Hückeswagen Für 95 Hunde zahlten ihre Halter keine Steuer

Hückeswagen · Von einem "großen Erfolg" der Hundebestandsaufnahme spricht Stadtkämmerin Isabel Bever. 72 Erst- und 18 Zweithunde wurden nach den Kontrollbesuchen Ende vorigen Jahres bei der Stadt angemeldet.

 Auch wenn der Halter noch so gerne mit seinem Hund spazieren geht oder (Frisbee) spielt - anmelden muss er sein Tier bei der Stadt und dafür entsprechend Steuern zahlen. Die Stadt lässt alle paar Jahre feststellen, wie viel Hunde es tatsächlich in Hückeswagen gibt.

Auch wenn der Halter noch so gerne mit seinem Hund spazieren geht oder (Frisbee) spielt - anmelden muss er sein Tier bei der Stadt und dafür entsprechend Steuern zahlen. Die Stadt lässt alle paar Jahre feststellen, wie viel Hunde es tatsächlich in Hückeswagen gibt.

Foto: Anspach (Archiv)

Zum Stichtag 31. Januar 2016 waren offiziell 1266 Hunde in der Schloss-Stadt angemeldet. Für sie erhält die Stadt regelmäßig die entsprechende Steuerzahlung der Halter. Ohne die Hundebestandsaufnahme, die die Stadt Ende vergangenen Jahres hat vornehmen lassen und deren letzte Befragung am 11. Januar stattfand, wären es 95 Hunde weniger. "Ein großer Erfolg", sagte jetzt Stadtkämmerin Isabel Bever auf Anfrage unserer Redaktion.

Nach den Kontrollbesuchen einer externen Firma wurden 72 Erst- und 18 Zweithunde bei der Stadt angemeldet. Fünf Fälle sind noch in Bearbeitung. "Hier ist noch nicht klar, ob, wie und wann die Tiere angemeldet werden", sagte die Kämmerin. Die Hundesteuer zähle zwar zu den kleinen Gemeindesteuern, die niemanden rette. Aber die Stadtverwaltung sehe die Aktion vor allem unter dem Aspekt der Steuergerechtigkeit. Immerhin müssten die Hundehalter, die bislang keine Steuer gezahlt haben, rückwirkend bis 2009 zahlen. "Wir dürfen zwar nur die letzten vier Jahre berechnen, aber durch das Bußgeld kommen die Halter nicht günstiger davon", erläuterte Isabel Bever.

Wirtschaftlich sei es also überhaupt nicht interessant, sich um die Hundesteuer zu drücken. Und dass die Einsicht der Halter auch ziemlich groß ist, beweist die Tatsache, dass es zu den Steuerbescheiden keinen einzigen Widerspruch gab. Nur ein Hundehalter wollte das Bußgeld nicht zahlen. "Und unter den Hundehaltern waren tatsächlich Menschen, die angeblich noch nie etwas davon gehört haben, dass sie für Hunde eine Steuer zu zahlen haben", sagte die Kämmerin überrascht.

Aber genau das zeige auch die Notwendigkeit, eine Hundebestandsaufnahme immer mal wieder durchzuführen. Die erste Aktion dieser Art hatte es 2008 in Hückeswagen gegeben. Durch die jetzt bei der zweiten Bestandserhebung zusätzlich entdeckten 95 Hunde ergibt sich für den städtischen Haushalt eine Mehreinnahme von etwa 7000 Euro im Jahr. Die Bestandsaufnahme kostete 7500 Euro.

"Trotzdem ist die Aufwendung über die nächsten Jahre mehr als gedeckt, denn schließlich sind die Hunde nun dauerhaft steuerpflichtig", sagte die Kämmerin. Das sehe im ersten Jahr zwar nach einem Nullsummenspiel aus. "Durch die Bußgelder machen wir aber schon jetzt im ersten Jahr ein Plus."

Die Hundestatistik ergibt, dass es in Hückeswagen in erster Linie ganz normale Hunde gibt und nur wenige "gefährliche Hunde" , sogenannte Kampfhunde wie Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Bullterrier, American Bulldog, Bullmastiff, Mastiff, Mastino Espanol, Mastino Napoletano, Fila Brasileiro, Dogo Argentino, Rottweiler und Tosa Inu. "Die wenigen, die bei uns registriert sind, haben den Wesenstest bestanden und bereiten keine Probleme", versicherte die Kämmerin. Aber die hohen Steuersätze in der Stadt würden ohnehin verhindern, dass sich Halter solche Hunde zulegten (s. Info-Kasten).

(RP)
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