Hückeswagen GBS hat kaum noch leere Wohnungen

Hückeswagen · Es ist schwieriger geworden, in Hückeswagen eine Mietwohnung zu finden. Der heimische Wohnungsmarkt hat sich grundlegend verändert - zugunsten der Vermieter. Davon profitiert auch die Genossenschaft für Bau- und Siedlungswesen (GBS).

 Auch die Hochhäuser Wiehagener Straße 1 und 3 wurden, wie viele andere GBS-Häuser im Stadtgebiet, in den vergangenen Jahren saniert und attraktiver gestaltet.

Auch die Hochhäuser Wiehagener Straße 1 und 3 wurden, wie viele andere GBS-Häuser im Stadtgebiet, in den vergangenen Jahren saniert und attraktiver gestaltet.

Foto: Büllesbach

Nach langen sorgenvollen Jahren können die Verantwortlichen bei Hückeswagens größtem Vermieter, der GBS, inzwischen wieder aufatmen: Aus ihrer Sicht hat sich der heimische Wohnungsmarkt spürbar entspannt. Er hat sich entschieden wegentwickelt vom reinen Mietermarkt, der über Jahre hinweg gekennzeichnet war von einem Überangebot an Wohnungen bei sinkender Nachfrage. Im Geschäftsbericht für 2015, der gestern Abend bei der jährlich stattfindenden GBS-Vertreterversammlung im Kolpinghaus im Mittelpunkt stand, schlägt sich das nieder.

Laut Vorstand der GBS, der aus Thomas Nebgen und Marcus Brück besteht, hat sich die Nachfragesituation im vorigen Jahr erneut deutlich verbessert. Diese Entwicklung traf vor einigen Jahren zusammen mit dem Abriss von Mietshäusern, deren Sanierung nicht mehr rentabel erschien und dem Verkauf von sogenannten problematischen Wohnungsbeständen. In der Summe hat das inzwischen dazu geführt, dass hohe Leerstände und dementsprechende Verluste bei den Mieteinnahmen für die GBS kein Thema mehr sind. Im Geschäftsbericht ist für das abgelaufene Geschäftsjahr die Rede von einer "historisch niedrigen Leerstandsquote", die bei knapp 1,3 Prozent liegt. Noch vor einigen Jahren hatte sie sich im unteren zweistelligen Bereich bewegt.

Der GBS-Vorstand rechnet damit, dass sich der Wohnungsmarkt auch durch die letztlich allerdings in ihrem Ausmaß nicht zu kalkulierende Zuwanderung von Flüchtlingen weiter verändern wird, dass also der Trend zu höherer Nachfrage nach Mietwohnungen längerfristig anhält. Für die Genossenschaft wäre das positiv, wenngleich der Umfang der Nachfrage-Steigerung derzeit nicht zu beziffern ist. Jedenfalls gehen Nebgen und Brück davon aus, dass die Ertragslage stabil bleibt. Neue Ertragspotenziale seien derzeit allerdings nicht zu erkennen und auch nicht zu erschließen.

Mit der aktuellen Ertragslage kann die Genossenschaft zufrieden sein. Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein Jahresüberschuss von rund 102.000 Euro erwirtschaftet. Hinzu kommt ein Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von rund 525.000 Euro.

Nach Beschluss von Aufsichtsrat und Vorstand werden nun gut 538.000 Euro den Ergebnisrücklagen zugeführt und 15.000 Euro der gesetzlichen Rücklage. Es bleibt ein Bilanzgewinn in Höhe von gut 74.000 Euro, der als Dividende (2,75 Prozent) an die Mitglieder ausgeschüttet wird. Dem stimmte die Vertreter-Versammlung gestern Abend geschlossen zu.

Der hohe Bestand der Ergebnisrücklagen ist aus Sicht von Vorstand und Aufsichtsrat notwendig, weil die GBS auch weiterhin erhebliche Finanzmittel für die Sanierung und Modernisierung ihrer Gebäude aufbringen muss und will. Darauf hatte auch in den zurückliegenden Jahren der Schwerpunkt der Arbeit gelegen, der Löwenanteil der Investitionen floss in die bestehenden Wohnungen. "Wir werden weiterhin an unserem ambitionierten Sanierungsprogramm festhalten", kündigt der Vorstand im Geschäftsbericht an, der den Vertretern gestern vorgelegt wurde.

(bn)
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