Hückeswagen Fritzsche-Zwillinge führen "Benzingespräche"

Hückeswagen · Autos, Motorsport, Frühstück und "Benzingespräche" - das lockt jedes Jahr viele Besucher zum "MSC-Frühstück" des Motorsportclubs Dhünn im Wermelskirchener Autohaus Hildebrandt. Darunter waren am Sonntag mit den Zwillingen Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche auch zwei erfolgreiche Rennfahrer aus Hückeswagen.

 Die Hückeswagener Jürgen und Heinz-Otto Fritzsche mischen seit Jahrzehnten den Rennsport auf.

Die Hückeswagener Jürgen und Heinz-Otto Fritzsche mischen seit Jahrzehnten den Rennsport auf.

Foto: Ufer (Archiv)

Alle Rennen der Saison 2015 wurden noch einmal als Film gezeigt, die ausgestellten Rennfahrzeuge zeigten die "Kampfspuren" von harten Einsätzen bei Rallyes oder Rundstrecken-Rennen. Viele Gäste erinnerten sich an die beliebten Rennen auf lokaler Ebene. An die Slalomrennen auf dem "EKZ-Parkplatz" oder im abgesperrten Industriegebiet in Wermelskirchen. Oder an das Klingenrennen zwischen Wupperhof und Solingen. "Der Motorsport war einfacher, übersichtlicher und auch bezahlbarer", sagte Gerry Diel, Sportleiter des MSC. "Viele Fahrer nutzten ihre ,Rennwagen' auch auf der Straße als Alltagsfahrzeug. Heute ist ein Zugfahrzeug, ein Anhänger und eben der Rennwagen notwendig."

Vieles ist durch strengere Umweltgesetze und immer höhere Sicherheitsbestimmungen nicht mehr möglich. Werden die Rennen irgendwann mit Elektroautos gefahren? Für die alten Hasen im Rennsport ist dies unvorstellbar. "Rennsport muss laut sein", sagte Meinhard Rittmeier. "Es riecht nach Benzin, Öl und Gummi. Das gehört zu dieser Atmosphäre dazu. Wenn es das nicht mehr gibt, bin ich nicht mehr dabei."

Auch für Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche muss es bei einem Rennen richtig "knallen". "Es ist ein richtiger Kampf. Es stinkt, es qualmt und es ist laut", sagte Heinz-Otto Fritzsche. Die beiden 60 Jahre alten Hückeswagener zählen zu den erfolgreichsten Rennsportlern auf dem Nürburgring. 2015 wurden sie Vizemeister im Opel-Astra-OPC-Cup und belegten den 13. Platz in der Gesamtmeisterschaft mit mehr als 1000 Teilnehmern.

Sorgen macht sich Fritzsche um den Nachwuchs. "Nur ganz wenige haben Ahnung von der Technik. Nur wenige können noch richtig schrauben und wissen, wie so ein Fahrzeug funktioniert", berichtete er. Nachdem die Zwillinge im März 2015 angekündigt hatten, zum Ende vorigen Jahres zurückzutreten, scheint dieses jetzt doch nicht festzustehen.

(wsb)
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