Hückeswagen Grüne legen Themen fürs Wahljahr fest

Hückeswagen · Bei der ersten Kreismitgliederversammlung von Bündnis 90/Die Grünen in diesem Jahr im Saal des Kolpinghauses in Hückeswagen, sprach der NRW-Landesvorsitzende Sven Lehmann. Er legte Wert auf drei "Mega-Anliegen" für 2017.

 Sven Lehmann nannte bei seinem Besuch in Hückeswagen drei wichtige Themen für die Grünen in den kommenden Monaten: ökologischer Wandel, Landwirtschaft und die Verteidigung einer offenen Gesellschaft.

Sven Lehmann nannte bei seinem Besuch in Hückeswagen drei wichtige Themen für die Grünen in den kommenden Monaten: ökologischer Wandel, Landwirtschaft und die Verteidigung einer offenen Gesellschaft.

Foto: andreas endermann

Im Nachgang zu den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg stellt sich vielen Parteien auch in Nordrhein-Westfalen (mit Landtag- und Bundestagswahl im kommenden Jahr 201) die Frage: "Wo stehen wir eigentlich?" Und das durchaus auch auf Kreisebene. Das wurde bei der ersten Kreismitgliederversammlung der Grünen in diesem Jahr im Saal des Kolpinghauses deutlich.

Natürlich dadurch befeuert, dass man mit Sven Lehmann den NRW-Landesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen zum Diskussionsgespräch geladen hatte. Und der stellte nicht nur die Frage nach den grünen Themen für die Landtagswahl im kommenden Jahr, er beantwortete sie auch - auch in der Diskussion - nach Kräften.

"Was sind Themen, was bewegt die Wähler?", leitete Lehmann die Frage quasi direkt an die Basis in Oberberg weiter. Schließlich sei 2017 ja "ein Superwahljahr". Die Situation im Wahlkampf auf Bundesebene sei natürlich eine andere als auf Landesebene. Es blieben, bei aller unterschiedlicher Tonalität, aber diese Fakten: Im Land regieren die Grünen seit fast zwölf Jahren gemeinsam mit den Sozialdemokraten, im Bund kämpft man hingegen darum, wieder mitregieren zu dürfen. Daraus resultiere die klare Frage: Was bewegt die, die uns wählen - und die, die uns wählen könnten?

Lehmann nannte drei "Mega-Anliegen": den ökologischen Wandel (weg von der Kohle und Verkehr); Landwirtschaft (Schutz der Artenvielfalt) und die Verteidigung einer offenen Gesellschaft (AfD, Integration, Bildungschancen für Jugendliche und Kinder). Anhand dieser Themen müssten sich die Grünen in einer sich wandelnden Parteienlandschaft positionieren - vor allem im Wahlkampf für 2017.

Und das, auch ohne sich auf die Landesmutter Hannelore Kraft zu verlassen. Denn: "Juniorpartner in Koalitionen sind in den jüngsten Wahlen praktisch immer zerrieben worden. Die Menschen wählen lieber die Partei der Landesmutter oder des Landesvaters, auch weil da die Personen im Mittelpunkt stehen und nicht deren Partei", sagte Lehmann. Man dürfe also nun nicht auf dem Standpunkt beharren, "dass die Kraft toll ist. Sonst wählen Zweifler im Zweifel die SPD und nicht uns." Man werde bis zur Wahl keine Kuschelkoalition betreiben, sondern entsprechende, kluge Spitzen setzen, versprach Lehmann.

Auch jenseits der Landespolitik waren die Kreis-Grünen aktiv, wie der einstimmig wiedergewählte Vorsitzende Konrad Gerards in seinem Jahresbericht darlegte: "Hauptthemen waren die Landratswahl und die Flüchtlingspolitik. Dazu hat der Vorstand sich regelmäßig und intensiv getroffen", sagte er. Weitere wichtige Themen waren TTIP, Rechtsradikalismus - "leider auch in Oberberg ein Thema", sagte Gerards - und die für die Zuschüsse wichtigen integrierten Handlungskonzepte.

Aber jenseits der ernsten Themen hob der alte und neue Vorsitzende das schöne Fest mit dem Ortsverband Hückeswagen in der Schloss-Stadt hervor. Zudem ging sein Dank an alle Mitarbeiter, die ihre Arbeitskraft ehrenamtlich in die Partei steckten: "Schließlich haben wir alle Familie, Angehörige und berufliche Verpflichtungen, aber ohne euch wäre die Parteienarbeit nicht möglich", sagte der 62-Jährige.

(wow)
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