Hückeswagen Geplantes Navi-Projekt für Lkw verzögert sich weiter

Hückeswagen · Dass sich voriges Jahr gleich zwei Sattelschlepper auf der schmalen K 14 bei Purd festgefahren hatten, kam der Stadt bei ihren Bemühungen entgegen, sich an dem Projekt "Stadtverträgliche Lkw-Navigation Ruhr" zu beteiligen. Bereits im März hatte Hückeswagen die Kooperation mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), der Industrie- und Handelskammer (IHK) und dem Land Nordrhein-Westfalen unterzeichnet. Passiert ist seitdem aber nicht mehr viel.

 Das soll das Navi-Projekt verhindern - dass sich Lkw, wie hier auf der K 14 bei Purd, festfahren.

Das soll das Navi-Projekt verhindern - dass sich Lkw, wie hier auf der K 14 bei Purd, festfahren.

Foto: J. Moll (Archiv)

"Die Projektleitung muss hier technisch einen anderen Weg gehen als im Ruhrgebiet", berichtete gestern Bauamtsleiter Andreas Schröder auf Anfrage. Die Datenmenge sei ungleich höher und könne mit dem bestehenden System nicht bewältigt werden. "Deshalb verzögert sich auch unsere Teilnahme an dem Projekt deutlich", sagte Schröder.

Im Sommer hatte er die Auskunft erhalten, dass die Stadt darüber informiert werde, welches System technisch machbar sei. Bislang hat Schröder aber keine weiteren Informationen erhalten. Erst wenn es grünes Licht für das Projekt gibt, kann die Stadt Hückeswagen die entsprechenden Aufnahmen von ihren Vorrangrouten machen, die dann online in das System eingepflegt werden.

Ziel der Schloss-Stadt ist es, dass auswärtige Lkw-Fahrer besser und schneller an ihr Ziel in Hückeswagen kommen. Dafür muss sie Vorrangstrecken ausweisen - also Strecken, die auch von großen Lkw befahren werden können und über die sie problemlos zum Kunden kommen. So sollen Hindernisse ausgeschlossen und dem Lastverkehr optimierte Wege aufgezeigt werden. Die beteiligten Kommunen liefern Informationen für eine Datenbank, die Lkw-Fahrer, Speditionen und anderen Unternehmen nutzen. Diese können dort per Mausklick Informationen abrufen, etwa zu Gewichts- und Breitenbeschränkungen auf der Straße, Durchfahrtshöhen und Passierverboten. "Zielsetzung ist, dass alle Eingaben bis Ende 2016 vollständig sind", sagte Schröder im Juli im Gespräch mit der BM.

Allerdings ist auch mit der geplanten Lkw-Navigation eine Irrfahrt nicht ausgeschlossen, denn häufig nutzen die Fahrer die günstigeren Pkw-Navis, die aber nicht für die Belange von Lastern ausgelegt sind. Das war zumindest in einem der beiden Fälle von 2015 der Fall gewesen: Am 23. Juli war der Fahrer einer litauischen Spedition mit seinem Laster oberhalb von Purd in einer Spitzkehre steckengeblieben - die Kreisstraße ist für Lkw mit mehr als zwölf Metern Länge gesperrt. Die Schilder sind gut zu sehen.

(RP)
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