings ist die Bildhauerei häufig auch körperlich sehr anstrengend", betonte er. "Dann nutze ich die Malerei gern als Ausgleich. Beides gleichzeitig geht aber nicht."

Neben der Adventsausstellung finden sich Kunstfreunde auch im Sommer an einem flexibel gestalteten Termin in Voßhagen ein. Seit 43 Jahren ziehen Guskis Ausstellungen Kunstfreunde aus Nah und Fern ins Bergische.

Noch lange arbeiten zu können ist der Wunsch des 71-jährigen Künstlers. Denn, so schreibt er über sich im Vorwort seines Katalogs: "Meine Arbeiten sind für mich Medien, etwas wachzurufen und mitzuteilen, was in unserer von Maschinen und Computern gesteuerten und getriebenen Gesellschaft seinen Lebensraum mehr und mehr verliert."

(gedi)
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