Neye-Talsperre Hückeswagen Gülle-Wasser-Gemisch wird wieder geklärt

Hückeswagen · Die Behandlung des Gülle-Wasser-Gemischs aus der Neye-Talsperre wird ab sofort wieder im Hückeswagener Klärwerk an der Schnabelsmühle fortgesetzt. Das teilte am Freitag Monika Ebers, die Pressesprecherin des Wupperverbands, mit.

 Mitte März gelangten 1700 Kubikmeter Gülle in die Neye-Talsperre, wo sie sich in einer Blase am Grund vor der Staumauer eingelagert haben. Von dort werden sie nach und nach ins Klärwerk an der Vorsperre abgepumpt.

Mitte März gelangten 1700 Kubikmeter Gülle in die Neye-Talsperre, wo sie sich in einer Blase am Grund vor der Staumauer eingelagert haben. Von dort werden sie nach und nach ins Klärwerk an der Vorsperre abgepumpt.

Foto: BM-Archiv

Von vorigem Samstag bis Mittwoch musste die Mitbehandlung des Gemischs vorübergehend unterbrochen werden. Das war zuvor im Regenüberlaufbecken des Klärwerks zwischengespeichert und dann dosiert in die Hückeswagener Kläranlage abgegeben worden. "Doch durch den Regen am vorigen Wochenende wurde das Regenüberlaufbecken benötigt, um die größeren Zulaufmengen aus dem Kanalnetz zu puffern", erläuterte Monika Ebers.

Am 18. März waren von einem landwirtschaftlichen Betrieb in Halver rund 1700 Kubikmeter Gülle aus einem Güllebehälter über eine geöffnete Leitung in den Neyebach und von dort in die Neye-Talsperre geflossen (die BM berichtete). Diese Gülle-Welle hat erhebliche Umweltschäden verursacht: Der Bachlauf und einige Teiche oberhalb der Talsperre sind ökologisch tot. In der Talsperre hatte sich die Gülle als Gülleblase am Talsperrengrund vor der Staumauer eingelagert. "Die seit dem Vorfall regelmäßig durchgeführten Messungen zeigen, dass die oberen Wasserschichten der Talsperre nicht belastet sind", versicherte die Sprecherin. Die Experten gehen davon aus, dass die Gülleblase am Talsperrengrund ein Volumen von mindestens 50 000 Kubikmetern hat. Eine Beeinträchtigung der Wasserqualität der Bever-Talsperre, die durch einen Stollen mit der Neye-Talsperre verbunden ist und von dort regelmäßig Wasser erhält, sei nicht zu erwarten.

Seit dem 25. März wurde das Gülle-Wasser-Gemisch vom Talsperrengrund über eine bestehende Leitung zur Kläranlage an der Vorsperre übergeleitet, um es dort mit dem kommunalen Abwasser zusammen zu reinigen. Am Mittwoch trafen sich Vertreter der Bezirksregierung Köln und des Wupperverbands, um die weitere Behandlung des Gülle-Wasser-Gemischs zu besprechen. Dabei wurde eine Lösung entwickelt, die der Wupperverband seither umsetzt: Falls es regnet und das Regenüberlaufbecken für Wassermengen aus dem Kanalnetz benötigt wird, kann der Verband das Gemisch über eine Leitung direkt in den Zulauf zur Kläranlage einleiten. "Das bedeutet, dass die Behandlung bei Regen nicht unterbrochen werden muss", berichtete Ebers. Lasse der Regen nach, könne das Gemisch wieder im Regenüberlaufbecken zwischengespeichert werden.

Der Wupperverband geht davon aus, dass er die Behandlung des Gemischs aus der Neye-Talsperre nun kontinuierlich fortsetzen kann. Dadurch können - je nach Wetterlage und Zuflussmengen zum Klärwerk - täglich zwischen 1500 und 3000 Kubikmetern (bei Trockenwetter) mit gereinigt werden. Ebers: "Wie lange die Reinigung des Gülle-Wasser-Gemischs in der Kläranlage dauern wird, hängt von der Wettersituation und den Zulaufmengen der Kläranlage ab." Der Wupperverband geht von einigen Wochen aus.

(RP)
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